Okay, zum Korrigieren gehst du ja in den Kurs, ich dachte jetzt eher an die Art des Kurses, die Art des Yoga.

Ich finde es anfangs auch toll, wenn einen jemand korrigiert, aber mit der Zeit wirst du merken, dass du ein Gefühl dafür bekommst, in welche Richtungen die Streckungen gehen sollen, dann gleicht sich dein Inneres danach aus. Was ich im Unterricht gut finde, sind vor allem Alternativen. Viele haben Probleme mit einem Bereich, dann gibt es was, was einem da besser bekommt, aber dieselbe Art von Dehnung bewirkt. Ich fand auch gut, ein Gefühl dafür zu bekommen, dass man jeden Bereich mit einer Gegenbewegung ausgleichen sollte. Deswegen mag ich gern fertige Übungsfolgen, die das schon berücksichtigen. In den meisten Büchern sucht sich jemand diese und jene Übung aus und möglicherweise ist die nächste perfekt, vielleicht aber auch völlig kontraproduktiv. Gute Lehrer erzählen dir mehr über Yoga als über die Asanas, finde ich. Wenn man sich im System zurechtfindet, kann man selber üben und ist unabhängig, das sollte das Ziel sein. Die meisten, die ich kenne, üben schon lange allein. Zum Unterricht geht man wegen neuer Inspirationen, auch sicherheitshalber zum Haltung checken lassen, aber eigentlich soll man das ja sehr oft üben. Kurse, die das einmal die Woche anbieten und den Rest täglich zu Hause üben lassen, bieten da beides. Man lernt allein, kann sich aber korrigieren lassen. Irgendwann übt man nur noch allein und überall und geht zu einem Kurs wie in den Urlaub.
Ich hab auch nie einen Spiegel benutzt. Sobald man sich auf innen konzentriert, balanciert man sich aus und man merkt dann, wo sich was richtig und ungewohnt oder falsch anfühlt. Yoga ist eine tolle Sache, wenn man lernen will, Grenzen zu setzen, aber auch Mut zu haben. Man trainiert es auf körperlicher Ebene ständig.