Hallo

ich habe schon seit Ewigkeiten nur mehr gelesen hier im Board - aber heute bin ich total durch den Wind und bräuchte mal ein wenig objektiven Input von außen.

Ich habe seit einigen Jahren einen guten (rein platonischen) Freund - wir unternehmen öfter mal was, telefoniern und WAppen - eigentlich sind wir recht offen und ehrlich - haben uns auch schon bei verschiedenen Problemen unterstützt. Ich bin in einer Beziehung (schon lange) - in dieser Richtung ist also alles geklärt.

Gestern abend war er ein wenig angetrunken - hat mich angerufen und mir am Telefon sein Leid geklagt: das Objekt seiner Begierde hat ih unmisservständlich klar gemacht, dass sie kein Interesse hat und dass er sich keine Hoffnung zu machen brauche. Daraufhin ist er in eine Wut- und Hasstirade über Frauen verfallen (wollte ich mal nicht so ernst nehmen, weil er eben grad verletzt war) - und dann hat er mir erklärt, dass er schon wisse, warum er immer ins Puff geht.
Auf meine ungläubige Nachfrage hin hat er gemeint, er gehe da schon seit Jahren hin, das sei so schnell und praktisch, da könne er alles haben und und und: da kam eine lange Erklärung - und er findet da gar nix dabei. Ich war ziemlich vor den Kopf gestoßen, hab das Gespräch dann abrupt beendet.
Und jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Mein Bild von ihm hat sich jet so dermaßen geändert, ich bin enttäuscht, erschüttert über sein Frauenbild und möchte irgendwie gar keinen Kontakt mehr mit ihm.
Reagiere ich über? Stelle ich mich an? Geht mich das nichts an? Bin ich zu sehr Moralapostel?
Ich weiß gerade nicht, wie diese Freundschaft weitergehen kann oder ob ich das überhaupt möchte. Ich bin gerade irgendwie schockiert darüber, dass ich tiefgründige Gespräche mit jemandem geführt habe, den i ch so wenig kenne. dass ich mich so getäuscht habe in jemandem, dem ich mich echt geöffnet habe.
Könnt ihr das verstehen? Oder ist das einfach ein Zeil des Lebens und ich flippe herade nur aus?