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Thema: Gewissensfrage: Besuch bei/von Eltern(teilen)

  1. #11
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    Guten Morgen,
    mein Vater wohnt in meiner Stadt, seit er 80 ist besuche ich ihn einmal die Woche, vorher haben wir uns seltener gesehen. Wir telefonieren auch zwischendurch kaum. Er ist noch fit, also finde ich, er kann sich noch selbst beschäftigen. Wir haben ein gutes Verhältnis zueinander, aber ich hätte keine Lust, jeden Tag den Feierabend bei ihm zu verbringen. Er hielt es z.B. nie für nötig Freundschaften zu pflegen. Da sehe ich es nicht ein, diese jetzt zu ersetzen. Ich denke, auch ältere Menschen haben noch eine Eigenverantwortung für ihre Freizeit.

    In einer Übergangszeit würde ich öfter hingehen (zum Beispiel bei Umzug in eine andere Stadt), aber dann reduzieren.

    LG Iris

  2. #12
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    ich denke, die Antwort kannst nur du kennen, da hier ja kaum jemand deine Mama kennt. Es gibt ja keine allgemein gültige Regel. Wenn du unsicher bis, frag sie. Oder helfe ihr mal eine Einladung (kleines Essen, Brunch, Kaffee und Kuchen) zu geben damit sie ihre neuen Nachbarn kennen lernt. Also quasi Hilfe zur Selbsthilfe. Sie soll sich ja auch nicht zu sehr an dich binden, finde ich. Das wäre eine Belastung, für beide vermutlich. Wichtig ist, dass sie mehrere Leute hat wo sie ihre sozialen Kontakte abholen kann.
    “You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee

  3. #13
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    Zitat Zitat von astama Beitrag anzeigen
    Schon beginnt das Gewissen zu nagen… Wie haltet Ihr es denn?
    Weißt du denn, was deine Mutter von dir erwartet? Habt ihr mal darüber gesprochen? Vielleicht erwartet gar nicht so viel, zB keine täglichen Besuche.
    Die würde ich, falls erwartet, sofort abbügeln, außer in Notzeiten wie Krankheit, und wie schon vorgeschlagen, einen Jour fix machen, an dem du dich mit ihr triffst.
    Choose your battles wisely

  4. #14
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    Seid mir nicht böse, ich meine es nicht persönlich...aber das ist so typisch deutsch! :-( (bitte nicht falsch verstehen, ihr Deutschen habt auch etliche positive Eigenschaften, keine Frage) ABER:
    Für Mutter feste und auch noch zeitbegrenzte Termine?
    Traurig!
    Ich bin im ambul. Pflegedienst und weiss zu gut wie sehr alte Menschen darunter leiden dass sie von ihren Kindern zu selten besucht werden.
    Klar hat man eigenes Leben und eigene Familie und nicht immer Zeit! Aber verdammt nochmal die Eltern werden nicht ewig leben und für die ist es enorm von Bedeutung dass die ihre Liebsten um sich herum haben.
    Ich habe es in meinem Beruf zu oft...echt zu oft erlebt dass die Kinder sich zuwenig kümmern...so nach dem Motto "was willst denn ..es kommt eh Pflegedienst und mit Lebensmittel versorgt bist auch also gib Ruhe ich habe halt keine Zeit" aber wenn es später um die Erbschaft geht, dann haben sie plötzlich alle Zeit und sind schnell dabei das Haus oder die Wohnung zu verkaufen und das Geld einzupacken.
    Es sind nicht alle so, aber sehr viele.
    Vielleicht werden meine Kinder auch mal so zu mir, ich weiss es nicht, aber wenn man im Pflegeberuf ist und eigene Zukunftaussichten täglich vor die Augen präsentiert bekommt...da wil man gar nicht alt werden. Ich hoffe ich kratz vorher ab bevor man mich in einen Käfig namens Pflegeheim reinsteckt.
    Geändert von Vim (12.11.15 um 14:26:01 Uhr)

  5. #15
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    Wenn du sie jetzt jeden Tag besuchst, wird es irgendwann der tägliche "Jour Fix" und dann erwartet sie von dir, dass du immer vorbeikommst. Von daher würde ich es locker angehen. Die Abstände nun zwischen den Besuchen größer werden lassen. Vielleicht mal am Wochenende mit ihr bummeln gehen und ihr die Stadt zeigen und zusammen Kaffee trinken und ähnliches. Sicher ladet ihr sie auch mal zum gemeinsamen Essen ein, das ist geschehen, denke ich.

    Aber ich würde gerade am Anfang keine festen häufigen Besuche einreißen lassen. Sonst wird es erwartet, weil beide Seiten von falschen, weil verschiedenen Voraussetzungen ausgehen.

    Es wird sicher die Zeit kommen, wo du häufiger für sie da sein musst. Dann sollte sie wissen, dass ihr da seid. Aber solange es nicht dringend notwendig ist, würde ich schauen, dass sie sich ein eigenes Leben dort aufbaut. Darf ich mal fragen, warum sie in deine Stadt gezogen ist? Sollte sie das oder wollte sie es? Manchmal ist die gewohnte Umgebung nicht schlecht. "Einen alten Baum verpflanzt man nicht", so ist das Sprichwort, und da ist was Wahres dran. In der alten Umgebung kannte sie sich aus, in der neuen Umgebung hat sie weder ihren Mann noch Freunde und Bekannte noch kennt die Stadt. Solche Schritte muss man sich immer gut überlegen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #16
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    Ich habe nur gefragt, weil die Situation auch für mich neu ist. Wenn ich auf Besuch war, war das für mehrere Tage, und ein Kurz-mal-Vorbeispringen gab es eben nicht.

    Nach dem Tod meines Vaters gab es 3 Möglichkeiten:
    - in der alten Wohnung bleiben (aber die zu groß und von der Infrastruktur her nicht unproblematisch)
    - in eine Seniorenanlage in der Heimatstadt oder bei mir in der Nähe ziehen.

    Ich habe meiner Mutter völlige Entscheidungsfreiheit gelassen, aber ob sie alles bis zu Ende durchdacht hat, da war ich mir nie sicher. Es war ein ziemliches Hin und Her, und als sie sogar noch nach Abschluß des Mietvertrags haderte, habe ich ihr angeboten, alles rückgängig zu machen. Klar, in der Heimatstadt hatte sie noch ein Umfeld, aber das wird auch immer kleiner, zumal sie da noch die jüngste von allen war. Den Spruch vom alten Baum gibt es sicher, aber ich meine, wenn der Boden nicht mehr der beste ist, wird er auf neuem wieder gedeihen.

    Und natürlich waren und sind wir in ständigem Kontakt, ihr gilt morgens mein erster und abends mein letzter Anruf. Wenn ich im Büro bin, plane ich, immer bei ihr vorbeiszuchauen, aber es gibt eben auch Tage, an denen ich Home Office mache und nicht noch extra heraus will bzw. kann. Die Samstage plane ich für sie ein, ob bei mir oder ihr, und sonntags ist immer Schwiegermutter dran, da kommt sie eben mit, wenn sie will.

    Es ist auch für mich ein Lernprozeß, und sowohl mein Mann als auch ich fühlen uns für unsere Mutter verantwortlich. Da zwickt eben auch immer schnell das Gewissen...
    Geändert von astama (12.11.15 um 15:36:00 Uhr)
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  7. #17
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    Liebe Astama,

    Empfehlungen habe ich keine für Dich, aber ich möchte Dir sagen, dass Du das alles angesichts dessen, was Du hier schilderst, bestimmt toll machst und dass Deine Mutter froh sein kann und sicherlich auch ist, so eine Tochter zu haben plus Schwiegersohn.

  8. #18
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    Das ist sehr lieb von Dir...

    Meinen Mann haben sie heute auch im Seniorenheim gelobt, wie toll er sich um seine Mutter kümmert. Ich bewundere ihn immer dafür, wie er sich die Zeit nimmt und mit den Herrschaften dort spielt. Die Geduld hätte ich nicht immer...
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  9. #19
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    Zitat Zitat von Vim Beitrag anzeigen
    Für Mutter feste und auch noch zeitbegrenzte Termine?
    Traurig!
    Vim, wir würden sicher alle gerne mehr Zeit für unsere Familien haben ... aber in Ländern, in denen noch traditionell die Eltern durchgehend betreut werden (können) sieht meist auch die Arbeitsverteilung etwas anders aus als bei uns. Ich arbeite z. B. 40 - 45 Stunden die Woche, bin von 7 h morgens bis 19 h abends beruflich unterwegs, am Freitag schlagen bei uns die Kinder meines Ehemanns auf, bleiben bis Sonntag. Meine Mutter besuche ich am Freitagnachmittag (der einzige Tag in der Woche, an dem ich "nur" bis 16 h arbeite) und erledige dann alles mit ihr. Ich fahre sie auch zu Arztterminen, die wir immer versuchen so zu legen, dass ich das vor der Arbeit erledigen kann. Mit einem Vollzeitjob ist das schwierig und ganz ehrlich - abends KANN ich nicht mehr. Da brauche ich auch ein wenig Ruhe und Erholung, Freunde bleiben genauso auf der Strecke wie die Familie. Ich denke, das geht inzwischen vielen so. Meine Mutter hat nie Vollzeit gearbeitet, nur stundenweise - und sie hat meine Oma gepflegt. Wir könnten uns das finanziell überhaupt nicht leisten. Ich bin auch schon besorgt, wie das sein wird, wenn meine Mutter nicht mehr "kann" ... mein Bruder ist sehbehindert und hat keinen Führerschein, außer mir kann sich keiner kümmern. Das wird schwierig, ins Pflegeheim soll sie aber auch nicht. Ich hoffe, es dauert noch ein paar Jahre und dann müssen wir sehen, wie man das stemmen kann.
    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen: Egal wie gut Du spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.

  10. #20
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    Astama, ich finde es unglaublich, wie sehr du dich um deine Mutter kümmerst.
    Bei diesem Riesenaufwand hast du noch ein schlechtes Gewissen?

    Erwartet das deine Mutter wirklich von dir?
    Zweimal täglich Anrufe, praktisch tägliche Besuche plus am WE mindestens 1 Tag, der für sie reserviert ist?
    Falls ja, finde ich das sehr egoistisch.

    Wann haben dein Mann und du überhaupt noch Zeit als Paar?
    Habt ihr nicht die genau so grosse Verantwortung für eure Ehe wie für die Eltern?

    Etwas Hilfe beim Eingewöhnen finde ich sinnvoll, aber wie schon geschrieben, eher Hilfe zur Selbsthilfe, wie z.B. bei einer Einladung zu Kaffe und Kuchen für die neuen Nachbarn.
    Deine Mama muss sich doch allein beschäftigen und sich Gesellschaft organisieren können.
    Ich nehme an, dass in der Altersresidenz genügend Angebote vorhanden sind.
    Lass sie diese wahrnehmen, ermutige sie dazu.

    Ich hoffe sehr und habe es mir fest vorgenommen, dass ich mal nicht derart hohe Ansprüche an meine Kinder stellen werde.

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