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Thema: Gewissensfrage: Besuch bei/von Eltern(teilen)

  1. #21
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    @Steffi70:

    Ich verstehe das ja alles! Ich habe auch gesagt dass ich das nicht jedem "unterstellen" will dass zuwenig Interesse und Zuwendung besteht aber ich habe es in meinem Dienst oft erlebt dass die Kinder ihre Eltern behandeln wie eine "lästige Pflicht".
    Und nicht nur weil ich beruflich damit direkt zu tun habe.
    Meine Mutter lebt nicht mehr. Sie ist gestorben als ich noch recht jung war.
    Heute hätte ich sie zu gerne da um mit ihr über Gott und die Welt zu reden, ihr Fragen zu stellen. Aber sie ist nicht mehr da. Die Gelegenheit wird es nicht mehr geben. Wenn die Person weg ist, ist die weg.
    Und meine Mutter sagte immer "wenn ich eines Tages tot bin, schmeisst meine Leiche ins Loch und gut ist, ich will weder Blumen am Grab, noch Rumgeheule noch Grabpflege. Guckt nach mir solange ich da bin, danach ist es mir bestimmt nicht wichtig."
    Damals war ich jung und dachte was soll das sinnlose Gelaber? Heute weiss ich was sie damit sagen wollte, aber ich kann es nicht wiedergutmachen ;-)

    Ich habe einmal richtig geschimpft mit dem Sohn einer Patientin.
    Ich rief ihn an und sagte dass es der Mutti seit zwei Tagen nicht gut geht...kein Notfall aus meiner Sicht aber ich beobachte eine Verschlechterung des Allgemeinzustands und dass ich mir Sorgen mache, er soll bitte nach ihr schauen. Er sagte nur: "ok ich rufe im Krankenhaus an, die sollen sie abholen mit einem Krankenwagen!"
    Da bin ich wütend geworden!!
    Ich habe gesagt er soll gefälligst erstmal bei Mutter daheim vorbeikommen und sich selbst ein Bild machen bevor er sie einfach abholen lässt. Er hat sogar eine medizinische Ausbildung und kann sich weiss Gott ein Bild machen von ihrem Zustand und er kennt seine Mutti ausserdem länger als ich. Ich bin weder Arzt noch Krankenschwester und aufgrund meiner Aussage kann er doch die Mutti nicht einfach abholen lassen halloo gehts noch??!
    Ich fand das einfach unfassbar schlecht.
    Aber gut...daraufhin kam er abends auch vorbei und schaute nach ihr. Geht doch verdammt noch mal!!! Die musste zwar dann doch ins KH zwei Tage später, aber ich wollte dass er sich ordentlich drum kümmert.
    Als die Mutti starb bekam er als Einzelkind auch das Haus was viel Wert ist und Grundstück und viel Geld. Da kann man sich doch auch vorher um Mutti ordentlich gekümmert haben oder ?
    Geändert von Vim (12.11.15 um 17:57:03 Uhr)

  2. #22
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    Es hat aber auch nicht jeder so ein tolles Verhältnis zu seinen Eltern, für manche ist es vielleicht dann wirklich eher "Pflichtprogramm", sie zu besuchen, als das man das mit Freude und Liebe macht. Auch das muss man so akzeptieren.

  3. #23
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    Vim, ich verstehe dich ja auch und Pflegeheim ist nochmal ein anderer Fall als wenn die Eltern soweit noch rüstig sind.

    Mein Vater kam anfangs Feburar ins Pflegeheim, noch recht gut zwäg, konnte den ganzen Tag auf sein.

    Anfangs Mai ist er gestorben und während dieser Monate war fast täglich jemand bei ihm.
    Meine Mutter eigentlich täglich und zusätzlich haben wir Geschwister uns abgewechselt.

    Es war auch wichtig, dass wir oft dort waren, denn obwohl die Betreuung liebevoll war, so herrschte doch Personalmangel und manches ging dann vergessen.

    Aber ich sage dir, viel länger hätte das keiner von uns durchgehalten.
    Für mich war nur schon das Hinkommen recht mühsam, mit Bus, zweimal umsteigen, dann noch ein Fussweg.
    Meine Mutter konnte zu Fuss hin, aber im Februar, bei Kälte und Eis ist das für eine 87-Jährige auch kein Klacks.

    Über eine gewisse Zeit hin kann man das machen, über Jahre wohl kaum.
    Jedenfalls ich nicht.

  4. #24
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    Ich spreche nicht über Pflegeheim. Ich bin ambulant in der Altenpflege.

  5. #25
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    Hm.
    Vim, wie häufige Besuche findest du denn bei Alten, die mit ambulanter Pflege noch selbständig wohnen können, angemessen?

    Und bist du (ehrlich!) informiert darüber, wie oft Kibder z.B. anrufen?

    Es gibt sicher Kinder, die sich wenig kümmern, genau so gibt es aber alte Eltern, die sehr überzogene Ansprüche haben.
    Und oft auch wieder vergessen, dass sie eben erst Besuch hatten.
    Oder dass man angerufen hat.

  6. #26
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Hm.
    Vim, wie häufige Besuche findest du denn bei Alten, die mit ambulanter Pflege noch selbständig wohnen können, angemessen?

    Und bist du (ehrlich!) informiert darüber, wie oft Kibder z.B. anrufen?

    Es gibt sicher Kinder, die sich wenig kümmern, genau so gibt es aber alte Eltern, die sehr überzogene Ansprüche haben.
    Und oft auch wieder vergessen, dass sie eben erst Besuch hatten.
    Oder dass man angerufen hat.
    Ich weiss dass alte Leute auch oft Quatsch erzählen, je nach dem wie stark die Demenz ausgeprägt ist
    Aber man bekommt viel mit wenn man jeden Tag da ist. Manche sind auch richtig giftig und unerträglich bis unverschämt und man muss sich nicht wundern wenn kein Mensch Lust hat auf längere Besuche. Ist für die Kinder dann auch nicht einfach.
    Deswegen sagte ich. Ich hoffe ich werde nicht sehr alt und dazu noch dement.
    Trotzdem kann man die Person nicht einfach links liegen lassen. Es besteht gesetzliche und moralische Pflicht. Man kann sich die Eltern nicht aussuchen. Aber die haben sicher auch für uns, mit uns und wegen uns viel mitgemacht. Geben und Nehmen.
    Geändert von Vim (12.11.15 um 18:27:10 Uhr)

  7. #27
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    Zitat Zitat von Vim Beitrag anzeigen
    Trotzdem kann man die Person nicht einfach links liegen lassen. Es besteht gesetzliche und moralische Pflicht. Man kann sich die Eltern nicht aussuchen. Aber die haben sicher auch für uns, mit uns und wegen uns viel mitgemacht. Geben und Nehmen.
    Deine Art, auch wie du sie im anderen Posting beschreibst, ist anmaßend.

    Du kannst nicht wissen, was zwischen dem Mann und seiner Mutter vorgefallen ist. Ich erlebe täglich Menschen, die ihr Leben lang unter ihren Eltern gelitten haben und es tlw. bis heute tun. Und denen empfehle ich auch, den Kontakt zu minimieren - teilweise auch abzubrechen - wenn es für die Menschen nicht tragbar ist.

    Meine Freundin ist mit 2 Alkoholikern als Eltern aufgewachsen. Sie wurde jahrelang schikaniert, ihre Eltern feierten Parties mit Partnertausch in der Wohnung. Sie musste buchstäblich die eigenen Eltern aus ihrer eigenen Kotze ziehen, teilweise schon mit 10 Jahren. Von außen die ideale Bilderbuchfamilie.

    Und dann kommen Menschen wie du daher und kommen mit moralischen Pflichten? Come on. Du kannst nicht in die Familien reinschauen, also steht dir auch kein Urteil über das Besuchsverhalten zu. Und nein, nur weil man das Kind von Menschen ist, hat man keine gesetzliche oder moralische Verpflichtung, sie zu besuchen oder zu lieben.

  8. #28
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    Ich unterschreib mal dick und fett bei Selene.

  9. #29
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    Ich auch.

    Ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Mama, aber ich grenze mich so weit ab, wie ich es für mein Wohlbefinden brauche.
    Das habe ich mir relativ hart erarbeitet.

    Meine Mutter ist nun verwitwet und lebt allein.
    Wir kümmern uns und es gibt tägliche Kontrollanrufe ob alles in Ordnung ist, aber tägliche Besuche plus jedes WE?
    Nein, niemals.

    Ich brauche Tage, da will ich mich nicht kümmern.
    Das Wissen, dass jederzeit etwas passieren kann und dass man immer erreichbar sein muss erzeugt sowieso schon viel Druck.

    Wir haben sie diesen Herbst für eine Ferienwoche mit in die Toscana genommen, lebten dort gemeinsam in einem grossen Haus.
    Es ging gut, aber manchmal hat es ganz schön Nerven gekostet.

  10. #30
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    Ja genau dann kommen Leute wie ich ;-)
    Wenn man tagelang an der Bettkante eines Sterbenden sitzt und er seine letzten Gespräche führt mit jemanden der mit ihm zusammen weint und lacht und aus aller Kraft versucht dieser Person seine letzten Stunden noch so angenehm wie möglich zu gestalten...dann erfährt man viel mehr als den Angehörigen lieb ist.

    Was die Alkoholiker-Eltern betrifft und misshandelte Kinder, da gebe ich dir Recht. Ich rede aber über normalen Fälle.

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