Wahre Worte über der Irrsinn in der Modewelt...

[caroline]

https://i-d.vice.com/de_de/article/s...tm_source=idfb

oder was denkt ihr? Brauchen wir mehrmals im Jahr neue Kollektionen? Überhaupt, brauchen wir generell Kollektionen? Es gibt Labels, die entwerfen einfach jährlich neue Stücke dazu, die sich auch mit den alten noch gut kombinieren lassen. Jenseits des Modemainstreems aber deswegen überhaupt nicht altmodisch. Im Gegenteil, eigentlich sind das die Trendsetter, die anderen folgen und kopieren doch fast nur.

Dries van Noten, hier im Bericht erwähnt, liebe ich! Soooo tolle Sachen!

[Babs]

Mode bzw die Modewelt ist so ein Thema für sich. Es geht da um viel Geld und wenn immer alles Neue auch verkauft wird, werden die Label kaum was daran verändern.
Ich persönlich brauche das nicht, weder kaufe ich nicht so viel Kleidung und mir gefällt auch lange nicht jeder Trend. Nicht weil ich so supidupi individuell bin, bin eher etwas langweilig

Das dauernd was Neues in die Regale kommen muss, fällt mir sehr im Supermarkt auf. Dauernd neue Desserts, neue Joghurtsorten, neue Aufstrichvarianten (Brunch zB) usw.

[Iridia]

Kollektionen haben meiner Meinung nach nur Sinn, wenn eine neue Komplettsilhouette erschaffen wird, dann passen die Stücke auch untereinander zusammen. Man sieht, was man zu dem Einzelstück tragen könnte, damit es optimal wirkt oder kommt von da auf die Idee, was gut passen könnte oder kopiert das, was neu ist und einem daran gefällr, mit eigenen Stücken. Wirklicher eigener Modeschöpfer zu sein braucht starke Nerven und es gibt sehr wenige davon. Die, die kopieren, sind die, die eine Idee erst zur Mode machen - die Trendsetter - und auch die brauchen noch jede Menge Mut. Wir sind ständig von verschiedener Mode umgeben, von irgendwo inspiriert ist jeder - auch die eigentlichen Modemacher.

Modemainstream und altmodisch sind auch für mich auch völlig verschiedene Sachen. Das erste empfinde ich wie eine wellenartig übergeschwappte Inspirationswelle an viele, das zweite dasselbe aus einer früheren Zeit. Die Zwitter darunter wären dann Klassiker, auf den ersten Blick alte Stücke, aber mit winzigen Veränderungen, wie die Nivea-Dose. Nur ganz wenige blieben völlig unverändert.

Ich freue mich auf der Straße über jeden Modemut - selbst wenn es mal haarscharf daneben geht. Ohne diese Menschen sähen alle gleich aus. Meiner Meinung nach wollen die wenigsten Menschen wirklich über Mode auffallen und Angriffsflächen bieten. Ein kleiner Hingucker ist vielen angenehm, manchen nicht mal das, mit den Jahren schwindet auch sichtlich das Bedürfnis. Ich finde das nicht schlimm. Aber auch ich sehe gern mal was anderes, an anderen und an mir - auch deswegen mag ich Mode.

[Cara]

Kollektionen sind sinnvoll, sie erhalten ja das Label und damit wird Geld verdient. Man kann die Kette weiterspinnen, die Stoffhersteller, die Schneider, die Zuarbeiter. Die Designer dieser Haute Couture-Labels sind doch eigentlich eine winzig kleine Ausnahme.

Natürlich ist der Druck hoch. Aber wenn man in irgendeinem Job in der oberen Liga mitspielt, ist der Druck immer enorm, vor allem, wenn einem bewusst wird, dass viele Arbeitsplätze von einem persönlich abhängen. Der wunderbare Helmut Lang, den ich sehr geschätzt habe, ist heute Künstler auf den Hamptons.

[Medha]

Mit dem ganzen Zirkus kann ich wenig anfangen. Ich möchte gut geschnittene Kleidung in 1a Qualiät, da ist mir der Fashion Hype echt ziemlich egal und ich ärgere mich auch sehr, wenn ich Stücke in den Kampagnen sehe, die es hinterher nicht zu kaufen gibt, weil es nur "Showpieces" sind, die gar nicht in nennenswerter Stückzahl hergestellt werden.

Oft genug kommen auch wirkliche Albernheiten dabei heraus, bei Bottega Veneta z.B. Taschen an denen an der Vorderseite noch Henkel aufgesetzt sind. So ein Blödsinn.

Andererseits gibt es auch einen Markt dafür. Kunden mit sehr viel Geld in deren Kreisen es wichtig ist, als Trophäe das allerneueste herzeigen zu können, das es nur über Warteliste bzw. umsatzstarke Kunden gibt. Klar ist das Verschwendung aber auf einem hohen Niveau und es werden damit wenigstens einigermassen gut bezahlte Arbeitsplätze alimentiert im Gegensatz zu Primark Wegwerfkleidung.