Für mich war jegliche Entspannungstechnik früher unvorstellbar, obwohl ich mehrfach versucht hatte, mich darauf einzulassen. Meditation ging gar nicht, progressive Muskelrelaxation sehr leidlich … das habe ich ein paar Male probiert, weil ein Arzt mir dazu geraten hat, als ich vor über 10 Jahren in der Trennungsphase von meinem ersten Mann stressbedingte Herzrhythmusstörungen hatte.
Ich bin ein sehr „hochpulsiger“ Mensch, mit der Neigung viele Sachen gleichzeitig zu machen, möglichst viel in kurzer Zeit zu schaffen, es möglichst allen Mitmenschen Recht zu machen … „nein“ sagen fällt mir schwer, da ich ein ziemlich ausgeprägtes Harmoniebedürfnis habe.
Früher konnte ich das ziemlich gut kompensieren, echte 35-Stunden-Woche, keine Kinder, auch das Alter spielt sicher eine Rolle. Inzwischen bin ich aber an einem Punkt angelangt, an dem etwas passieren muss. Meine Arbeitszeit hat sich (dank Beförderung) auf 40 – 45 Stunden verlängert, mein 2. Ehemann hat zwei Kinder mit in die Ehe gebracht, die 50 % bei uns sind (inzwischen 9 und 10 Jahre alt) – da ich nicht die leibliche Mutter bin, habe ich nur die Mehrbelastung aber nicht die Vergünstigungen im Job, von mir werden immer 100 % verlangt. Zusätzlich ist meine Mutter inzwischen gehbehindert und hat kein Auto, so dass ich auch hier oft einspringe. Von den Haustieren, u. a. 2 Hunde, die ich schon hatte, bevor ich meinen Mann kennengelernt hatte, ganz zu schweigen. Vor ein paar Monaten steckte ich dann in einem ziemlichen Loch, die wenige Freizeit habe ich dazu genutzt, mich selbst zu bemitleiden und ich bin bei jeder Zusatzbelastung quasi in den Ausnahmezustand gerutscht.
Ich habe mich dann selbst in den Hintern getreten, weil es so nicht weitergehen konnte und habe in viel Sport einen ganz guten Ausgleich gefunden. Dann habe ich ja – sehr zufällig – durch den Jillian-Yogakurs festgestellt, dass Yoga vielleicht die Möglichkeit für mich ist, dem Problem etwas gezielter beizukommen.
Die DVD von Ralf Bauer finde ich wirklich nicht schlecht, die habe ich mir nach Yoga Extreme gekauft und es ist natürlich der krasse Gegensatz. Auf jeden Fall ist sie in einer akuten Stress-Situation sehr hilfreich, Entspannung mit leichter körperlicher Betätigung funktioniert besser als gedacht. Die DVD ist auch völlig „eso-frei“, also für einen Einstieg in Yoga sicher nicht schlecht. Mir ist sie aber ehrlich gesagt viel zu unsportlich. Ich möchte schon merken, dass ich Grenzen erreiche, gleichzeitig aber die Ruhe und Langsamkeit nicht missen, Jillian ist mir da einfach zu stressig für Yoga, das ist eine schöne Sport-DVD (die ich auch wieder machen werde, aber separat).
Die DVDs von Silvio sind ein schönes Mittelmaß und die Anleitungen sind richtig toll. Ich merke, ich tue etwas für Körper und Geist. Hiermit möchte ich die Technik richtig lernen, was dann wird, werde ich sehen. Inzwischen kann ich mir sogar vorstellen, mich auf „Eso-light“ einlassen zu können, mal sehen, was die Zukunft bringt.
Ich kann Dir noch gar nicht richtig sagen, was ich mag und was nicht so meins ist, dafür bin ich noch nicht lange genug dabei. Balance-Übungen fallen mir noch schwer, ich finde sie aber spannend. Ich bin sehr beweglich, daher habe ich einen ziemlich unproblematischen Einstieg in die Figuren, die Beweglichkeit trainieren (ich kann mir auf dem Rücken selbst die Hand geben und die flachen Hände bei durchgedrückten Knien auf dem Boden ablegen … ist wohl genetisch, meine Mutter kann das mit 74 Jahren noch immer und hat nie Sport gemacht). Kraft im Oberkörper fehlt mir noch etwas, mein Hasswort ist „Liegestützposition“ … auch bei den übrigen Workouts.
Auf jeden Fall tut es mir gut und ich lasse das jetzt einfach einmal auf mich zukommen.