Generation Weichei und Black Hawk

[Iridia]

Heftig. Hab die Sendung nicht gesehen und finde es schlimm, was ihr schreibt. Das kenn ich gar nicht.

Wie oft kommt das denn vor, das müssen doch Ausnahmen sein...? Meine Eltern waren das Gegenteil, waren immer beide Vollzeit arbeiten und ich auf mich allein gestellt, so lange ich denken kann.

Dito. Unfassbar.

[apia]

Dass ich so Mal werde ist sehr unwahrscheinlich, ich habe trotz Mutter sein noch mein eigenes Leben.
Aber wenn mein Kind in die Schule geht, gibt es wieder schlimme Eltern mit neuen Namen, die Drohnen Eltern oder so.

[geruchsvictim]

Wer Kinder hat und sie "normal" erzieht und dabei auch mal auf die Nase fallen lässt, hat mit diesen "Helikopter-Eltern" fast zwangsläufig ein Problem.
Sie sind völlig resistent gegen jegliche Hinweise auf ein Fehlverhalten ihrer Sprösslinge und merken dabei nicht mal, dass sie die Brut zum Gespött machen.
So geschehen bei einem ehemaligen Klassenkameraden unseres Sohnes, dessen Eltern tatsächlich alle hin und wieder zum Wohnheim fahren, um sein Zimmer aufzuräumen und zu putzen. Seiner Beliebtheit, die eh schon gegen Null tendierte, hat das nicht auf die Sprünge geholfen. (Zum Glück merkt er das aber selber nicht.)

[SiGuenther]

Manche Kinder müssen zu Hause nur genügend rumheulen, dann bekommen sie von ihren Eltern Entschuldigungen für den nächsten Schultag, damit sie eine Klausur nicht mitschreiben oder ein Referat nicht halten müssen. Natürlich sind das überwiegend solche Kinder, deren Eltern keine mittelmäßigen oder schlechten Noten akzeptieren. Das hält dann das Kind auch nicht aus. Wenn also die Aussicht besteht, die Klassenarbeit könne schlecht zurückkommen oder das Referat fühlt sich nicht ganz so doll vorbereitet hat, dann ziehen sie die Bremse und verweigern sich von vornherein ganz.

Sobald das Muster mal etabliert ist, kann man zum Schluss ein Kind haben, dass letztlich auch zu keiner Prüfung mehr geht.

Es ist gaaaaanz schlecht, seine Kinder vor Fehlern und ihren Konsequenzen zu bewahren (sofern es sich nicht um das Auto auf der Straße handelt). Es ist ebenfalls schlecht, so zu tun, als würde man mit dem Kind gemeinsam zur Schule gehen und gemeinsam mit ihm lernen. Wenn Mütter bei uns sagen: "Wir schreiben morgen eine Mathearbeit", gehen bei uns die Alarmglocken an. "Wir" dürfen dann nämlich auch nicht mit einer 3 nach Hause kommen, weil "Wir" uns doch beim Lernen so angestrengt haben! Bei diesem symbiontischen Lernen erfährt das Kind nie seine eigenen Grenzen, es merkt dann erst in der Klassenarbeit, dass es die ganzen Sachen eigentlich gar nicht alleine kann (weil zu Hause die Mama an den entscheidenden Stellen immer geholfen hat). Die Enttäuschung ist dann oft maßlos, und keiner versteht, warum das Kind zu Hause so toll und in der Schule so schlecht ist.

[apia]

Also ich habe schon selbst die Schule abgeschlossen und brauche das zum Glück nicht nochmal zu machen, daher wird das bei uns nichts mit " wir schreiben eine Arbeit. " aber wie schon erwähnt, ichnhabe mein eigenes Leben, das hilft.

[vivian]

Erklärt auch, was hier so zum Bachelorstudium und auch anschließend aufschlägt. Alles Gottesgeschenke, hat Mutti immer gesagt

Schade nur, daß Mutti vergessen hat, ihrem Sonnenschein zu zeigen wie man sich die (sprichwörtlichen) Schuhe zubindet oder was man
sonst so für den Arbeitsalltag und das Leben Nützliches brauchen könnte.

[LinniMaus]

Sorry, aber was ihr hier so schreibt ist doch nichts neues?
Ich kenne das von einer ehemaligen Klassenkameradin so, das sie immer wenn sie ihrer Tage hatte nicht am Sport teilgenommen hat,
wenn sie für eine Arbeit nicht gelernt hat, hat Mama ihr eine Entschuldigung geschrieben und wenn sie keine Lust hatte auch.
Wir sind nun Anfang 30 und das war vor 15 Jahren.
Bei mir gab es sowas nie, wenn ich morgens gesagt habe ich will nicht in die Schule, wusste meine Mama sehr genau wann ich keine Lust hatte
und wann ich wirklich krank war.

Meine Schwester ist was jünger als ich, die wurde auch wesentlich mehr in Watte gepackt als ich, das war okay so, bzw. das ist okay so,
sie hat auch heute noch einen extrem guten Draht zu Mama und fährt fast jeden Tag hin, gut sie wohnt um die Ecke, ich 100 km entfernt,
aber mir wäre das zuviel. Ich weiß das meine Eltern jederzeit da sind wenn ich sie brauche, aber ich würde nicht neben ihnen wohnen wollen
und ich hätte das als Kind auch nicht geduldet ständig bewacht zu werden.
Davon mal abgesehen das sie dafür wenig Zeit hatten. Ich habe meine Eltern lieber raus gehalten wenn es möglich war.

Das unglaublichste was das angeht habe ich übrigens erlebt als mein früher Chef einen Kollegen gefaltet hat und 20 min später das Telefon klingelte,
ich eine hysterische Frau am Apparat hatte, die dringend mal meinen Chef sprechen wollte. Nachher stellte sich heraus besagter Kollege hat sich bei
seiner Frau ausgekotzt und sie hat dann mal meinen Chef rund gemacht.

[SiGuenther]

Der Black Hawk ist neu.

[Exuser64]

Ich sehe da auch nichts neues dran, das gab es auch vor 30 Jahren schon. Wie man jetzt welches Verhalten von Eltern genau nennt und definiert und sich Namen dafür ausdenkt, nun gut, aber neu ist das alles nicht.

Ich hatte schon damals Schulkameraden, da lief das genau so ab. Meine Mutter war so, als ich in der Grundschule war, danach hat sich das Gott sei dank gelegt. Da mußte ich z.B. mit ihr auch zum Elternabend, weil ich in meinem Einser-/Zweierzeugnis plötzlich eine drei in Reli hatte. Natürlich war mein Lehrer schuld.

Ich sehe an mir selber, wie schwer es mir fällt, nein zu meinem Sohn zu sagen, wenn er was will. Und er ist gerade erst 15 Monate. Ich denke, es wird mir immer schwer fallen. Und gibt auch Momente, da will man einfach seine Ruhe und läßt das Kind halt einfach machen, anstatt ewig rumzudiskutieren oder rumzustreiten. Menschlich.
Inwieweit ich auch mal (ansatzweise) Black Hawk werde, ich kanns und würde es für mich nie ausschließen, ich bin da ehrlich.

[geruchsvictim]

oder diese dreifach-Mutter, die eine Petition gegen die Bundesjugendspiele ins Leben rief, da ihr Drittklässler heulend nach Hause kam weil er keinen Platz errungen hatte.
Was für eine krude Idee! Statt dem eigenen Kind zu sagen und zu erklären, er müsse sich entweder mehr anstrengen oder damit leben würde auf diese Weise den Kindern ein Erfolgserlebnis genommen, die nur mit Sport glänzen können.