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Thema: Genervt von ältester Schwester – und von mir!

  1. #21
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    Ja, das Stopp wird dir sicherlich helfen.

    Aber ich kann auch ein wenig die Situation deiner Schwester nachvollziehen. Deiner Schwester fehlt jemand, an den sie sich mal anlehnen kann. Da ist eine kleine Schwester nicht wirklich richtig bzw. ausreichend. Sie sieht dein Glück und hätte sowas vielleicht auch gerne für sich. Das hört sich vielleicht im ersten Moment nach Neid an, aber das ist es wohl nicht wirklich. Sie wird dir dein Glück nicht missgönnen, aber fehlen tut ihr das trotzdem. Mit einer kleinen Schwester in Urlaub zu fahren ist etwas anderes als mit einem Partner und selbst wenn man Familie und einen Freundeskreis hat, fehlt einem oft ein Gegenstück mit dem man emotional verbunden ist.

    Unter diesem Aspekt würde ich auch ein wenig ihr Krankheitsgejammer sehen. Das ist so ein wenig wie ein Schrei nach Liebe und Aufmerksamkeit, auf liebevolles umsorgt sein wollen. Und ein wenig Angst davor allein zu sein, wenn um einen herum gestorben wird. Wie gesagt, wahrscheinlich alles Küchenpsychologie, aber vielleicht macht es dir das trotzdem einfacher, milder mit deiner Schwester umzugehen und ihr liebevoll Grenzen zu setzen und das Stopp weicher klingen zu lassen. Denn ich lese in keinem Fall raus, dass du dich mit deiner Schwester verzanken willst, sondern eher, dass ihr euch doch eher liebevoll begegnet und du diesen Kontakt auch grundsätzlich willst.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  2. #22
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    Du hast recht, mit allem.
    Ich weiss das, ich verstehe das auch.
    Ich kanns nur halt auch nicht ändern, dass sie keinen Partner hat.

    Und ja, wir haben uns gern, andernfalls würd ich mich wohl wahrscheinlich weniger ärgern.

    Allerdings lasse ich mir von niemandem gern sagen, was ich zu tun habe und da trifft sie genau den Nerv.
    Ich fühle mich dann wirklich angegriffen und sehr infrage gestellt.

    Es ging z.B. mal um ein Gespräch, das wir mit dem Arzt meines Vaters führen wollten.
    Sie bat mich, den Termin zu vereinbaren.
    Klar, kein Problem und ich sagte ihr, an welchen Tagen es mir passt und an welchen nicht und fragte, wann es ihr gehe.

    Sie konzentrierte sich gleich auf die 2 (halben!) Tage, an denen ich sagte, es gehe mir nicht.
    Sie meinte, oh, Mittwoch Nachmittag würde mir gut gehen, warum kannst du dann nicht?
    Ich habe einen Friseurtermin.
    Ja also das kannst du doch wohl absagen!!
    Nein, wollte ich nicht.

    Sie hat sich richtig aufgeregt und dabei hatte ich noch nicht mal nachgefragt, wann es dem Arzt denn passen würde.
    Es war nicht so, dass es ihr nur am Mittwoch ging, deshalb konnte ich ihren Anspruch wirklich nicht verstehen.
    Ich blieb dabei, Mittwochnachmittag sei ich besetzt und es stellte sich dann heraus, dass die Praxis am Mittwochnachmittag geschlossen ist.

    Solche Sachen erlebe ich öfter mit ihr.
    Ich fühle mich dann manipuliert und bewertet (Arztgespräch ist doch wohl wichtiger als Friseur!) und das kann ich nicht austehen.

    Oh, jetzt hab ich gar nicht gemerkt, wie spät es schon ist
    Gute Nacht allereseits, ich wusste, hier werde ich geholfen

  3. #23
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    Tommasina, das klingt alles so, als wollte sie einen großeren Einfluss dein Leben haben, als sie hat. Auch wenn das jetzt keine angenehmen Gespräche sind, ist das emotionale Kommunikation und die festigen Beziehungen, egal ob positiv oder negativ. Du bist vielleicht auch die, mit der sie ihren Ärgerbedarf oder Aufregebedarf noch ausleben kann. Du schilderst sie so, dass sie vor allem diese Gelegenheiten ergreift, wo sie welche sieht oder sie schafft.

    Was eure Mutter betrifft, ist es ja tatsächlich möglich, dass sie sich stärker einbringen würde, könnte sie vermutlich auch, weil sie allein ist und hier Zeit hätte. Du hast deinen Mann (und die Kinder), der auch Bedürfnisse an eure Beziehung hat und da eure Mutter noch gut allein zurecht kommt, sehe auch auch keinen Grund, jetzt in Aktionismus zu verfallen, der in Belastung unschlägt.
    Ihr habt völlig unterschiedliche Lebenssituationen und deine erste Bezugsperson ist dein Mann, nicht eure Mutter. Für deine Schwester ist das nicht so.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  4. #24
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    Kann es sein, dass sie Dich insgeheim etwas "beneidet", weil Du näher an Eurer Mutter dran bist und engeren Kontakt haben könntest? Ich vermute, das ist weniger etwas zwischen Euch beiden, sondern etwas in der Dynamik zwischen Euch und Eurer Mutter.

    Solche eingespielten Situationen zu durchbrechen ist nicht leicht, es hilft sich auf das zu konzentrieren, worum es in einem Gespräch eigentlich geht und Grenzen zu setzen, sobald es seltsam wird. Oder sich aus der Situation herauszuziehen. Manchmal sind es auch kleine Aktionen, die eine grosse Wirkung haben. Bei meiner Schwester und mir z.B. war es so, dass ich immer sehr viel für sie gesorgt habe, einfach weil sie viel jünger ist als ich. Aber auch als sie dann schon erwachsen war, 2 Kinder, Haus, verheiratet ging es in Telefongesprächen immer nur um ihre Probleme und ich bin darauf eingestiegen und habe mit ihr diskutiert, was sie tun könnte etc. pp. Irgendwann habe ich ihr dann rundheraus gesagt, dass ich ihr nicht helfen könne (es ging um Krippenplatz und Kinderbetreuung und die Welt ging gerade wieder unter). Sie war daraufhin erst sehr eingeschnappt aber seit dem hat sich unser Verhältnis sehr geändert, es scheint sie hat sich ein paar Gedanken gemacht und fragt seit dem auch, wie es mir geht, schickt mir ein Päckchen zum Geburtstag und solche Dinge.

    Wenn man sich grundsätzlich mag lassen sich solche Situationen auch lösen! Ich wünsche Dir alles Gute dabei.
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  5. #25
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    Was eure Mutter betrifft, ist es ja tatsächlich möglich, dass sie sich stärker einbringen würde, könnte sie vermutlich auch, weil sie allein ist und hier Zeit hätte. Du hast deinen Mann (und die Kinder), der auch Bedürfnisse an eure Beziehung hat und da eure Mutter noch gut allein zurecht kommt, sehe auch auch keinen Grund, jetzt in Aktionismus zu verfallen, der in Belastung unschlägt.
    Ihr habt völlig unterschiedliche Lebenssituationen und deine erste Bezugsperson ist dein Mann, nicht eure Mutter. Für deine Schwester ist das nicht so.
    Yep, das ist genau der Grund weswegen ich meinte, sie hätte vielleicht ein schlechtes Gewissen.

  6. #26
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    Deine Situation kenne ich so in etwa auch ziemlich gut
    Meine Schwester und ich streiten extrem viel. Sie ist wahrscheinlich einer der Menschen, die mich am allermeisten zur Weissglut bringen kann.
    Es ist bei mir jetzt nicht direkt so, dass sich das nur auf ein bestimmtes Thema bezieht. Das sind oft einfach Kleingkeiten.
    Ich habe irgendwann gemerkt, dass sie nunmal einfach so ist, dass sie einfach ein ganz anderer Mensch ist als ich, mit anderem Charakter, völlig anderem Lebensstil und, dass ich sie nunmal nicht ändern kann.
    Wir haben sehr oft, nach großen Krachs, klärende Gespräche geführt. Das hat dann zum Mindest wieder Frieden geschaffen.
    Mittlerweile sind ich und meine Schwester an dem Punkt, an dem wir ganz offen sagen, dass wir uns zwar sehr lieben, aber eben auch so unterschiedlich sind, dass es halt oft kracht.
    Das sie sich über mich aufregt und ich mich über sie. Wie lieben uns wirklich aber wir müssen wohl akzeptieren, dass wir keine immer und ewig hamonische Beziehung zueinander haben und es immer mal wieder knallen wird. Wir sind einfach so extrem unterschiedliche Charaktere.
    Du kannst natürlich versuchen heraus zu finden wo ihr Problem ist. Ich glaube aber, dass sich über so lange Zeit festgelegte Verhaltensmuster schlecht ändern lassen. Vor allem nicht in einer so engen Beziehung, wie es sie unter Geschwistern gibt.
    Natürkich sollst du deiner Schwester sagen was dich stört und wann es dir reicht. Ob das aber langfristig etwas ändert bleibt in Frage gestellt.
    Vielleicht hilft es auch, wenn du versuchst zu verstehen warum sie so ist und, dass das wahrscheinlich nicht so ist, weil sie dir was böses will. Da liegen die Ursachen oft tiefer.

  7. #27
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    Vermutlich hilft es auch, sich aktiv einzugestehen, dass man schlicht von bestimmten Personen oder bei bestimmten Themen manipulierbar ist. Mitunter ist der Widerstand dagegen so groß, dass es zum eigenen Problem wird - obwohl es stimmt. Wenn man das hinnimmt, werden sogar andere Lösungen möglich (okay, ich geh mir ihr zum Arzt, dafür machst du xy).
    Manipulierbar klingt jetzt immer so absichtsvoll, aber vermutlich nimmt jeder einfach den Weg, der für ihn den meisten Erfolg hatte und macht das weiter so, weil das jetzt tief verankert ist. Manipulieren kann man nur, wenn es dort Resonanz gibt, also irgendwo heimlich ein schlechtes Gewissen, das auch von einem völlig unerreichbaren Ideal herrühren kann.

    Tommasina, auf lange Frist solltet ihr euch mal zu dritt unterhalten, welche Ansprüche ihr einzeln habt und leisten könnt. Wenn einer denkt: hier müsste man mehr machen, die andere aber: die kommt doch noch gut zurecht, geht ihr von unterschiedlichen Promissen aus. Falls wirklich mehr und was Akutes kommt, bist sonst du immer die, die am nächsten wohnt und vermutlich ohnehin einspringen musst. Überleg mal, ob du hier nicht eine Diskussion aktiv forcieren willst, um nicht die zu sein, an der am Ende alles hängt - weil du ja noch einen Mann hast und in der Nähe wohnst. Wenn das das Argument sein soll, ist klar, warum es Probleme gibt.
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  8. #28
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    Ihr seid alle weise Frauen

    Iridia, ja, ich glaube wirklich, da dringt oft die grosse Schwester durch, die, als wir klein waren, natürlich grossen Einfluss auf mich hatte.
    Wahrscheinlich fühlt sie sich verantwortlich, was dann aber leider in Bevormundung ausartet.
    Es fällt ihr ausserhalb der Familie nicht so leicht, Position zu beziehen und Konflikte auszutragen, vor allem im Berufsleben.
    Spielt vielleicht auch eine Rolle.
    Dass meine Beszugsperson mein Mann ist, ja das ist glaub ich ein wunder Punkt bei ihr.
    Sie hat auch zwei erwachsene Kinder, an die sie recht hohe Ansprüche stellt bezüglich Kontakt halten, im Grunde hält sie es fast mit allen Menschen, die ihr nahestehen so.
    Von ihr hört man immer den Satz: wir haben uns soooo lange nicht gesehen!
    Sie selbst hat das Bedürfnis, eng in Kontakt zu stehen und es fällt ihr sehr schwer, zu akzeptieren, dass andere Menschen anders empfinden.
    Ich weiss von einer Freundin, die den Kontakt völlig abgebrochen hat, für meine Schwester ein schwerer Schlag und sie kann es nicht verstehen.
    Sie will doch nur das Beste und mit den Menschen, die sie liebt, oft zusammen sein.
    So sieht sie es.
    Dass sie damit die Bedürfnisse ihrer Lieben oft ignoriert, das sieht sie nicht.

    Und vielleicht sieht sie unsere Mutter nun stellvertretend für sich und bedauert deshalb, dass ich sie nicht öfter besuche.
    Als wenn es um sie ginge, statt um unsere Mutter.
    Diese mögliche Erkenntnis kommt mir gerade in diesem Moment.

    Medha, ja Neid (nicht in seiner hässlichen Form, halt so als inneres Nagen) ist bestimmt dabei.
    Sie ist ja weggezogen, während ich hier in der Nähe geblieben bin und, als die Kinder klein waren, natürlich sehr froh und glücklich über Unterstützung von meiner Mutter war.
    Das hat sie immer gewurmt.

    Ich weiss ja nicht, ob sie das Gefühl hat, ich sei Mamis Liebling?
    Oder, jedenfalls früher, Mami tue mehr für mich als für sie?
    Keine Ahnung.
    Vielleicht denkt sie oft, sie kümmere sich doch viel intensiver und hat doch das Gefühl, dass ich unserer Mutter näher stehe?
    Sie kommandiert Mami übrigens auch recht gerne herum, hab ich in unserer gemeinsamen Ferienwoche gemerkt
    Vielleicht liegt ihr das einfach im Blut.

    Geschwisterbeziehungen sind sehr komplex, wahrscheinlich hat da jede, die Geschwister hat, eine Geschichte zu erzählen, wie du, Bellamo.
    Man kann sich herzlich lieben und dennoch unendlich auf die Nerven gehen.
    Geschwister wissen natürlich bestens über die berühmten roten Knöpfe Bescheid


    Vergiss die Liebe nicht!


  9. #29
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    Was mir in solchen Situationen hilft, ist mir klar zu machen, warum ich denn in dem Moment ein schlechtes Gewissen bekomme. Vor allem wenn es objektiv nicht gerechtfertigt ist. Denn unabhängig davon, ob deine Schwester jetzt eifersüchtig auf deine Ehe oder die Beziehubg zu eurer Mutter ist, gibt es ja offensichtlich einen Knopf bei dir, den sie drücken kann. Das funktioniert natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber mit der Zeit hilft das sehr. Auch wenn solche Automatismen schwierig zu überwinden sind, vor allem wenn sie sich schon so lange eingebrannt haben.

    Daher würde ich versuchen da anzusetzen und außerdem das Gespräch mit ihr suchen. Da ihr euch doch sonst gut versteht, findet ihr bestimmt einen Weg!

  10. #30
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Geschwisterbeziehungen sind sehr komplex, wahrscheinlich hat da jede, die Geschwister hat, eine Geschichte zu erzählen, wie du, Bellamo.
    Man kann sich herzlich lieben und dennoch unendlich auf die Nerven gehen.
    Geschwister wissen natürlich bestens über die berühmten roten Knöpfe Bescheid
    Und jedes Geschwisterkind wächst in einer anderen Familie auf. Da habe ich auch lange gebraucht, um das zu erkennen.
    Auch heute noch sagt meine Schwester manchmal Dinge, die ein völlig anderes Licht auf meine Mutter und meine Beziehung zu ihr werfen.
    Und umgekehrt. Verblüfft mich immer wieder.

    Für mich ist immer die Frage, warum macht der/die das und warum gehe ich jetzt so ab wesentlich und hilfreich.
    Wenn man weiß warum, kann man anders damit umgehen.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

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