dicke Ausreden

[Sophie]

Ich war auch gut mit den Ausreden und habe sie selbst irgendwann geglaubt.

[Nixi]

Ich habe jetzt trotz Hashimodo, MS und diversen anderen Erkrankungen 27 Kilo abgenommen, bin aber nochmal soweit von meinem Wunschgewicht entfernt. Früher hab ich auch immer gerne meine Erkrankungen vor geschoben und mit Sicherheit erschwert es das ganze, macht es aber nicht Unmöglich. Ja, ich nehme langsamer ab als andere mit der selben Kalorienzufuhr, aber was solls- ich hab mir ja auch nicht alles an einem Tag angefressen. Das Buch Fettlogik überwinden hab ich mir gleich mal auf den Kindle geladen. Die Fettlöserin hab ich letzte Woche auch gelesen und fand es richtig spannend und gut geschrieben.

[Dornröschen]

@Nixi: Ich drücke Dir die Daumen, dass Du weiterhin dran bleibst.

Da Du mehrere entzündliche Autoimmunkrankheiten hast (MS ist ja auch eine; ich selbst habe Arthritis) ist der Thread zur entzündungshemmenden Ernährung vielleicht interessant für Dich.

[Medha]

Gibt es so ein Bullshit-Bingo auch für Menschen, die rauchen, zu schnell Auto fahren, kaufsüchtig sind, ihre Partner hintergehen, nach dem Essen kotzen und, und, und.

Jeder der mit seinem Gewicht kämpft - und das muss nicht jeder sein, der zuviel wiegt - , sollte den Zeitpunkt zum kämpfen selbst wählen dürfen. Ich denke, dass die Verringerung des Gewichts nur mit der richtigen Motivation gelingt - und die ist nicht einfach automatisch da.

Von Schuld bei Übergewicht zu reden halte ich für ziemlich gewagt.

Ja. Und jeder, der meint dauerhaft abzunehmen sei leicht, der sollte sich mal mit Verhaltenspsychologie beschäftigen. Zu einer dauerhaften Gewichtsreduktion gehört einiges: dass der Körper in Normalgrenzen funktioniert, das Wissen über Nahrungsmittel und Ernährung UND eine schliesslich dauerhafte Verhaltensänderung.

Man kann wissen und wollen. Ja. Ergebnisse als positive Verstärkung sind ein wichtiger Baustein. Aber eine Verhaltensänderung dauerhaft zu stabilisieren gehört nicht umsonst zu den schwierigeren Dingen im menschlichen Leben. Sich selbst gut zu beobachten, kennenzulernen und wohlwollend gegenüberzustehen ist langfristig auch für die psychische Gesundheit aus meiner Sicht förderlicher, als Selbstvorwürfe.

Zum Beispiel meine zuckerarme Ernährung: hat gut geholfen und ich habe abgenommen. Die Abnahme halte ich aber nur, wenn ich weiter keinen Zucker essen. Das kann ich aber nicht immer durchhalten, in den letzten Jahren konnte ich gut beobachten, dass ich bei emotionalem Stress (und den habe ich nun mal in meinem Job in dem ich mit manchmal schwierigen Teilnehmergruppen unter Termindruck arbeite) ein grosses Verlangen nach Süssem habe (im Winter mehr im Sommer weniger) und dem dann auch leicht mal nachgebe. Ergebnis: Gewicht geht rauf. Und ganz wirklich, bevor ich heulend und unglücklich im Hotelzimmer sitze gibt es auch mal eine ganze Woche oder zwei oder drei abends Schokolade oder Nachtisch. Und jedem der sagt, ich soll bei Scheisswetter abends noch Runden an der frischen Luft drehen, der kann sich ins Knie f*****. Wenn die schlimme Zeit vorbei ist, geht das Gewicht auch wieder runter. Vielleicht bin ich irgendwann so weit, dass ich auch unter Stress kein Verlangen mehr nach Süssem habe, aber im Moment ist das noch so und ich kann den Mechanismus genau beobachten. Und was mir sehr sehr hilft ist eben mir keine Selbstvorwürfe zu machen oder zu versuchen mir in den Hintern zu treten. Was will ich denn erreichen? Ich möchte glücklich sein, mich gut fühlen. Das ist doch das Primärziel.

[Tommasina]

Liebe Medha, lass dich für diesen Post mal knuuutschen

[Babs]

Du hast Recht, die dauerhafte Verhaltensänderung ist am schwierigsten.
Stress kompensiere ich leider auch mit süß.
Im Moment fällt es mir so schwer, wieder Tritt zu fassen, habe aber auch gerade Wichtigeres um die Ohren als mir über die nächsten 8-10 kg Sorgen zu machen.
Das wird auch wieder anders

[Medha]

Babs, dann drücke ich Dir die Daumen, dass Du Dein augenblickliches Gewicht erst mal hältst und dass es dann weitergeht. Und wenn die Sonne wieder rauskommt, dann lässt auch der Süßjieper nach. Ist bei mir zumindest so.

[Gästin]

Abnehmen, Winterkälte und dann noch Stress jedweder Art passen auch nicht wirklich gut zusammen. Wenn man sich im Auge behält und auch mal etwas milder mit sich umgeht, dann ist es doch völlig ok.

[Terri]

Ich finde es manchmal lustig, was manche Frauen als zuviel Gewicht bezeichnen oder allgemein der Abnehmwahn.
Kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Den meisten geht es auch gar nicht um Gesundheit sondern ums Aussehen oder?
Innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit ist mir persönlich wichtiger.
Und das ist ganz sicher nicht gegeben wenn ich meine ganzes Leben (welches eh sehr kurz ist) auf Zucker und/oder Kohlenhydrate verzichte. Und Sport treibe den ich nicht mag und ich mich dann auch nicht besser fühle (das ist nicht bei jedem grundsätzliche gleich)
Ich bezweifle auch, dass das für den Körper so gesund ist. Aber soll jeder machen wie er meint. Ich sehe, dass sich Frauen immer wieder selber unter Druck setzen und nie zufrieden sind egal wieviel sie ab- oder auch zunehmen. Aber wenigstens sind sie zum Schluss schlank in Ihrem Sarg *lach*
Sorry, aber ich kenne zu viele Frauen, die einfach immer nur unzufrieden sind mit dem Gewicht, mit den Brüsten, mit den Falten etc.
Anstatt einfach mal zu akzeptieren wer man ist und einfach (vernünftig) zu „leben“.

[Zwys]

Wenn man aber nicht mit dem zufrieden ist wie man gerade aussieht oder mit wie viel Kilo man durch die Welt geht dann spricht doch nichts dagegen das ändern zu wollen. Ist ja nicht so als würde Sport niemanden Freude bereiten, den einen eben mehr, der anderen weniger.
Wenn ich mit allem zufrieden bin dann werde ich auch nichts ändern, bin ich es nicht, versuche ich halt mein Glück und betreibe Sport und achte auf die Ernährung.
Nur weil du glücklich bist müssen es ja nicht auch andere sein, im Gegensatz dazu musst du auch nicht Sport betreiben und auf deine Ernährung achten wenn du es nicht willst.