Ich habe nie in der eigenen Wohnung in einer Stadt mit meinen Eltern gelebt, entweder also im „Kinderzimmer“ oder später, als ich selbständig woanders war, für einige Tage als Gast. Nun ist, nach dem Tod meines Vaters im letzten Jahr, meine Mutter in meine Stadt gezogen.

Und da stelle ich mir die Frage, wie oft sieht man sich eigentlich, wenn man am selben Ort lebt. Ich fühle mich natürlich für meine Mutter verantwortlich, zumal sie hier noch ganz fremd ist und kein eigenes Umfeld hat. Ich versuche, so oft wie möglich bei ihr vorbeizuschauen (sie wohnt quasi auf meinem Weg zur Arbeit), aber es wird eben auch Tage geben, an denen ich noch anderes zu tun habe. Da mein Mann sich ebenfalls um seine Mutter, die allerdings schon im Pflegeheim lebt, kümmert, bleibt für uns als Paar eigentlich überhaupt kein Freiraum mehr. Unsere persönlichen Dinge fallen schon ziemlich hinten runter (unsere Wohnung sieht aus ).

Schon beginnt das Gewissen zu nagen… Wie haltet Ihr es denn?