Mutter lässt nicht los

[Peppermintpatty]

Lass Dich nicht entmutigen, Fenja. Natürlich bewirken Beratungsstellen keine Wunder und werden Deine Mutter nicht in einen selbstlosen Engel verwandeln.
Aber sie können Dir Rat und Orientierung bieten.

Was die Mutter da abzieht, hat sich über 30 Jahre lang eingespielt. Da kommt man als Beteiligter nicht so einfach raus, sonst würdest Du das ja nicht seit Jahren mitmachen, obwohl es Dich belastet. Aber dafür, dass Du mitspielst und Dich nicht wehren kannst, wird es Gründe geben. Man kann andere nicht ändern, man kann nur sich selber ändern.
Aber dadurch, dass man nicht mehr mitspielt wie bisher, kann man auch etwas bewirken.

[Cara]

Seren, hast du das selbst erfahren? Das wäre schade und es täte mir leid.

Ansonsten sind die Erfahrungen mit Therapien hier offensichtlich nur schlecht. urs kennt viele (wieviel?), die nach einer Therapie (und das habe ich z.B. gar nicht geraten) von superlieb und weichgespült zu hart und egoistisch wurden. Solche Leute kenne ich nicht. Ich kenne nur ein paar Menschen, die eine Therapie gemacht haben. Nicht, weil sie zu lieb waren. Sondern weil sie unter ihrer Kindheit litten und es ihnen irgendwann aufging, dass sie nicht immer andere für Fehlschläge im Leben verantwortlich machen könnten, weil sie mit 6 auf das Töpfchen geprügelt wurden. Da kenne ich ein paar wenige. Oder die unter Krankheiten litten. Keiner hat einen radikalen Gesinnungswechsel durchgemacht. Das soll auch nicht das Ziel sein.

Und was spricht denn gegen eine professionelle Beratung? Was ist daran so viel schlechter als sich einen Ratschlag in einem Forum einzuholen? Ich meine das ernst und möchte da gar niemanden angreifen. Aber es leidet jemand, ein Kind wird mit hineingezogen, das Kind wird aufgehetzt, aber eine professionelle Beratung - vielleicht auch für die Mutter - darf nicht sein. Hat es immer noch was mit einem "Makel" zu tun? Das fänd ich auch schade

[Exuser59]

Ich bin da 100% bei Patty und Cara.

[Vim]

Gibt es noch irgendeine Person in der Verwandschaft die guten Draht zu der Mutter hat? Dass diejenige dann auch mal mit der Mutter redet und versucht so ein bißchen zu schlichten?
Kann sich die Mutter eine Putzfrau leisten z.B 1x die Woche für 2 Stunden so dass du wenigstens zum putzen nicht mehr hin müsstest?
Den Neffen so oft es geht mit zu dir nehmen (ohne die Oma) damit er nicht zu kurz kommt während du versuchst dich schleichend zu distanzieren?

Wenn die Mutter so stur und egoistisch ist, wird sie kaum Einsicht haben und in eine Familienberatung mitgehen wollen.
Ich war vor ein paar Jahren wegen meiner Trennung von meinem Mann und Kinder in der Familienberatungsstelle.
Geholfen hat es - gar nix! Der Mann war uneinsichtig und die Kinder genervt von der alten Psychologin und ziemlich unkooperativ und ich hatte dann letztendlich auch keine Lust mehr auf Ratschläge die ich auch ohne diese Termine irgendwo schon gehört hatte.

[serendipiti]

ja leider. ich war selber mal in einer wirklich hilflosen situation (familien geschichte), wo ich an einem sa abend noch das nottelefon angerufen habe, am sonntag vormittag bekamen wir einen termin und nach einer stunde schickte man uns wieder weg. keine weitere hilfe sprich wo man sich noch beratung suchen könnte. es war sehr sehr eigenartig. leute die zb wirklich tief in der sch... stecken und dort anrufen und dann so abgefertigt werden - halleluja...

[Cara]

seren, das tut mir leid

[serendipiti]

ja, damals waren wir alle fix und fertig und sind ratlos aus der session gegangen. und haben uns gefragt, was das jetzt sein sollte. man offenbart sich vor diesem experten? und dann denkt man sich erst, und warum bin ich jetzt zu euch gekommen? aber gut, ist schon wieder 6 jahre her. vielleicht sind sie heutzutage etwas besser? oder man geht zu einem bezahlten psychologen und klagt dort sein leid um dann tips zu bekommen? keine ahnung

[urs]

Seren, hast du das selbst erfahren? Das wäre schade und es täte mir leid.

Ansonsten sind die Erfahrungen mit Therapien hier offensichtlich nur schlecht. urs kennt viele (wieviel?), die nach einer Therapie (und das habe ich z.B. gar nicht geraten) von superlieb und weichgespült zu hart und egoistisch wurden. Solche Leute kenne ich nicht. Ich kenne nur ein paar Menschen, die eine Therapie gemacht haben. Nicht, weil sie zu lieb waren. Sondern weil sie unter ihrer Kindheit litten und es ihnen irgendwann aufging, dass sie nicht immer andere für Fehlschläge im Leben verantwortlich machen könnten, weil sie mit 6 auf das Töpfchen geprügelt wurden. Da kenne ich ein paar wenige. Oder die unter Krankheiten litten. Keiner hat einen radikalen Gesinnungswechsel durchgemacht. Das soll auch nicht das Ziel sein.

Und was spricht denn gegen eine professionelle Beratung? Was ist daran so viel schlechter als sich einen Ratschlag in einem Forum einzuholen? Ich meine das ernst und möchte da gar niemanden angreifen. Aber es leidet jemand, ein Kind wird mit hineingezogen, das Kind wird aufgehetzt, aber eine professionelle Beratung - vielleicht auch für die Mutter - darf nicht sein. Hat es immer noch was mit einem "Makel" zu tun? Das fänd ich auch schade

Ich sage nicht das Therapien immer schlecht sind -sondern das sie nicht in jedem Fall alles besser machen. Ich finde nicht das es etwas mit einem Makel zu tun hat aber wenn man wegen normalen Streitigkeiten in der Familie gesagt bekommt man wäre Therapiebedürftig macht es das Problem manchmal gewichtiger als es ist.
Ich habe in meinem Beruf viel mit Menschen zu tun und ja ich kenne viele die sich durch die Therapie zum negativen verändert haben. Die Psychologisieren ihr komplettes Umfeld und fangen an jeden Satz den man sagt zu analysieren.

[Exuser64]

Aber eine Therapie so hinzustellen, als wäre sie ein Allheilmittel und die Lösung aller Probleme, so leicht ist es halt auch nicht. und die Wartezeit, bis man evtl. überhaupt dran kommt, kann auch ewig dauernd. Und jede Therapie ist nur dann erfolgreich, wenn der Betroffene auch in irgendeiner Form handelt bzw. was ändert.
Die Situation ist bei Fenja nun definitiv so, dass nur ihr eigenen Handeln was bewirken würde und sie ist sich ja in ihrer eigenen Situation schon ziemlich bewußt. Viele, die in Therapie gehen, haben ja Problem mit sich selbst und müssen sich dessen erstmal bewußt werden, Fenja weiß schon ziemlich genau, was ihr guttut und was nicht, es fehlt ihr nur an der Umsetzung. Klar kann da ein Therapeut helfen, aber letztendlich weiß sie glaub ich selbst ziemlich gut selber, dass ihr langfristig eine Distanzierung was bringen wird. Ich denke, es scheitert vor allem an der praktischen Umsetzung.

[Exuser64]

Das "Hauptproblem", warum Fenja überhaupt so ein schlechtes Gewissen hat, ist ja scheinbar eh der Neffe, Ihre Sorge, dass sie sich dort zu wenig kümmert und ihn vernachlässigt. Das macht es ja so schwierig, der Mutter aus dem Weg zu gehen. vielleicht würde es Dich ja ein wenig mehr entlasten, wenn der Neffe nachmittag/abends zu Dir käme, zumindest ab und zu und das regelmäßig? Er ist bei Euch, selbst wenn Du den Haushalt machst, ist er bei Euch, hat auch mal ein anderes Umfeld und Du kannst ihm auch nebenher helfen, er kann bei Euch essen etc. Ihm täte das vielleicht auch gut und du bräuchtest kein schlechtes Gewissen zu haben, weil Du ihn ja um Dich hast. So, wie ich das verstanden habe, wohnt ihr ja nicht weit auseinander?
Du hättest damit zwei Fliegen mit einer Klappe, Distanz zu Deiner Mutter und den Neffen öfter bei Dir.