Für mich zeigt das, wie sich die Welt insgesamt zum Guten verändert. Dass bei den Superreichen nämlich angekommen ist, dass niemand so viel Vermögen für sich persönlich "braucht", ja eigentlich nicht mal damit etwas anfangen kann und das Macht an sich kein Wert ist.
Die Superreichen der industriellen Revolution (Krupp, Rockefeller, die Quandts etc. pp.) haben ihr Vermögen in erster Linie verwendet um ihre Macht zu mehren, das hat die Welt aber nicht wirklich zum Guten verändert. Ich finde es ganz wunderbar zu sehen, dass bei den Reichen des IT Zeitalters andere Werte gelten. Und die Finanzkrise hat noch weiter dazu beigetragen dass klar wird, Reichtum ist kein Selbstzweck. Und es hat für mich auch die Hoffnung auf eine Wende im Kapitalismus, dass Reichtum zwar schon eine Antriebsfeder ist, aussergewöhliches zu leisten aber dazu dann auch die Möglichkeit gesehen wird, die Welt zu verändern, so z.B. die Bekämpfung von Malaria durch die Gates Stiftung.
Schwierig finde ich, dass solche Stiftungen keiner politischen / gesellschaftlichen Kontrolle unterliegen. Wenn Geld über Steuern eingenommen wird, dann entscheidet die politische Vertretung, was mit dem Geld passieren soll, ob es in das Gesundheitssystem oder Bildung oder Wirtschaftsförderung fliessen soll. Stiftungen entziehen dieses Geld dem Einfluss der Allgemeinheit und über die Verwendung entscheidet die Stiftung dann quasi nach Gutdünken. Hier in Hamburg wird Michael Otto sehr dafür gelobt seine Unternehmensanteile am Otto Konzern in einer Stiftung zu überführen. Dass damit auch ein ganz erheblicher Teil an Steuern ausfällt, darüber wird dabei hinweggegangen.
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)