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Thema: Ruinenkultur mit leergeräumten Selfietowns. Tourismus…

  1. #1
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    Standard Ruinenkultur mit leergeräumten Selfietowns. Tourismus…

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    Ich frage mich schon lange Jahre warum überhaupt noch jemand in eine Stadt wie z. B. Venedig fährt. Wozu?? Ich verstehe es nicht. Dann doch lieber direkt ins Disney Land, so was ist mittlerweile ehrlicher.


    Hier ein sehr treffender Artikel zum Thema. Wie seht ihr das?

    http://www.welt.de/kultur/article144...te-toeten.html
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  2. #2
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    ich hatte vor ein paar Wochen einen Bericht darüber gesehen und war froh, dass ich Venedig davor erleben durfte.

    Insgesamt finde ich diese Überflutung mit Touristen, egal wo, ganz furchtbar. Wenn ich denke wie ich als Kind Schloss Neuschwanstein erlebt habe und was da mittlerweile los ist
    alle dummen Elsen auf Ignore!


  3. #3
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    Hmmm, Venedig habe ich vor 20 Jahren gesehen und konnte der Stadt nichts abgewinnen. Warum Venedig romantisch sein soll konnte ich gar nicht verstehen, es gab damals schon extrem viele Touristenstände und ich erinnere mich nur noch an unmengen von Tauben. Scheint aber nun mal auf der "Muss-man-gesehen-haben-Liste" drauf zu sein, anders kann ich mir das nicht erklären.

  4. #4
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    Ich versuche auf meinen Reisen einen Bogen um solche Punkte zu machen.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  5. #5
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    Nun ja, schwierig....
    Sollen wir alle zuhause bleiben?
    Ob Stadt oder Strand, Berg oder Tal, Tourismus ist zerstörerisch.
    Er verändert.

    Wir suchen alle das Originale, das Besondere, leider werden wir meistens von 1000 anderen begleitet, die das gleiche suchen.
    Wir haben Freunde, die im Winter oft Skitouren machen.
    Also so richtig mit den Skis den Berg rauf wandern, ohne Skilift und Gondelbahn.
    Ich sagte mal, ich könne mir vorstellen, dass das toll sei, so die unberührte Landschaft, die Stille....
    E. Meinte dann, du stellst dir das zu romantisch vor.
    An einem schönen Sonntag sind es Heerscharen, die den Berg hochwandern.
    Überall.

    Bei den Städten ist es natürlich noch schlimmer.
    Seit 23 Jahren fahren wir jeden Dezember nach Florenz.
    Dann ist die Stadt nicht so überlaufen, es flanieren viele Einheimische und machen Weihnachtseinkäufe.
    Venedig, Florenz, Siena: ein grosses Problem sind die Tagestouristen.
    Morgens laden Busse (und in Venedug zusätzlich diese fahrenden Städte, die Kreuzfahrtschiffe, eine Katastrophe!) Tausende aus und sammeln sie nachmittags wieder ein.
    Die Gassen, Strassen, Restaurants, alles verstopft und überfüllt.
    Einen wirklichen Eindruck erhält man so nicht von einer Stadt.
    Man muss sich ein paar Tage Zeit nehmen.
    Sie erleben, wenn die Sonne untergeht und es dunkel wird.
    Dann geht man auch in Florenz plötzlich allein durch eine Gasse, betritt die Piazza della Signoria und diese wird nur von einzelnen Passanten überquert.
    Es ist still und friedlich, der mächtige Palazzo Vecchio bewacht die Kopie vom David und der Neptunbrunnen plätschert.

    Es gibt also Möglichkeiten.
    Man muss aber bereit sein, sich auf eine Stadt einzulassen, ihr Zeit zu geben.
    Und nicht innert 5 Stunden versuchen, alle Hotspots abzuarbeiten.
    Sonst ist man bestimmt in Gesellschaft von Tausenden Mittouristen.

    Ich bin und bleibe Fan von Florenz, ich habe sie ins Herz geschlossen.

  6. #6
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    Das ist echt schlimm. Die Bilder aus Venedig sind ein Alptraum! Ich war nie da und würde da auch nicht hinfahren. Dieses Umfunktionieren von Städten zur Party- und Touristenhochburg ist schlimmer, als ich wusste. Das ist ja erschreckend, wieviele Städte da genannt werden.

    Ich muss sagen, dass ich die zunehmenden Gentrifizierung in Berlin auch mit wachsendem Ärger und Sorge beobachte. Die macht sich in manchen Teilen schon deutlich bemerkbar. Ich hab hier auch dass Gefühl, dass Berlin zur Metropole für feierwütige Touristen verkommen könnte, wenn da nicht ein Riegel vorgeschoben wird.

    Und ich frage mich was mit den Menschen los ist, dass Feiern und Ferienmachen für viele nur noch zu bedeuten scheint: Saufen bis der Arzt kommt, Radau und Randale machen, zerschlagene Flaschen auf den Gehwegen zu hinterlassen, überall hinzukot*en und zu urinieren usw.

  7. #7
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    Ja, das ist gruselig, aber Venedig ist kein Einzelfall, sondern in fast allen Touristen-Hochburgen so, siehe Skimassentourismus in den Alpen. Ob das der Natur zuträglich ist oder ob irgendwann der Kollaps folgt, fragen sich wohl die wenigsten, weil letztendlich alle Beteiligten davon profitieren.

  8. #8
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    Ich war vor einigen Jahren in Venedig (sogar zur Zeit des Filmfestivals) und fand es nicht wahnsinnig überlaufen. Im Gegenteil, ich bin oft durch leere Straßen gelaufen (Foto, Foto, Foto ). Ob das am heißen Wetter damals lag oder ob es sich in den letzten Jahren so stark geändert hat, kann ich nicht einschätzen.

    Albtraum-Urlaub wäre für mich dieser Ort.
    Viele Grüße, Lilalucy

  9. #9
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    Das Fliegen macht es sehr einfach. Vor Jahren, als man noch vorwiegend mit dem Auto bzw. Bus gefahren ist und die Flüge ein Vermögen gekostet haben, gab es auch keinen Massentourismus in dem Ausmaß. Ich war dieses Jahr in Dubrovnik und es war wirklich voll. Ich erinnere mich an diesen Teil Kroatiens als ich noch Kind mit meinen Eltern dort war. Damals war es Jugoslawien und die Touristen kamen vorwiegend aus Deutschland (war ja auch immer super zu erreichen mit dem Auto). Der Ostblock (DDR inklusive), konnte nicht reisen und als kommunistisches Land, waren wir damals für die Amerikaner etwas suspekt. Heute gibt es diese Grenzen nicht mehr und die Flüge sind relativ günstig. Wie gesagt, Dubrovnik war überflutet (es war nicht mal die Hauptsaison). Menschen aus allen möglichen Ländern, aber vorwiegend Amerikaner, die jetzt eben solche Teil der Welt für sich entdecken.
    Schön ist es nicht und ich meide diese Städte eigentlich wo ich kann. Aber Dubrovnik musste ich unbedingt noch ein Mal sehen.
    We make a living by what we get, but we make a life but what we give.
    - Winston Churchill

  10. #10
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    Tomma, bin ganz deiner Meinung!

    Hinzu kommt, dass die meisten Touris das selbe wie daheim haben wollen. Also sie lassen ihr Geld oft nicht in den kleinen Restaurants wo vielleicht niemand Deutsch spricht, sondern sie bleiben in den grossen Hotelghettos (manchmal vielleicht auch besser so). Kaufen nicht bei den Einheimischen ein, sondern bei Aldi, den es ja schon überall gibt. Aber Hauptsache billig. Kaufen nicht örtliches Handwerk, sondern verkitschte Folklore oder noch schlimmer dieser Nippestand. Dito Einkaufsstrassen, die sehen doch mittlerweile überall auf der Welt gleich aus. Ich wundere mich dass da überhaupt noch jemand hin geht. Oxfordstreet bis hin zur Mariahilferstrasse usw. Überall der selbe Mist. Aber die Sättigungsgrenze scheint noch nicht erreicht zu sein.

    Venedig ist ein Spezialfall. Ich weiss auch nicht was der Reiz ausmacht, ich sehe keinen. Der war sicher mal vorhanden, vor über 60 Jahren. Aber damals suchten die Touris komfort, Hotelburgen. Rimini war angesagt usw. Da war alles noch neu, Spaghettis waren ein Exotenessen

    Dann die neuen Kreuzfahrtschiffe, erschwinglich für jedermann. Die Leute wissen ja oft nicht mal wo sie überhaupt an Land gehen… egal, sie werden durch gelotst. Egal ob Marokko oder Sizilien, wo ist der Unterschied?
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

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