Die Stiftung Warentest hat den Vorteil, dass sie absolut unabhängig ist, die halten sogar geheim in welchen Labors getestet wird und welche Mitarbeiter damit betraut sind, um Einflussnahme auszuschliessen. Leider habe ich den Eindruck, dass einige Mitarbeiter dort auch etwas weltfremd sind und die Testkriterien deshalb manchmal neben der Realität oder dem was Konsumenten tatsächlich wichtig ist liegen. Ist für mich aber kein Problem, da zu jedem Test auch immer die Kriterien und die Gewichtung in einer sehr grossen Tabelle mit veröffentlicht werden und ich dann selbst bestimmen kann, wie mein persönliches Testergebnis ausfallen würde.
Bei den Küchenmaschinen ist es ja nun mittlerweile so, dass Diskussionen, gerade bei den teureren Geräten, leicht in einen Glaubenskrieg ausarten. Ist aber nicht verwunderlich, denn wenn man so viel Geld ausgegeben hat, dann MUSS das eigene Gerät das beste sein. Das sieht man auch daran, wie manche Leute in den Thermomixgruppen abgehen - da ist der TM quasi der Heilige Gral der Küche. Es ist schwer auch im Vorfeld eine neutrale Kaufentscheidung zu treffen, gerade wenn man vorher noch keine Küchenmaschine hatte und nicht wirklich weiss, was einem wichtig ist und wenn wir mal ehrlich sind, sind Verkaufsveranstaltungen KEINE fundierte Beratung. Es gibt Leute, die wollen schnell etwas frisch gekochtes auf den Tisch und es gibt Leute, die wollen sich kreativ ausprobieren, z.B. Wurst und Nudeln machen und dafür braucht es nun mal einfach andere Möglichkeiten als der Thermomix hat.
Eine Küchenmaschine wird aus meiner Sicht keinesfalls "gebraucht" um gut zu kochen. Wer gut kochen kann, der kann das auch ohne Maschine. Aber wenn die Maschinen Leute motivieren selbst zu kochen, dann ist das grundsätzlich ja eine gute Sache. Ich stehe ja sehr auf Technoschnickschnack und habe mich auch mit KochApps und dem Guided Cooking, das der neue Thermomix hat, beschäftigt. Mein Backofen hat auch diverse Automatikprogramme, von denen ich einige ganz praktisch finde. Aber im für mich heisst Kochen auch, ein Gericht quasi zu durchdringen, mich mit dem Verhalten der Zutaten unter bestimmten Bedingungen zu befassen, zu experimentieren und ein Gericht Stück für Stück selbst aufzubauen.
Wenn die Cooking Chef nicht auf den Markt gekommen wäre, hätte ich mir wahrscheinlich auch einen TM gekauft, weil er lange Zeit das einzige Gerät war, in dem man temperaturgeführte Zubereitungen wie Sauce Hollandaise machen konnte. Pürierte Suppen habe ich schon immer mit meinem Pürierstab im Topf gemacht. Brandteig mache ich jetzt auch in meiner Maschine, das geht aber mit Topf auf dem Herd und Handmixer auch sehr gut. Ab und zu schlagen in unserer Cooking Chef Facebook Gruppe auch Leute auf, die wollen unbedingt eine Cooking Chef, kochen aber so gut wie nie und meinen mit der CC würde sich das ändern. Denen rate ich dann auch davon ab, so viel Geld für eine Küchenmaschine auszugeben sondern erst mal eine gute Grundausstattung zu kaufen und vielleicht eine Küchenmaschine ohne Heizfunktion, auszuprobieren und dann upzugraden.
Diese Discountermaschinen sind Trittbrettfahrer, ich glaube nicht, dass die so präzise und kraftvoll arbeiten wie der TM, das ist einfach eine ganz andere Liga.
Geändert von Medha (27.11.15 um 08:53:09 Uhr)
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)