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Thema: @ die Eltern: Einschulung - direkt in die 2. Klasse? Thema Inselbegabung

  1. #1
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    Standard @ die Eltern: Einschulung - direkt in die 2. Klasse?

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    Hallo Ihr Lieben,

    dieser Thread ist gerichtet an die Eltern von Kindern mit einer Hochbegabung.

    Dieses Thema umtreibt mich gerade.
    Wir haben ein Gespräch mit der Schulleitung vor uns und wissen aus vorangegangenen "Fällen", dass es nicht unwahrscheinlich ist, dass unsere Tochter nach der Teilnahme eines "Probeunterrichts" vor der Einschulung direkt in die 2. Klasse eingeschult werden könnte. Sie kann im Grunde genommen das Meiste, was teilweise erst in der 2. Klasse überhaupt angefangen wird.
    Wir finden aber, sie ist einfach noch nicht so weit - zumindest von der emotionalen Ebene her. Sie selbst reagierte, als meine Tante leichtsinnigerweise erwähnte, dass sie ja gleich in die 2. Klasse eingeschult werden könnte (sie meinte es wohl nur "gut"), damit zu sagen, dass sie aber ja noch einige Zahlen und Buchstaben schreiben üben müsse und außerdem wolle sie doch eine Einschulung und so weiter und so fort. Sie will es nicht! Und wir? Sind hin- und hergerissen.

    Noch sehen wir uns nicht endgültig damit konfrontiert, aber das wird kommen. Wir hoffen so sehr, dass sie ganz normal in die erste Klasse eingeschult werden kann. Neben diesen Inselbegabungen kann sie nämlich noch recht wenig mit ihrem Körper anfangen, kann sich nicht gut für einen längeren zusammenhängenden Zeitraum auf eine Sache konzentrieren und ist eben noch "die Kleine". In der zweiten Klasse wird sie jedoch schon wie eine "der Größeren" behandelt werden. Das Problem hatten wir schon in der Vergangenheit in dem ersten Kindergarten (vor dem Umzug), weil die Erzieherinnen dort nicht in der Lage waren sie wie eine Zwei- oder Dreijährige zu behandeln, weil sie schon immer sehr groß war. Im jetzigen KiGa ist das zum Glück (dort ist sie seit zwei Jahren) komplett anders, dort ist aber auch die Leitung und damit das Personal qualifizierter. Jedenfalls - um zum Kern zurückzukehren - ist uns unwohl vor der kommenden Zeit. Uns wurde auch schon geraten, sie einfach einschulen und das auf uns zukommen zu lassen; aber das kommt auch nicht infrage, da wir schon von mehreren Seiten (u.a. Lehrern) erfahren haben, dass das nicht gut ankommt, wenn die Lehrkräfte so "ins kalte Nass" geschmissen werden, sie wollen - ja auch verständlicherweise - so etwas vorher wissen. Sie ist sehr emotional, macht sich ständig Gedanken um andere, kann Gefühle und Eindrücke einfach noch nicht filtern, alles drischt auf sie ein und manchmal hat sei einen Overflow und ist dann hilflos.

    Das ist ein heikles Thema. Man kann sich nur mit guten Freunden darüber unterhalten, weil andere denken, man würde mit dem Talent der Tochter kokettieren wollen Dabei wäre es uns für unsere Tochter lieber, sie wäre auf dem ganz "normalen" Stand einer Sechsjährigen. Eine solche Inselbegabung ist nämlich kein Geschenk. Klar will ich es hier auch nicht darstellen, als wäre es was "Schlimmes", das ist es definitiv nicht. Aber die Eltern, die sich auch mit diesem Thema beschäftigen müssen oder mussten, wissen vielleicht was ich meine.


    Welche Erfahrungen habt Ihr denn mit Euren Kindern gemacht, die ähnlich "gestrickt" sind? Wie seid Ihr mit dem Thema Schule umgegangen?
    Geändert von Exuser58 (27.05.15 um 09:16:53 Uhr)

  2. #2
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    Meinst du wirklich Inselbegabung http://de.wikipedia.org/wiki/Inselbegabung?
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  3. #3
    Exuser65 ist offline Westfälisches Blindhuhn
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    Unser Sohn hat sich vor einiger Zeit auch das Lesen, Schreiben und grob auch das Rechnen (+Zahlen kann er bis 3-stellig) selber beigebracht. Zwar mit lustigen Fehlern (aus Sean Connery wurde Schokonary ), aber immerhin. Wir haben da nichts forciert, er hat es aus Interesse und Neugierde gemacht. Er wird im September ganz normal in die 1. Klasse eingeschult. Ich denke, sein Interesse am Lernen wird ihm helfen. In der 1. Klasse wird ja hauptsächlich die Schule und das Lernen an sich sich gelernt. Und das halte ich für wichtig. Außerdem können viele Kinder zur Einschulung schon etwas schreiben und lesen, das ist heutzutage eher die Regel sls die Ausnahme.
    Geändert von Exuser65 (27.05.15 um 05:54:54 Uhr)

  4. #4
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    Gästin, da habe ich dann wohl den falschen Begriff aufgeschnappt.
    Unsere Tochter hat keine Behinderung. Aber ich mag den Begriff Hochbegabung nicht gerne benutzen, er ist belastet, viele reagieren merkwürdig darauf. Bis vor zwei Jahren wurde uns noch gesagt, dass sich das noch "verwachsen" könne. Nun wohl nicht mehr. Wir haben das auch nicht forciert, sie will es so. Sie unterscheidet geometrische Formen (Mama, da sind zwei dreieckige Mülleimer, zusammen ergibt das ein Quadrat) seit sie zwei ist. Sie multipliziert, subtrahiert und dividiert seit ihrem 5. Geburtstag im 20er-Zahlenbereich mit Zehnerübergang, addiert bis 100. im November hat sie erklärt, sie werde sich ab nun das Lesen beibringen, seit ein paar Wochen liest sie auch schwierige fast flüssig und schnappt sich ihre Kinderbücher selbst und schreibt Wörter nach Gehör. Hört sie Buchstabiertes, fügt sie es im Kopf zu einem Wort zusammen.
    Dann muss ich an meine Cousine denken, die wirklich Schwierigkeiten hatte, weil sie Klassen übersprang und einfach zu schnell groß war - als Elfjährige in einer Klasse mit Vierzehnjährigen, sie spielte quasi noch mit Puppen, während die anderen sich bereits für Jungs interessierten. Das war sehr schwierig für meine Cousine und natürlich meine Tante, die ihre Tochter irgendwie beschützen wollte. Meine Tochter freut sich so sehr, mit ihrer besten Freundin in eine Klasse zu kommen
    Ich werde wohl wieder einen Termin beim Psychologen machen, der uns unterstützt, da sich ja nun nichts "verwachsen" hat.
    Geändert von Exuser58 (27.05.15 um 07:01:17 Uhr)

  5. #5
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    Ja, ich dachte mir schon, dass du eher von Hochbegabung redest. Ist das denn "offiziell" getestet oder denkt ihr euch das nur aufgrund der Fähigkeiten?

    Die Schule muss auf jeden Fall Bescheid wissen und nur mit der zusammen kann auch entschieden werden, wie vorgegangen werden soll.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  6. #6
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    Wir hoffen so sehr, dass sie ganz normal in die erste Klasse eingeschult werden kann.
    Aber das liegt doch in eurer Hand, niemand wird euch zwingen, eure Tochter eine Klasse überspringen zu lassen. In den meisten Bundesländern muss man dafür einen Antrag stellen.

    Verständlicherweise möchte niemand, dass ein Kind sich ein Jahr lang im Unterricht zu Tode langweilt, weil es alles schon kann - und dann vielleicht auf die Ausweichidee kommt, den Unterricht zu stören - auf der anderen Seite werden auch die soziale und körperliche Reife mit einbezogen und das Vorhandensein von Freundschaften.

    Wenn die Lehrer informiert sind, können sie eure Tochter speziell fördern und beschäftigen, in den ersten Klassen wird ja ohnehin recht differenziert unterrichtet, weil der Kenntnisstand der Kinder sehr unterschiedlich sein kann.

    Lasst euch doch alle Optionen offen. Im Moment weiß eure Tochter noch nicht, wie es sein kann, sich zu langweilen, aber vielleicht wird ihr das Lernen und Wissen irgendwann wichtiger und sie möchte selbst nach oben springen. Vielleicht sind ihr aber auch soziale Beziehungen wichtiger, dann wird sie sich entsprechend anpassen.
    These violent delights have violent ends.


  7. #7
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    Liebe Summse,

    eine schwierige Entscheidung und ich verstehe Deine Gedanken und Ängste sehr gut!

    Wir haben uns sehr eingehend mit diesem Thema beschäftigt und uns dagegen entschieden. Mittlerweile ist unser Sohn 16 und es war uns und ihm wichtig in seiner Klasse, mit seinen Freunden zu verbleiben.
    Ihr habt ja immer die Möglichkeit zu springen wenn es sich tatsächlich bestätigt, dass Euer Kind das brauch. Aber sofort in die 2. Klasse zu springen würde ich wahrscheinlich nicht machen.Wie ist denn das Umfeld Deiner Tochter? Kennt sie Kinder aus der 2. Klasse? Ist sie sehr gro? für ihr Alter?
    Gib Deinem Kind "Zusatzfutter", d.h. lass sie ein schwieriges Instrument lernen oder fördere eine andere Begabung, die nichts mit Schule zutun hat. Diesen Tip haben wir von einer befreundeten Psychologin bekommen und hat uns ein Stück weitergeholfen. Unser Sohn hat sich mit Leidenschaft auf Sprachen konzentriert... Er kommt jetzt in die 11 und es läuft sehr gut, wir bereuen unsere Entscheidung nicht und hatten das Glück in eine sehr Leistungsstarke Klasse zu kommen. Die Grundschulzeit war zwar zäh weil er auch immer den anderen Kindern vorraus war un das immer in den ganzen 4 Schuljahren...aber sein Klassenlehrer hatte eine wundebare Methode die Kinder je nach Bedarf zu fördern. Sprich mit der Schule was möglich ist, achte auf das soziale Umfeld, Dein Kind soll sich in der Klasse wohlfühlen! Und uns war wichtig, dass er sich nicht als etwas "außergewöhnliches" empfindet. Im übrigen haben uns alle beratenden Lehrer versucht dazu zu bewegen unser Kind springen zu lassen! Es ist nämlich mit viel Arbeit für den betreffenden Lehrer verbunden ein Kind angemessen zu fördern!
    Hör auf Dein Bauchgefühl und gib Ihr ein ausserschulisches Lernprojekt!
    Geändert von Trixi (27.05.15 um 08:22:54 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von SiGuenther Beitrag anzeigen
    Wenn die Lehrer informiert sind, können sie eure Tochter speziell fördern und beschäftigen, in den ersten Klassen wird ja ohnehin recht differenziert unterrichtet, weil der Kenntnisstand der Kinder sehr unterschiedlich sein kann.

    Lasst euch doch alle Optionen offen. Im Moment weiß eure Tochter noch nicht, wie es sein kann, sich zu langweilen, aber vielleicht wird ihr das Lernen und Wissen irgendwann wichtiger und sie möchte selbst nach oben springen. Vielleicht sind ihr aber auch soziale Beziehungen wichtiger, dann wird sie sich entsprechend anpassen.
    Ja Silke das meinte Ich

  9. #9
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    Ich stimme Silke auch zu.

    Im Gegensatz zu früher ist es heute Prinzip, die Kinder individuell zu fördern. Das Stichwort heißt "Binnendifferenzierung". Gerade in der 1. Klasse wird oft mit Wochenplänen gearbeitet, so dass die Kinder ihre Aufgaben haben und selber entscheiden, was sie wann und in welchem Tempo machen. Eine gute Lehrkraft wird dabei auf eure Tochter eingehen und sie wird in ihrem altersgerechten Umfeld ihr Lernen auch selber steuern können.

    Wichtig wäre dann, eine gute Grundschule zu finden, die so arbeitet und im Vorfeld die Sache zu besprechen.

    Am Gymnasium bin ich manchmal mit hochbegabten Springern, die dann in der 5. noch wirklich "klein" sind, konfrontiert und oft fühlen sie sich nicht sehr wohl, wenn alle um sie herum schon emotional/sozial reifer sind. Manche springen dann erst am Ende der Mittelstufe. Aber das wird sich euch alles im Lauf der Zeit zeigen.

  10. #10
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    Dankeschön für Eure Antworten. Es ist offiziell "getestet" worden auf Anraten des Kindergartens, die Idee mit der Hochbegabung stammt nicht allein von uns.

    Ich wusste nicht, dass die Entscheidung, in welche Klasse sie letztlich eingeschult wird, bei uns liegt. Wenn sie in genau diese Schule gehen könnte, wäre es schon toll, weil sie nur 300 Meter entfernt ist und sie dort einige Mitschüler hätte, die sie kennt, u.a. ihre beste Freundin. Ein bekanntes Umfeld ist für sie sehr wichtig, sie braucht sozusagen einen sicheren Rahmen. Sie kommt zwar auch mit Veränderungen zurecht, aber es wäre schöner, wenn es regulär laufen würde und man sich kümmern könnte.
    Sie ist recht groß für Ihr Alter, sie wird jetzt 6 Jahrw alt und ist 131 cm groß und wurde schon immer meist deutlich älter geschätzt.
    Wir gehen jetzt zum Judo, damit sie etwas mehr Gefühl für ihren Körper bekommt. Turnen ist da irgendwie nicht genug.

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