Zum Thema einmischen: Man sieht ja heute schon sehr deutlich, wie wenig Zivilcourage gegenüber rechten Taten/ Aussagen usw. gezeigt wird. Wie hätte es da damals mit einer solch unfassbaren Bedrohung anders sein sollen. Wenn wir auf die Menschen damals schauen, dann sollten wir das durch die derzeitige Situation tun und wie wenig hier aufgestanden wird gegen rechte Gewalt und Gedankengut.
Ein aktuelles Beispiel, was mich sehr beschäftigt: Mein Freund wohnt in einer Kleinstadt und ich bin sehr oft und regelmäßig dort. Nun gibt es in der Stadtgruppe auf fb eine Diskussion über die dortigen Asylbewerber/ Flüchtlinge bei der ich mich, wie Ihr Euch sicher denken könnt, rege beteilige. Nun habe ich einen Post, in dem Flüchtlinge als Abschaum bezeichnet werden recht deutlich beantwortet und den Typen (dumm wie Brot) lächerlich gemacht. Ich habe dann einige private Nachrichten bekommen, dass ich mich mit dem nicht anlegen soll, dem keine Antworten auf seine Widerlichkeiten geben soll, da er gerne kurzen Prozess macht, ein Schläger sei usw. Da wird einem mulmig.
Ebenso mein Engagement gegen rechts in meiner Heimatstadt, welches zur Folge hatte, dass es Drohungen an der Haustür gab oder Gegenstände ans Fenster geworfen werden.
Ich stecke in einem Dilemma: Ich möchte und MUSS gegen Nazis agieren, habe aber große Angst vor den Konsequenzen.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern