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Thema: Spontanität

  1. #11
    Avatar von Babs
    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
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    Hmm ich selber bin nicht so spontan, jedenfalls nicht, was lebensverändernde Maßnahmen angeht. Aber ich vermisse da auch nix und beneide niemanden, der immer Hummeln im Hintern hat.

    Möglich, dass andere mich für langweilig halten deshalb (ich bin zB auch vor den Kindern nie viel ausgegangen).
    Aber ich langweile mich nicht mit mir selber

  2. #12
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Ich bin jetzt 40 und ich habe auch derzeit diese Phase. Ich bin auch eine Aus-dem-Bauch-Entscheiderin und habe meine Leben schon mehrmals innerhalb kürzester Zeit komplett umgekrempelt, in der Regel auch immer aus dem Bauch heraus, was Job, Wohnort, Hauskauf, und auch Partnerwahl betrifft.
    Jetzt sind wir gerade sehr sesshaft mit Kind und Haus und ich spüre schon wieder die Hummeln im Hintern. Ich bin gerne zuhause und genieße meine Zeit gerade sehr, aber ich habe schon wieder Gedanken im Kopf.
    Der Abteilungsbereich meines Mannes wurde an eine andere Firma verkauft mit Sitz in Norddeutschland. Er will auf gar keinen Fall dort hin ziehen, ich weiß aber irgendwie schon ganz tief drinnen, dass er dort irgendwann ein Jobangebot haben wird, dass er nicht abschlagen wird. Und ich mal mir oftmals schon in Gedanken aus, wie es wohl sein würde, dort zu leben, in einem süßen Backsteinhaus.
    Dabei leben wir erst ein Jahr in unserem wirklich wunderschönen Haus.
    Ich bin total umtriebig.
    Mit 40 hatte ich das auch. Ich hab mein Leben nochmal komplett resetet und alles anders gemacht. Eine der besten Zeiten in meinem Leben, die nächsten 5 Jahre waren noch genauso, aber seit 10 Jahren bin ich in einer Plateauphase, die ich danach auch dringend gebraucht habe und genieße die immer noch - aber jetzt hab ich das Gefühl, mal den Arsch hochkriegen zu müssen. Ich weiß nur noch nicht, wohin ich ihn heben soll.

    Mein Exmann hatte mal da Angebot, in Dänemark zu arbeiten. Ich war Feuer und Flamme, er hatte Angst. Wir haben es dann nicht gemacht und ich denke manchmal, dass das auch für uns als Paar ein Fehler war. Ich glaube, es gibt sehr viele Orte, wo man glücklich sein kann und falls man gesundheitlich irgendwann nicht mehr kann, ist es fast nicht mehr möglich. Gerade wenn man umtriebig ist, ist es doch perfekt, einfach mal andere Umgebung, Inspiration, Einflüsse zu haben. Meine Schwester lebt das aus, indem sie immer umräumt. Noch nie sah die Wohnung gleich aus, wenn ich das nächste Mal hinkam, so richtig mit Wohnzimmer immer woanders.
    Ich hatte früher diesen Umräumtick in abgeschwächter Form auch. Ich werde lethargisch, wenn über lange Zeit alles gleich bleibt. Ich brauche echt Veränderungen, um glücklich zu sein, wie es aussieht.

  3. #13
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    ach ja, noch eine Anmerkung zum Thema 'Komfortzone verlassen' ... sie geht mal eben mit den Kindern nach Kalifornien und der Herr Gemahl darf hier in Dtl. bleiben und den Umbau des Hauses bewerkstelligen (und womöglich noch nebenbei arbeiten und Geld verdienen)?
    Ein Mannn, der das mitmacht, DAS nenn ich mal die beste Komfortzone überhaupt.
    Ich kenn den Blog jetzt nicht so gut, ich glaub, NuMetalbüchse hat mich mal auf ihn aufmerksam gemacht. Aber in einem der Beiträge vorher hat sie auch mal geschrieben, dass sie in der neuen Wohnung wohl öfter mal eingreift, Wände hochziehen lässt usw. Vielleicht ist es für den Mann auch einfacher allein, aber er wird sie ja auch deswegen geheiratet haben, weil sie ist, wie sie ist.
    Ich finde übrigens auch: dieser Mann toll in dieser Hinsicht. Bei meinem jetzigen hab ich das noch nicht mal getestet, denke aber, das wäre auch nicht das Problem. Aber: allein ist sowas alles viel einfacher, auch weil einen selber nicht die Sehnsucht nach dem Partner beutelt und ihn betrifft das ja auch.

  4. #14
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    wir könnten eigentlich spontan sein, haben keine Kinder, mein Mann ist Selbständiger, kann von überall auf der Welt arbeiten, wenn i-net und Computer vorhanden sind, einzig die Geier müssten wir irgendwo parken, wahrscheinlich einfach bei meiner Schwester, die die beiden eh gut leiden kann und evtl. müßte ich meinen Job kündigen, wenn kein Sabbatical möglich wäre, trotzdem haben wir nie wirklich ernsthaft drüber nachgedacht, nur ein einziges mal im Urlaub in Costa Rica, das wir einfach noch so 1-2 Monate hier bleiben, ich denke wir beiden mögen good old Germany und die dazugehörige Sicherheit einfach zu gerne

  5. #15
    Avatar von Medha
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    Das Geheimnis hinter dieser Art der Spontaneität heisst ganz profan Geld. Wenig beeindruckend. Und die Gründe lesen sich sehr dumm und oberflächlich (Mutti, ich will braun bleiben *omg*)

    Wenn man unzufrieden mit seiner Situation ist, dann ist es angeraten, die Situation zu ändern. Das muss keine Hauruck Aktion sein, das kann auch in kleinen Schritten vollzogen werden. Und das hat auch gar nichts mit dem Alter zu tun sondern hängt sehr viel mehr von der Persönlichkeit ab. Wenn man gegenüber anderen eine Verantwortung eingegangen ist, dann ist ein spontaner Stimmungswandel grosse Egoismus und sonst nichts. Dann muss man so weit möglich dabeibleiben und sortieren und klären und ggf. auf die Nachsicht anderer hoffen, die Verbindlichkeit zu lösen. Und es lohnt auch, sich zu fragen, woher die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation kommt, denn man hat sich ja mal dafür entschieden.

    Spontaneität ist für mich überhaupt kein Wert an sich. Entscheidungen treffen zu können schon. Warum soll eine Entscheidung positiver bewertet werden, weil sie spontan geschieht?

    Als ich mich selbständig gemacht habe, weil ich erkannt habe, dass ich mit meiner beruflichen Situation unzufrieden war, war das auch kein spontaner Entschluss. Mutig vielleicht, weil ich meine sichere, gut bezahlte Stelle drangegeben habe aber spontan ganz gewiss nicht.
    Geändert von Medha (19.02.15 um 09:49:51 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  6. #16
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    Es hat ja nichts mit Unzufriedenheit oder Langeweile zu tun, warum man so ist, wie man ist. Ich bin glücklich mit meinem Leben und meiner Familie, aber würde sich die Situation ergeben, mal eben so mein Leben zu ändern, wäre ich sofort dabei. Würde mein Mann heute Abend nach hause kommen und mir sagen, wir könnten an die Nordsee ziehen, wäre ich sofort dabei.
    Ich habe ihm schon am Anfang unserer Beziehung gesagt, ich gehe mit ihm überall hin (außer nach China), jederzeit.

  7. #17
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Ja, Iridia, das stimmt. Vielleicht liegt meine Verwunderung auch daran, daß in dem sozialen Umfeld, in dem ich mich bewege, niemand soviele Rücklagen hat, daß er mal eben für drei Monate in Kalifornien leben könnte inkl. Flugtickets, Haus mieten und aller anderen Lebenshaltungskosten. Von "wochenlangen Roadtrips an der Küste" gar nicht zu reden.
    ich weiß jetzt nicht, wie anspruchlos die leben können oder müssen, aber ich bin mit Anfang 30 auch fast ohne Geld nach New York und es war traumhaft. Ich war dauerklamm und hab einige Zeit gespart, weil ich dort unbedingt hinwollte. Mein Mann hat mir noch paar Sondertouren geschenkt und weg war ich. Ich hab ewig von der Energie gezehrt. Es hat Spaß gemacht, zu sehen, wie ich kostengünstig mit so wenig es geht auskomme.
    Wenn man mehr hat, geht natürlich mehr und länger.

    Mir fällt da gerade eine Situation ein. Als ich 40 war und kurz vor oder mitten im Reset, hab ich in einem Forum geschrieben, viel und es war phantastisch anregend. Ich hattte mir vorher eine CD von Nick Cave gekauft, den ich vorher noch nicht kannte und war begeistert. Irgendwann mitten in der Nacht schrieb einer, dass er noch eine Karte übrig hat, weil ihn jemand versetzt hat, man müsste aber schnell antworten. Ich hatte den Dispo am Anschlag und kein bisschen Geld dafür, aber ich hab ihm geschrieben und zugesagt. Noch in der Nacht hab ich das erste Mal die Mitfahrzentrale kontaktiert und eine Übernachtung bei Bekannten organisiert. Ich kam hin und es gab von Danone so eine Joghurtaktion auf dem Wagen vor dem Bahnhof. Ich hab mich dort satt gegessen und hab paar Kosmetikgutscheine für Proben bei Douglas eingelöst, denn ich bin nur mit der Handtasche gereist.
    Als ich hinkam, wurde mir die Karte geschenkt, was wohl offenbar ohnehin so geplant war. Wir haben dann noch bis kurz nach 3 im Schwarzen Café auf der Kantstraße gefrühstückt, dann bin ich zu meiner Übernachtung, hab mit dem Bekannten gebruncht und mich sehr gut unterhalten und bin langsam wieder zum Bahnhof. Auf dem Weg dorthin kam ich bei Aveda vorbei, die kostenlose Handmassagen anboten und ich ging rein.
    Bezahlt hab ich nur die Hälfte meines Frühstücks und 18 Euro zusammen für die Fahrt. Dafür hab ich ein ganzes Wochenende richtig gelebt und bin allen dankbar, die mir das möglich gemacht haben. Noch heute bin ich Danone, Douglas und Aveda dafür dankbar und natürlich auch dem Mann, der mir die Karte geschenkt hat und dem Bekannten, der mich bei sich aufgenommen und mir was zu Essen gegeben hat. Hungrig wäre ich sicher nicht gewesen, aber mitunter hat man viel Glück, wenn man es wirklich gut gebrauchen kann. Ich hab das immer als Zeichen gesehn, das es den Mut belohnt hat und hab das nie vergessen.
    Heute geht es mir viel besser - kann sich aber jederzeit wieder ändern - und ich versuche auch auf die Signale zu achten, ob ich jemanden hier eine schöne Zeit machen kann, der es brauchen kann. Ich hab sowas schon öfter zurück gegeben und auch das ist jedes Mal schön.

    [/quote]Green, vielleicht ist ja kein Depp sondern nur unsagbar großzügig seiner Familie gegenüber. Aber letzten Ende wäre es sicher viel schöner, wenn er das hätte mit ihnen erleben können.[/QUOTE]

    ja, aber schön ist es auch, wenn die Familie glücklich ist und dass es die anderen erleben. Ich würde sowas meinen Lieben jederzeit gönnen können und vielleicht selbst mal später was machen, das mich besonders interessiert. So sollte doch Familie sein, finde ich. Jeder macht, was er gern mag, dann unterhalten sich alle darüber und schwärmen sich vor, was jeweils ihnen Spaß gemacht hat und man macht zusammen, was alle gern machen und zeitlich einrichten können.

  8. #18
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    Zitat Zitat von Gonzo Beitrag anzeigen
    wir könnten eigentlich spontan sein, haben keine Kinder, mein Mann ist Selbständiger, kann von überall auf der Welt arbeiten, wenn i-net und Computer vorhanden sind, einzig die Geier müssten wir irgendwo parken, wahrscheinlich einfach bei meiner Schwester, die die beiden eh gut leiden kann und evtl. müßte ich meinen Job kündigen, wenn kein Sabbatical möglich wäre, trotzdem haben wir nie wirklich ernsthaft drüber nachgedacht, nur ein einziges mal im Urlaub in Costa Rica, das wir einfach noch so 1-2 Monate hier bleiben, ich denke wir beiden mögen good old Germany und die dazugehörige Sicherheit einfach zu gerne
    Im Grunde geht es hier ja auch um 3 bis vielleicht 6 Monate und keinen Komplettumzug. Auch hier ist es ja nur die Zeit, bis die andere Wohnung fertig ist. Aber ich hab an sowas auch vorher noch nie gedacht. Wir sind beide nicht selbständig, aber man muss nicht ja alles genauso machen, nur um dieses Feeling zu haben.

  9. #19
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    Ich kenne Bewunderung für viele Dinge, aber Spontanität war noch nie meine Stärke bzw sie ist mir geradezu verhasst Asuwandern, Umziehen, Zelte abbrechen - eine Horrorvorstellung. Das hat gar nicht mal was mit Sicherheitsbedürfnis zu tun, sondern mit reiner Bequemlichkeit. Meine Freuden sind weniger das Abenteuer und Neue, was mich eher reizt, ist alltagstauglicher Spaß in Form von Tanzen, gutes Essen und zB auch Prosecco.
    Aber ganz gdsl bin ich fasziniert, dass sich Leute so gerne auf etwas Neues einlassen können.
    Das, das, das...und das und das und das und das und das nehm ich auch.

  10. #20
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen

    Mir fällt da gerade eine Situation ein. Als ich 40 war und kurz vor oder mitten im Reset, hab ich in einem Forum geschrieben, viel und es war phantastisch anregend. Ich hattte mir vorher eine CD von Nick Cave gekauft, den ich vorher noch nicht kannte und war begeistert. Irgendwann mitten in der Nacht schrieb einer, dass er noch eine Karte übrig hat, weil ihn jemand versetzt hat, man müsste aber schnell antworten. Ich hatte den Dispo am Anschlag und kein bisschen Geld dafür, aber ich hab ihm geschrieben und zugesagt. Noch in der Nacht hab ich das erste Mal die Mitfahrzentrale kontaktiert und eine Übernachtung bei Bekannten organisiert. Ich kam hin und es gab von Danone so eine Joghurtaktion auf dem Wagen vor dem Bahnhof. Ich hab mich dort satt gegessen und hab paar Kosmetikgutscheine für Proben bei Douglas eingelöst, denn ich bin nur mit der Handtasche gereist.
    Als ich hinkam, wurde mir die Karte geschenkt, was wohl offenbar ohnehin so geplant war. Wir haben dann noch bis kurz nach 3 im Schwarzen Café auf der Kantstraße gefrühstückt, dann bin ich zu meiner Übernachtung, hab mit dem Bekannten gebruncht und mich sehr gut unterhalten und bin langsam wieder zum Bahnhof. Auf dem Weg dorthin kam ich bei Aveda vorbei, die kostenlose Handmassagen anboten und ich ging rein.
    Bezahlt hab ich nur die Hälfte meines Frühstücks und 18 Euro zusammen für die Fahrt. Dafür hab ich ein ganzes Wochenende richtig gelebt und bin allen dankbar, die mir das möglich gemacht haben. Noch heute bin ich Danone, Douglas und Aveda dafür dankbar und natürlich auch dem Mann, der mir die Karte geschenkt hat und dem Bekannten, der mich bei sich aufgenommen und mir was zu Essen gegeben hat. Hungrig wäre ich sicher nicht gewesen, aber mitunter hat man viel Glück, wenn man es wirklich gut gebrauchen kann. Ich hab das immer als Zeichen gesehn, das es den Mut belohnt hat und hab das nie vergessen.
    Heute geht es mir viel besser - kann sich aber jederzeit wieder ändern - und ich versuche auch auf die Signale zu achten, ob ich jemanden hier eine schöne Zeit machen kann, der es brauchen kann. Ich hab sowas schon öfter zurück gegeben und auch das ist jedes Mal schön.
    das finde ich zB wiederum sehr toll
    Das, das, das...und das und das und das und das und das nehm ich auch.

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