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Thema: Tierliebe

  1. #1
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    Standard Tierliebe

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    Damit ich den "Freu"-Thread nicht sprenge, mich das Thema aber wirklich interessiert - auch wenn Ihr mir sicher schnell unterstellen werdet, ich will nur ätzen, habe ich mal diesen Thread eröffnet. Aus dem letzten Post sollte deutlich werden, worum es mir geht.

    Und noch einmal: Beste Freunde sind Fleischesser, Angler usw. - ich will hier weder provozieren, noch vorwerfen. Es geht mir um die nüchterne Betrachtung.

    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Ein Einzeltier in Wohnungshaltung zu halten als Berufstätige ist ja auch schlichtweg Tierquälerei. Das habe ich übrigens hier "gerlent" (ich kannte mich ja nicht aus) - so wurde mir die Frage damals mit Charly beantwortet.



    Mir war natürlich bewusst, wie sehr ich mit dieser Aussage anecke. Finde mich unverschämt - meiner Meinung nach ist das nur eine logische Schlussfolgerung. Mir hat sehr imponiert, wie sich letztens eine Dame trotz ihres Engagements für Hunde aus Südeuropa nicht als Tierschützerin bezeichnete (und auch meinte, das man das nicht könne), weil sie halt keine Veganerin sei.
    Unverschämt oder nicht - es ist ganz klar eine Sache der Logik - wie kann ich mich als tierlieb bezeichnen, wenn ich gleichzeitig ein Tier esse?
    Ich würde mich ja auch nicht als kinderlieb bezeichnen, wenn ich ein Kind im Keller im Schacht halten würde und dann schlachten würde, nur weil ich eines oben in der Wohnung streichele?
    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Ach so, ich möchte noch anmerken, dass das Adjektiv "tierlieb" von mir nicht wertend betrachtet wird. Vielleicht wird deswegen so empört auf die einfache Logik reagiert. Verbinden ja viele mit Emotionen. Und für viele ist es ja ein Stigma als "nicht tierlieb" bezeichnet zu werden. Aber aus der Sparte sehe ich es nicht. Es ist einfach eine Frage der Konsequenz. Nüchtern betrachtet.
    Wenn ich einer Bekannten, die sowohl Hundebesitzerin als auch stolze Pferdebesitzerin ist, die Tierliebe absprechen würde, würde sie mich wohl für verrückt erklären. Dass sie qualvolle Tode durch ihren Pelzmantel unterstützt, Tiere jagd (Jagdschein) und isst, blendet sie aus.

    Wie würde man das eigentlich nennen? Tierlieb klar - ist man, wenn man Tiere mag, einen Hund besitzt und streichelt.

    Was ist, wenn man Tiere isst? Was sagt man dann? Tiermörder? Würde mich mal interessieren. Die positive Bezeichnung vergibt man schnell, die negative nicht.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  2. #2
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    Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist sehr komplex und widersprüchlich. Menschen ordnen Tiere in unterschiedliche Klassen ein, und je nachdem wo das Tier sich befindet, variiert auch das menschliche Verhalten.
    Es gibt Haustiere, die haben oft einen Status wie Familienmitglieder, um ihr wohl wird sich gesorgt, sie werden als Individuen gesehen. Dann gibt es Wildtiere, solange man nicht gerade Jäger ist, geht man den aus dem Weg oder eher sie gehen den Menschen aus dem Weg, und dann Nutztiere.

    Diese scheinen für die meisten Menschen keine richtigen Lebewesen zu sein, sondern etwas, das existiert um uns irgendwelche Stoffe zu liefern, ganz nach Belieben. Das Töten und Verarbeiten wird hier eher als eine Ernte gesehen.

    So wachsen die meisten auf. Meine fleischfressende Familie ( Eltern und Großeltern) sieht hie kein Problem, weil das eben normal ist.
    Ich finde das ganze schon sehr problematisch.
    Und dabei wisst ihr ja, ich versuche wenig Fleisch zu essen bis keins, doch schaffe es nicht komplett darauf zu verzichten.
    Die Prägung ist sehr stark.

    Meine ethische Sicht ist aber, wir haben heute die Wahl und können anders leben.
    Geändert von apia (30.04.15 um 14:49:26 Uhr)
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  3. #3
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    Danke Apia für den konstruktiven Post und die Offenheit. Dann wäre die richtige Bezeichnung "Haustierliebe"?

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  4. #4
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    Ach, und noch eine Klarstellung: Es gibt hier nur wenige Userinnen, die immer wieder betonen, wie tielieb sie doch sind - ich lese das kaum von jemanden. Aber von Mayanmar habe ich es sicher schon 5x in verschiedenen Kontexten gelesen. Es wundert mich halt, dass ausgerechnet diejenige, die das immer von sich behauptet, so konträr handelt (Katze vom Züchter).

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  5. #5
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    Ich sehe das so wie apia. Rein subjektiv betrachtet finde ich mich sehr tierlieb. Ich versuche meinen Haustieren das bestmögliche Leben angedeihen zu lassen und helfe auch Tieren, die in meinem Umfeld in Not sind, füttere Wildtiere etc., ich habe ein Bienenhaus im Garten und setze jede Spinne lebend an einen sicheren Ort, die ich in der Wohnung finde.

    Bündel findet es schon problematisch, Haustiere beim verantwortungsvollen Züchter zu kaufen, anstatt sie ausschließlich aus dem Tierheim zu holen, somit bin ich in ihren Augen raus, weil ich meine eigenen Bedürfnisse nach dem für mich idealen Tier über den Gedanken der Rettung eines armen Geschöpfes stelle. Dass ich sowohl ein Tier aus dem Tierheim als auch eins vom Züchter habe, macht die Beurteilung nicht einfacher ;-)

    Mit der Nahrungsaufnahme habe ich mich dann vollständig disqualifiziert, denn ich esse gerne hin und wieder ein Stück Fleisch oder Fisch. Auch wenn ich nur Bio kaufe, ist das natürlich mit der Tötung eines Lebewesens verbunden, auch wenn die Haltung artgerecht war. Für mich ist das natürlich und ich sehe nicht ein, das zu ändern. Ich differenziere zwischen Nutztieren und Haustieren. Ich hätte übrigens unheimlich gerne ein paar Hühner, für die Eier - ich finde Hühner toll. Die könnte ich dann wohl auch nicht schlachten ;-) Das ist inkonsequent aber eine Tatsache.

    Aber jetzt mal ganz provokativ Bündel, wenn man das alles so radikal sieht, dann darf man auch nicht Auto fahren, weil bei jeder Fahrt hunderte Insekten an die Windschutzscheibe klatschen, man darf keine Mücken töten und keine Zecken und Flöhe eliminieren. Sind ja auch Tiere. Oder sehe ich das falsch?
    Geändert von Steffi70 (30.04.15 um 15:04:14 Uhr)
    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen: Egal wie gut Du spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.

  6. #6
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    Nein, im Grunde genommen hast Du Recht. Wir alle, auch die Veganer nehmen Tierleid in Kauf (beim Mähen von Getreide sterben sehr viele Wildtiere). Jeder zieht woanders seine Grenze. Und ich will das nicht bewerten (das hatte ich schon betont) - und nein, du bist für mich nicht raus. Ich frage mich nur, ob dann die Bezeichnung eine andere sein sollte. Und Du reflektierst ja auch, in dem Du schreibst, es sei inkonsequent. Das ist ja das, was mir imponiert (bei der Tierschützerin ja schon erwähnt).

    Wie gesagt, von niemandem hier habe ich so oft gehört, wie sehr sie Tiere liebt wie von Mayanmar. Da überrascht es einfach, dass diejenige, die ihre Tierliebe so nach außen kehrt, in den entscheidenden Momenten nicht so agiert.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


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  7. #7
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    Ich gebe noch zu Bedenken, daß die Tiere, die ich halte( drei Freigängerkatzen) ja ebenfalls Mäuse und Vögel fressen. Somit kann ich nach Bündels Auffassung als Katzenhalter gar nicht als allgemein tierlieb gelten.
    LG Gabi

  8. #8
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    Zitat Zitat von partyqueen Beitrag anzeigen
    Ich gebe noch zu Bedenken, daß die Tiere, die ich halte( drei Freigängerkatzen) ja ebenfalls Mäuse und Vögel fressen. Somit kann ich nach Bündels Auffassung als Katzenhalter gar nicht als allgemein tierlieb gelten.
    Katzen haben nicht die Wahl wie wir, was essen und Verhalten angeht.

    Übrigens finde ich es auch wesentlich "tierlieber" das Tier aus dem Tierheim zu holen, auch wenn es vielleicht dann kein Rassentier ist und nicht so perfekt aussieht.
    Für mich persönlich kommt nur das in Frage.

    Tierliebe könnte man "haustierliebe" nennen, aber wahrscheinlich gehört noch ein Respekt vor Wildtieren dazu, auch extreme Fleischesser wie meine Eltern würden kein kleines Reh anfassen im Feld, damit seine Mutter es nicht verstößt.
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  9. #9
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    [QUOTE=apia;3737148]Katzen haben nicht die Wahl wie wir, was essen und Verhalten angeht.

    Katzen haben nicht die Wahl, aber wir haben die Wahl, ob wir Katzen ( Wildtierjäger) halten oder nicht.
    Bitte verstehe mich nicht falsch, ich habe einen ähnlichen Bewertungsmaßstab wie du ihn hier schon erklärt hast. Ich möchte mit meiner Aussage einfach unsere gängigen und auch Bündels Bewertungsmaßstäbe hinterfragen.
    LG Gabi

  10. #10
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    Das ganze ist super, super komplex.
    Diese Fragen habe ich mir ja auch schon gestellt. Hunde sind zum Glück flexibler was Futter angeht.
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