Ich bin gestern das erste Mal bewusst neidisch geworden, seit ich denken kann, so richtig klassisch mit erstem Impuls: Abwehr, aber eigentlich doch tiefe Bewunderung. Anlass war der Artikel hier:

http://liebesbotschaft.blogspot.de/2...utschland.html

und neidisch war ich auf diese Stufe der Spontanität, die ich auch mal hatte. Im Vergleich dazu bin ich jetzt Nesthocker, obwohl wir auch mal Freitags ruckzuck die Koffer packen und über das Wochenende irgendwo hinfahren, wo wir noch nicht waren. Aber in den meisten Fällen war es das auch schon. Früher hab ich aus einer Laune heraus meinen Job gewechselt und es war immer ein guter Griff, ich hab fast aus dem Stand heraus geheiratet und es war eine gute Ehe, ich hab viel probiert und viel gewagt und jetzt bin ich alt - gefühlt.
Ich hab jetzt mal einige Zeit darüber nachgedacht und werde das ganz sicher noch weiter tun, aber: ich muss wenigstens ein bisschen dort wieder hin. Das ist genau das, was mir etwas wert ist, wo ich mich lebendig fühle, ich hab nichtmal mehr Kinder zu Hause, die Finanzen besser als je zuvor - allerdings jetzt auch nicht so einem Rahmen, der mir gleich alles ermöglichst, aber doch mehr als es mir vorkommt, mir hat jedenfalls zu denken gegeben, hier jetzt mal wieder was zu ändern.

Ich weiß nicht mal, ob das alles echt ist, aber egal, ob oder ob nicht, es hat was wieder zum Klingen gebracht, der mich daran erinnert hat, wer ich war und wer ich gern war. Ist das wirklich das Alter?
Was meint ihr? Habt ihr auch manchmal solche Anwandlungen, mal eine komplette Planänderung oder Durchführung ohne langen Plan aus dem Stand machen? Falls ja, ich könnte etwas Hilfe und Anregung brauchen, dort wieder hinzukommen.