Erst einmal bin ich froh, daß sich meine Mutter nach dem Tod meines Vaters und dem Aufenthalt in der gerontopsychiatrischen Tagesklinik gut erholt hat.
Allerdings fällt mir nun verstärkt auf, daß sie nur noch über sich redet. Sie fragt mich nicht einmal, ob es mir gut geht, wie mein Tag war u.ä. Sobald ich beginne, doch etwas zu erzählen, merke ich regelrecht, wie sie sich ausklinkt. Wenn ich dann irgendwann auf das Thema zurückkomme, ist sie auch gar nicht im Bilde, weil sie ja überhaupt nicht richtig zugehört hat. Aber meistens sage ich gar nichts mehr…
Sie meint es sicher nicht böse, bemerkt das wahrscheinlich nicht einmal, aber irgendwie fehlt mir die Wertschätzung für meine Person. Ich fühle mich quasi nur noch wie ein Sparringspartner, der ihr das Ohr leiht, damit sie von Gott und der Welt erzählen kann. Ich höre mir jedes Detail über die Nachbarschaft an, auch wenn es mich eigentlich gar nicht interessiert.
Ich mag das aber auch nicht thematisieren, weil ich weiß, wie empfindlich sie Kritik gegenüber ist, und möchte auch nicht das filigrane Wohlbefinden, das sie jetzt hat, gefährden.
Aber ich merke, wie mich das allmählich aussagt…
Kennt Ihr ggf. noch Techniken, wie man mit so etwas umgehen kann?