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Thema: Regretting Motherhood - Die Mutterschaft bereuen

  1. #1
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    Standard Regretting Motherhood - Die Mutterschaft bereuen

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    Ich finde es interessant, dass man nun auch mal andere Stimmen hört, als nur "es ist total super, Mutter zu sein" - Ich habe noch keine eigenen Kinder aber finde es schon ätzend, dass die Gesellschaft Müttern immer vorschreibt, das alles ganz toll zu finden, was anderes will ja auch niemand hören.

    http://www.welt.de/vermischtes/artic...ng-bereut.html
    Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

  2. #2
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    Ich bin so froh, dass ich mein Kind habe. Also da keine Zustimmung.
    Aber wer mich auch hier kennt weiß, dass ich nach der Geburt eine sehr schwere Phase mit Depressionen hatte, auch weil dieses daheim bleiben mit Kind für mich auch für 8 Monate sehr schwer war. Ich bin dafür nicht gemacht.

    Das sage ich ja ganz offen. Ansonsten bin ich als Mutter sehr liebevoll, aber ich opfere mich nicht so wie selbstverständlich auf. Eigene Bedürfnisse immer zu unterdrücken finde ich falsch, auch wenn mein Leben jetzt anders ist als früher.
    Und es ist, wie es dem Klischee entspricht, schöner und besser als vorher.
    Geändert von apia (13.04.15 um 17:07:20 Uhr)
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  3. #3
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    Naja, dass Mutter sein immer super ist sagt auch eigentlich niemand ... zumindest niemand der Kinder hat Das ist nur das Bild, das man als Kinderloser hat.
    Das Problem ist nur, wenn man mal sagt das einen alles ankotzt, wird man angeschaut als würde man sein Kind nicht lieben und wäre nur unglücklich. Gerade von kinderlosen Paaren oder Frauen die sich ein Baby wünschen. Manchmal sage ich was und ärgere mich das ich nicht die Klappe gehalten habe.
    Aber GsD tauschen sich Mütter auch untereinander aus und es ist eben nicht nur "mein Kind, kann dies, mein Kind kann jenes..." (das sind nur die Mütter die man kaum kennt), wie oft bekomme ich eine Whats app Nachricht von befreunden Mamas die sich gerade wieder auskotzen und ich denke mir nur "Den geht es genauso wie mir"


    Ich konnte den Artikel wirklich nur kurz überfliegen, kann aber einiges nachvollziehen bzw. finde mich in diesem Satz wieder: Es geht auch um die Wucht der plötzlichen Liebe für dieses kleine Wesen, die sie überfordert. Dass es einen auffrisst, zu wissen, dass das Kleine Schmerzen hat, geärgert wird, im Leben nicht klarkommt.
    Damit hatte ich absolute Probleme nach der Geburt und manchmal jetzt auch noch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ist jemanden mehr zu lieben als sein eigenes Leben oder sonst irgendwen auf der Welt. Das klingt in einem Teil vielleicht unglaublich romantisch, im anderen Teil macht es einen auch fertig. Man hat halt keinen Abstand. Man möchte die Übermutter sein, die dieser kleine Mensch verdient hat. Man kann es aber nicht leisten, macht sich Vorwürfe.
    Ja, wir sollten uns locker machen. Wir sind nur Menschen und wir müssen nicht 24/7 glücklich über unser Leben und die perfekte Mutter sein, wir dürfen auch mal sagen wie genervt wir sind. Und dann kommt dieser kleine Mensch, wenn es einem schlecht geht (ich hatte vorhin Bauchschmerzen), sagt sowas wie "Mama hat Aua" und pustet mir auf dem Bauch damit das Aua verfliegt. Nein, da kann ich nichts bereuen. Dieser kleine Mensch ist das beste was uns passieren konnte

    Und trotzdem mache ich abends immer wieder drei Kreuze, wenn sie im Bett ist




  4. #4
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    Stimmt, unter Müttern behauptet KEINER es wäre alles super, immer.
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  5. #5
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    So so, dann schreibt DAS einem die Gesellschaft auch noch vor. Ist ja allerhand.
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  6. #6
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    Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man mal jammert, dass Muttersein anstrengend und ermüdend ist, oder ob man sagt, dass man es bereut, Mutter geworden zu sein.

    Ich kann mich gut erinnern, dass ich als junge Mutter auch diese Panik verspürte, weil ich mir der Verantwortung für dieses Kind so bewusst war.
    Mich hat das schier erdrückt.
    Und anfangs hatte ich nachts bei jedem Pieps gleich Herzrasen, ich hatte richtig Angst davor, dass sie erwacht und ich gleich stillen muss.

    Ich habe mich oft derart allein gefühlt.
    Und auch gelangweilt.
    Ich vermisste meinen Beruf und die Kolleginnen.
    Ohne eine liebe Freundin, die gleichzeitig Mutter wurde, und ohne meine Mutter hätte ich diese Zeit glaub nicht überstanden.

    Anfangs hätte ich viel darum gegeben, mein altes Leben wieder zurückzuhaben.
    Mit der Zeit habe ich mich dann daran gewöhnt, fremdbestimmt zu sein, aber es fiel mir sehr schwer.

    Allerdings würde ich niemals sagen, dass ich lieber nicht Mutter wäre.
    Um nichts in der Welt möchte ich meine Kinder missen. ♥♥♥
    Aber die Anfangszeit (mindestens 1 Jahr) war hart.

  7. #7
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    Mir gefällt der Kommentar:

    http://www.spiegel.de/panorama/regre...a-1028350.html

    Ich überlege oft, ob ich in der heutigen Zeit noch Mutter geworden wäre. Damals war alles so einfach, man ließ Kinder stundenlang allein spielen, trank in der Schwangerschaft noch Wein, färbte sich die Haare, brauchte noch keinen After-Baby-Body, schlörrte sie mit rum, ließ sie überall schlafen, auch mal schreien, kaufte ihnen lange nicht alles, was sie sich wünschten und die Verwandten auch nicht, ließ sie locker daneben stehend bis aufs Blut mit anderen Kindern streiten und dachte: man macht es ganz gut. Mich würden heute die Anforderungen von außen schlicht erschlagen, nicht im Einzelnen, dafür gibt es gute Gründe, aber in der Gesamtheit. Ich bin heilfroh, damals so jung und naiv gewesen zu sein, andersfalls hätte ich mich sicher dagegen entschieden, zumal ich nicht mal eine wirklich glückliche Familie kannte, bei der ich Kind sein wollte. Außer Bullerbü.
    Ich kann die Frauen gut verstehen, auch wenn es mir anders ging. Ich war keine geborene Mutter und ich fand es trotzdem toll. Weil es mir die Zeit damals leicht gemacht hat und die meisten im eigenen Umfeld genauso lässig waren. Ich glaube auch, dass es Mütter anderen Müttern schwermachen oder leichter. Dazu gehört für mich nicht, zu sagen, wie einfach man es selber hatte, sondern wie man einer jungen Frau diesen Druck nehmen kann. Ich finde, man kann seine Kinder genausogut genießen, wenn man das Gefühl hat, das schafft man schon. Aber man lebt leider nicht auf einer einsamen Insel. Spätestens wenn die Kinder krank werden, ist man dafür auch dankbar.

  8. #8
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    Ich fand die Anforderungen an Mütter zu meiner Zeit auch schon ziemlich hoch. Bei mir kam dazu, dass ich mich dazu entschieden hatte, eine berufstätige Mutter zu sein. Das war zu der Zeit (im Westen) noch mit Rabenmutter gleichzusetzen. Der Kindergarten machte noch Mittagspause, also keine Betreuung in der Zeit.

    Mal erschöpft sein, mal nicht alles zu schaffen, nicht gleich wieder alles abgenommen zu haben und, und, und - da habe ich bis zum Erbrechen hören müssen, dass ich mich selbst so gebettet hätte, da ich ja unbedingt berufstätig sein wollte. Und wenn ich heute die jungen Mütter sehe, finde ich, dass die ganz schön viel leisten müssen und tatsächlich ein fast nicht leistbarer Perfektionismus erwartet wird, von denen, die nicht in der Rolle stecken. Wenn diese Frauen dann noch alleinerziehend sind, wird es richtig schwer. Allerdings finde ich, dass heute auch die Frauen an sich sehr hohe Ansprüche haben.

    Andererseits muss ich sagen, nach meiner Erfahrung (als Mutter war und auch heute), es wird unter Müttern viel gelogen, wie toll das alles ist, die Kinder schreien nie, sie halten einen nicht die ganze Nacht wach, sie sehen immer niedlich aus, sabbern nicht und klar, sie können immer alles und die Männer helfen immer mit, sind sowieso die tollsten usw..

    Mein eigenes Kind war ein Wunschkind, sehr willkommen und geliebt - aber wäre es nicht dagewesen hätte ich nicht gewußt, wie schön es (oft, aber nicht immer) ist, ein Kind zu haben. Dann wäre ich auch ohne Kind glücklich geworden. Sein persönliches Glück nur an einem Kind festmachen zu könnten, finde ich viel (zu viel) Verantwortung für so ein kleines Wesen. Ich bin absolut gegen Verklärung der Mutterschaft oder des Kinder habens in irgendeiner Form.

    Wenn ich es übrigens richtig gelesen habe, denkt keine der Mütter daran, die Kinder zurückzugeben oder sie nicht zu lieben. Ich verstehe das so, dass sie Kinder für sich nicht als allein seligmachend ansehen.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  9. #9
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    Maja, wie schön du das geschrieben hast
    Ich finde mich in jedem Satz wieder!

  10. #10
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    Bevor ich Mutter war, hatte ich mehr Angst vor den Erwartungen der Gesellschaft. Jetzt läuft es einfach von Tag zu Tag, mal super, mal weniger. Wir leben einfach mit unserem Kind als Familie, und das Kind ist jetzt nicht ein Projekt, sondern ein Familienmitglied. Mutter zu sein ist eine meiner Rollen im Leben, aber nicht meine ganze Identität. Ich kann das auch nur so. Ich bin kein 100% Muttertier. Manchmal denke ich aber, das ist auch besser so, denn so richtet sich ni ht meine ganze Aufmerksamkeit auf das Kind und ob es denn das macht was es soll.
    Ich bin auch ganz gut als Mutter, sicher nicht ohne Fehler, aber liebevoll und ohne besondere Erwartungen was mein Kind wann können muss.
    Unterhalte ich mich mit anderen Müttern, so hat jeder irgendwas was nur so mittel läuft, das ist normal. Bestimmt wird auch gelogen, aber ich glaube ich habe das Glück, dass die, mit den ich spreche ehrlich sind und auch nicht so tolle Sachen zugeben. Eine Freundin von mir, das Kind ist fünf, hat gerade erzählt, dass es sich bis vier geweigert hat zur Toilette zu gehen oder aufs Töpfchen. Sowas relativiert andere Erwartungen.
    Ich erzähle dann auch anderen Müttern von unseren Mißerfolgen. Empfohlen wird z.B. Windeln wegzulassen beim töpfchentraining, unser Kind wirft sich dann auf den Boden, Haut mit den Fäusten um sich und heult " Windel, windel!"
    Sowas steht in keinem Buch. .
    Wenn jemand, der keine Kinder hat, " tolle" theoretische Ideen hat, muss ich lachen und kann das nicht so ernst nehmen, da denke ich nur immer, ja mach mal selbst und dann sehen wir weiter. Jeder mit Kindern wird sanfter was das angeht.

    Mein before baby body war schon nicht perfekt, wie soll dann erst der After baby body perfekt sein.
    Geändert von apia (13.04.15 um 20:20:55 Uhr)
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