Was macht Euch gerade wütend?

[Adrienne]

Wurde da weg geschaut, das Jugendamt war dran bzw. schon aktiv? Es wurde nicht schnell genug gehandelt. Ich meine, wenn der Vater wirklich beim letzten überwachten Treffen gesagt hat, dass was schlimmes passieren wird, sollte ich doch als Jugendamt Mitarbeiter sofort handeln, oder sehe ich da was falsch. Ich finde, Drohungen gegen Kinder müssen doch sofort Konsequenzen haben und nicht "och, schauen wir uns die Akte doch im laufe der Woche mal an". Die Trägheit der Deutschen Behörden macht mich wütend.

Da unterschreibe ich jedes Wort!

[Chiquitita]

Da unterschreibe ich jedes Wort!

Ich finde hingegen, dass man sich als Außenstehender schwer anmaßen kann, das Ganze zu beurteilen. Wir kennen die Vorgeschichte nicht, wissen z.B. nicht, ob zuvor auch schon - bis dato "leere" -Drohungen ausgesprochen wurden - wenn das mit der genannten überhaupt wahr ist.
Auf jeden Fall sollte natürlich geprüft werden, ob da behördlicherseits was schiefgelaufen ist, und wenn ja, sollte es auch Konsequenzen haben.

[Gästin]

Ich unterschreib bei dir, Chiqui. Und ansonsten ist das einfach nur traurig und schwer auszuhalten für alle Beteiligten - ja, auch für die Mitarbeiter des Jugendamtes.

[Chiquitita]

Ich habe auch gelesen, die Familie soll zuvor verschiedene Hilfsangebote von Behörden auch angenommen haben. Das klingt ja erstmal nach Kooperation (aber auch das weiß man natürlich nicht sicher).

[juttali]

Ich habe mal gelesen, das von Seite Jugendamt immer der Schwerpunkt darin liegt, die Familie zu erhalten.
Kindesentzug ist wohl eine der allerletzten Maßnahmen, wenn nichts anderes gefruchtet hat und tatsächliche Gefahr im Verzug ist.
Das zu beurteilen halte ich für äußerst schwer. Weil ja eben auch ein Besuch pro Zeitraum X über das tatsächliche Leben möglicherweise gar nichts aussagt.
Ich finde das extrem schwer und ich bin mir sicher, das das auch für die hier zuständigen Personen jetzt keine einfache Situation ist. Das hinterfragen sicher nicht nur Vorgesetzte.

[Hekate721]

Vor allem ist ja die Alternative auch nicht so toll mit Heim und Pflegefamilien. Da läuft auch vieles nicht optimal.

Früher habe ich häufiger einen Kollegen vertreten, der hauptsächlich Familienrecht gemacht hat. Da habe ich auch häufiger gesagt, das Kind muss raus aus der Familie. Vom Jugendamt kam dann häufig, aber das ist Familie, die muss erhalten und geschützt werden.

Echt schwierig, da eine Entscheidung zu treffen.

[Polarlicht]

Dass die Familie geschützt werden sollte, das ist schon richtig, aber in Fällen von offensichtlichem Missbrauch und Gewalt? Da verstehe ich die Fahrtrichtung des Jugendamtes nicht.

Ich erinnere mich, dass zu mir mal ein Junge kam, der mit dem Kochlöffel etc. zuhause verprügelt wurde von der Mama. Er war gerade mal 9 oder 10 Jahre alt und kam selbstständig zu uns. Er sagte, er und sein kleiner Bruder wollen nie wieder nachhause. Das Jugendamt hat ihn dann abgeholt und in eine Einrichtung gebracht. Eine Woche später war er wieder daheim

[Maja]

Wenn ich das richtige gelesen habe, hat der Vater nicht bei der Familie gewohnt und durfte die Kinder nicht ohne Aufsichtsperson vom Sozialamt sehen. Korrigiert mich bitte, wenn das nicht stimmt. Sowas ist ja nicht eigentlich ohne Grund.

[*LV*]

https://www.spiegel.de/panorama/just...-a-698827.html

Das vergesse ich auch nicht und ich erinnere mich immer wieder daran wenn ein Kind ums Leben kommt.

[Chiquitita]

Wenn ich das richtige gelesen habe, hat der Vater nicht bei der Familie gewohnt und durfte die Kinder nicht ohne Aufsichtsperson vom Sozialamt sehen. Korrigiert mich bitte, wenn das nicht stimmt. Sowas ist ja nicht eigentlich ohne Grund.

Aber dann hat das Amt ja eingegriffen. Wenn der Vater sich über Regeln hinwegsetzt und sich irgendwann unberechtigt Zugang zu den Kindern verschafft, was sollen die machen? Man kann solche Leute ja nicht 24/7 observieren o.ä.
Selbst wenn er gar kein Besuchsrecht gehabt hätte, hätte man das doch nicht verhindern können.