Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 52

Thema: Regretting Motherhood - Die Mutterschaft bereuen

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    30.01.06
    Beiträge
    8,154

    Standard Regretting Motherhood - Die Mutterschaft bereuen

    Ich finde es interessant, dass man nun auch mal andere Stimmen hört, als nur "es ist total super, Mutter zu sein" - Ich habe noch keine eigenen Kinder aber finde es schon ätzend, dass die Gesellschaft Müttern immer vorschreibt, das alles ganz toll zu finden, was anderes will ja auch niemand hören.

    http://www.welt.de/vermischtes/artic...ng-bereut.html
    Der Zentralrat der Fliesentischbesitzer ist empört.

  2. #2
    Registriert seit
    10.04.04
    Ort
    Rhein -Main
    Beiträge
    13,073
    Ich bin so froh, dass ich mein Kind habe. Also da keine Zustimmung.
    Aber wer mich auch hier kennt weiß, dass ich nach der Geburt eine sehr schwere Phase mit Depressionen hatte, auch weil dieses daheim bleiben mit Kind für mich auch für 8 Monate sehr schwer war. Ich bin dafür nicht gemacht.

    Das sage ich ja ganz offen. Ansonsten bin ich als Mutter sehr liebevoll, aber ich opfere mich nicht so wie selbstverständlich auf. Eigene Bedürfnisse immer zu unterdrücken finde ich falsch, auch wenn mein Leben jetzt anders ist als früher.
    Und es ist, wie es dem Klischee entspricht, schöner und besser als vorher.
    Geändert von apia (13.04.15 um 17:07:20 Uhr)
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  3. #3
    Registriert seit
    27.01.04
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    16,390
    Naja, dass Mutter sein immer super ist sagt auch eigentlich niemand ... zumindest niemand der Kinder hat Das ist nur das Bild, das man als Kinderloser hat.
    Das Problem ist nur, wenn man mal sagt das einen alles ankotzt, wird man angeschaut als würde man sein Kind nicht lieben und wäre nur unglücklich. Gerade von kinderlosen Paaren oder Frauen die sich ein Baby wünschen. Manchmal sage ich was und ärgere mich das ich nicht die Klappe gehalten habe.
    Aber GsD tauschen sich Mütter auch untereinander aus und es ist eben nicht nur "mein Kind, kann dies, mein Kind kann jenes..." (das sind nur die Mütter die man kaum kennt), wie oft bekomme ich eine Whats app Nachricht von befreunden Mamas die sich gerade wieder auskotzen und ich denke mir nur "Den geht es genauso wie mir"


    Ich konnte den Artikel wirklich nur kurz überfliegen, kann aber einiges nachvollziehen bzw. finde mich in diesem Satz wieder: Es geht auch um die Wucht der plötzlichen Liebe für dieses kleine Wesen, die sie überfordert. Dass es einen auffrisst, zu wissen, dass das Kleine Schmerzen hat, geärgert wird, im Leben nicht klarkommt.
    Damit hatte ich absolute Probleme nach der Geburt und manchmal jetzt auch noch. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es ist jemanden mehr zu lieben als sein eigenes Leben oder sonst irgendwen auf der Welt. Das klingt in einem Teil vielleicht unglaublich romantisch, im anderen Teil macht es einen auch fertig. Man hat halt keinen Abstand. Man möchte die Übermutter sein, die dieser kleine Mensch verdient hat. Man kann es aber nicht leisten, macht sich Vorwürfe.
    Ja, wir sollten uns locker machen. Wir sind nur Menschen und wir müssen nicht 24/7 glücklich über unser Leben und die perfekte Mutter sein, wir dürfen auch mal sagen wie genervt wir sind. Und dann kommt dieser kleine Mensch, wenn es einem schlecht geht (ich hatte vorhin Bauchschmerzen), sagt sowas wie "Mama hat Aua" und pustet mir auf dem Bauch damit das Aua verfliegt. Nein, da kann ich nichts bereuen. Dieser kleine Mensch ist das beste was uns passieren konnte

    Und trotzdem mache ich abends immer wieder drei Kreuze, wenn sie im Bett ist




  4. #4
    Registriert seit
    10.04.04
    Ort
    Rhein -Main
    Beiträge
    13,073
    Stimmt, unter Müttern behauptet KEINER es wäre alles super, immer.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  5. #5
    Registriert seit
    03.07.02
    Beiträge
    35,048
    So so, dann schreibt DAS einem die Gesellschaft auch noch vor. Ist ja allerhand.
    Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
    (nach Johann Wolfgang von Goethe)

  6. #6
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,803
    Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man mal jammert, dass Muttersein anstrengend und ermüdend ist, oder ob man sagt, dass man es bereut, Mutter geworden zu sein.

    Ich kann mich gut erinnern, dass ich als junge Mutter auch diese Panik verspürte, weil ich mir der Verantwortung für dieses Kind so bewusst war.
    Mich hat das schier erdrückt.
    Und anfangs hatte ich nachts bei jedem Pieps gleich Herzrasen, ich hatte richtig Angst davor, dass sie erwacht und ich gleich stillen muss.

    Ich habe mich oft derart allein gefühlt.
    Und auch gelangweilt.
    Ich vermisste meinen Beruf und die Kolleginnen.
    Ohne eine liebe Freundin, die gleichzeitig Mutter wurde, und ohne meine Mutter hätte ich diese Zeit glaub nicht überstanden.

    Anfangs hätte ich viel darum gegeben, mein altes Leben wieder zurückzuhaben.
    Mit der Zeit habe ich mich dann daran gewöhnt, fremdbestimmt zu sein, aber es fiel mir sehr schwer.

    Allerdings würde ich niemals sagen, dass ich lieber nicht Mutter wäre.
    Um nichts in der Welt möchte ich meine Kinder missen. ♥♥♥
    Aber die Anfangszeit (mindestens 1 Jahr) war hart.

  7. #7
    Registriert seit
    21.03.11
    Ort
    Dresden
    Beiträge
    20,110
    Mir gefällt der Kommentar:

    http://www.spiegel.de/panorama/regre...a-1028350.html

    Ich überlege oft, ob ich in der heutigen Zeit noch Mutter geworden wäre. Damals war alles so einfach, man ließ Kinder stundenlang allein spielen, trank in der Schwangerschaft noch Wein, färbte sich die Haare, brauchte noch keinen After-Baby-Body, schlörrte sie mit rum, ließ sie überall schlafen, auch mal schreien, kaufte ihnen lange nicht alles, was sie sich wünschten und die Verwandten auch nicht, ließ sie locker daneben stehend bis aufs Blut mit anderen Kindern streiten und dachte: man macht es ganz gut. Mich würden heute die Anforderungen von außen schlicht erschlagen, nicht im Einzelnen, dafür gibt es gute Gründe, aber in der Gesamtheit. Ich bin heilfroh, damals so jung und naiv gewesen zu sein, andersfalls hätte ich mich sicher dagegen entschieden, zumal ich nicht mal eine wirklich glückliche Familie kannte, bei der ich Kind sein wollte. Außer Bullerbü.
    Ich kann die Frauen gut verstehen, auch wenn es mir anders ging. Ich war keine geborene Mutter und ich fand es trotzdem toll. Weil es mir die Zeit damals leicht gemacht hat und die meisten im eigenen Umfeld genauso lässig waren. Ich glaube auch, dass es Mütter anderen Müttern schwermachen oder leichter. Dazu gehört für mich nicht, zu sagen, wie einfach man es selber hatte, sondern wie man einer jungen Frau diesen Druck nehmen kann. Ich finde, man kann seine Kinder genausogut genießen, wenn man das Gefühl hat, das schafft man schon. Aber man lebt leider nicht auf einer einsamen Insel. Spätestens wenn die Kinder krank werden, ist man dafür auch dankbar.

  8. #8
    Registriert seit
    18.02.09
    Ort
    bei München
    Beiträge
    13,391
    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Ich denke, es ist ein Unterschied, ob man mal jammert, dass Muttersein anstrengend und ermüdend ist, oder ob man sagt, dass man es bereut, Mutter geworden zu sein.
    Das finde ich bei dieser Debatte das wichtigste Unterscheidungskriterium.

    Frauen, die es bereuen, Kinder bekommen zu haben, würde ich gerne fragen, wie sie sich das mit Kindern denn vorgestellt haben. Daß alles so wird wie im Ikea-Katalog?

  9. #9
    Avatar von Babs
    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
    Registriert seit
    19.05.02
    Ort
    Südbaden
    Beiträge
    10,990
    Maja, wie schön du das geschrieben hast
    Ich finde mich in jedem Satz wieder!

  10. #10
    Registriert seit
    27.01.04
    Ort
    Hessen
    Beiträge
    16,390

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •