Der Helferkreis hier ist gut aufgestellt, arbeitet schon längere Zeit. Sie haben verschiedene Bereiche gebildet - Kultur, Alltagsbegleitung zu Ärzten, Behörden etc., Kinderbetreuung, Kochkreis und Ähnliches. Wie das anfangs funktioniert, wenn es chaotisch ist und die Sprachbarriere hinzukommt, weiß ich nicht. Deutschunterricht wird noch von Profis (LehrerInnen gegeben), wenn mal so viele angekommen sind, wird das sicher um Laien erweitert. Unbegleitete Jugendliche sind bei uns separat untergebracht.
Meine Tochter hat eine irakische Familie unterstützt - das war so allgemeine Integrationshilfe; sie verbrachte mit ihnen Freizeit, meist den Sonntagnachmittag, mit Zoobesuch, Museum, Ausflüge in die Umgebung. Das waren aber privilegierte Flüchtlinge, die gut Englisch sprachen.
Choose your battles wisely
Wir haben hier auf der Arbeit eine syrische Familie, um die wir uns kümmern. Die Sprache ist das größte Problem, gar nicht mal beim täglichen Gequatsche, sondern beim Arzt, Behördengängen, Post und das Problem ist, dass das ständig benötigt wird. Englisch können hier die wenigsten. Wir haben eine kleine internationale Kochveranstaltung, das geht nur über arabisch, ab und zu türkisch. Es ist unfassbar, was die alles kommunzieren müssen. Wir sind zwar viele Kollegen, aber der Zeitaufwand einer wirklichen Betreuung am Anfang ist beträchtlich. Am besten hilft man vermutlich, wenn man selber arabisch lernt. Die Überforderung über Sprache, Gesellschaft, soziales Leben, Frauenrolle, Aktivitätslevel usw. ist gewaltig. Die freuen sich über jede Geste, mit der man ihnen entgegen kommt und wirkliche eigene Mühe erkennen lässt.
Geändert von Iridia (05.08.15 um 14:57:07 Uhr)
Ich kann mir halt nicht vorstellen, wie man bei Arztbesuchen oder Behördengängen überhaupt helfen kann, ohne sich verständigen zu können. Klar kann man die Leute hinfahren und gucken, dass sie im richtigen Büro/Sprechzimmer ankommen, aber das war's doch schon?
Ich habe mal Google bemüht, hier in der Stadt besteht tatsächlich das Hauptangebot aus Sprachunterricht und Begleitung bei Behördengängen und gesucht werden Helfer, die deutsch unterrichten möchten.
Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.
Arabisch ist auch eher eine Lebensaufgabe, wenn man das nicht als Kind oder im Land lernt, glaube ich.
leider nicht nur auf Ämtern. http://www.rosenheim24.de/rosenheim/...n-5317762.html
Hier in Karlsruhe ist ja LER von Baden-Württemberg und hier sind allein im Juli rund 10.000 neue Flüchtlinge eingetroffen, die Monate davor sahen ähnlich aus.
Da diejenigen hier ja (im Idealfall) nur wenige Wochen sind bevor sie aufs Bundesland vertelt werden, schaut die Hilfe anders und sehr "akut" aus.
Sprich hier ist wirklich Erstversorgung angesagt.
Klamotten, Handtücher, Kosmetika...
Das Wort Asylpate sagt mir gar nichts.
Ich engagier mich für unbegleitete männliche Minderjährige in Sachen Spenden.
Liebe Grüße
Cordu