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Thema: Intuitiv Essen

  1. #11
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    Ich kenne dieses zwanghafte Essen ohne Hunger, teilweise auch ohne Appetit, auch. Ich nenn das "abendliche Fressanfälle". Ich hab das soweit so gut unter Kontrolle, das ich nicht mehr extrem zunehme, sondern mein Gewicht halte (durch komplette Ernährungsumstellung letztes Jahr). Ich hab den ersten Winter ohne gröbere Zunahme geschafft. YEAH!!! Es sind nur 2-3 Kilos die ich gerne runter hätte, sonst (die letzten 13 Jahre!!!) waren es immer mehr als 10. Jedes Jahr hab ich aufs Neue abgenommen, das war auch nie ein Problem. Das Halten ist die Schwierigkeit!

    Zwischendurch hab ich noch immer Anfälle, aber sie sind so selten, dass ich sie akzeptiere und sie nicht sooo viel anrichten können. Außer Magenschmerzen und ein schrecklich elendes Gefühl danach, und auch am nächsten Tag. Wenn ich drin bin hab ich keine Chance das abzustoppen, ich fühl mit wie ein Zombie und stopfe Kraut und Rüben in mich rein. Die Gründe dafür können vielfältig sein, bei mir doch eher Langeweile als Stress!
    Ich such mir Ersatzhandlungen. Aus dem o.g. Buch hab ich z.B. einfach irgendwo (eher halt zu Hause nicht in der Arbeit ) flach auf den Boden legen und tief durchatmen. Man braucht oft nur etwas Ruhe. Und weil es doof aussieht am Boden zu liegen und NICHTS zu tun, laufen wir zum Kühlschrank und essen und holen und dort unsere benötigte Pause. Weil Essen findet keiner komisch. Also wenn Dich wer dabei überrascht.
    Berichte bitte weiter wie es Dir geht!

  2. #12
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    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass intuitives Essen funktioniert solange man Zucker isst.

    Bei mir ist es so, dass ich seit der Ernährungsumstellung tatsächlich nur dann esse, wenn ich Hunger habe. Vorher hatte ich auch große Schwierigkeiten, Hunger und Appetit zu unterscheiden. Ich habe eine Tafel Schokolade oder eine Packung Kekse aufgemacht und aufgegessen, danach hatte ich noch "Hunger" auf mehr.
    Jetzt habe ich manchmal abends keinen Hunger, wenn ich mittags etwas mehr gegessen habe. Dann esse ich halt abends nichts, habe dann am nächsten Morgen wieder mehr Hunger und esse ein größeres Frühstück. Ganz intuitiv.

    Manchmal habe ich Appetit auf Kuchen, Pralinen oder Pizza, das esse ich dann auch. Vor Weihnachten gab es manchmal Lebkuchen. Ich weiß aber genau, dass ich auch am nächsten Tag noch dieses Verlangen nach Kohlenhydraten haben werde und dass ich mich einen Tag lang bremsen muss.

    Anscheinend hat sich auch der Stoffwechsel verändert. Ich habe im Urlaub alles gegessen, worauf ich Lust hatte, auch Süßes, viele Cocktails, 4 Wochen lang. Ich habe genau 1 kg zugenommen. Vielleicht geht es also doch irgendwann?
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  3. #13
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    Sehe ich ähnlich wie Lieselotte. Ich habe zu lange den Hirnstoffwechsel außer Acht gelassen und zu einseitig die emotionale Seite betrachtet. (Allerdings hatte ich weder starkes Übergewicht noch eine manifeste Essstörung, nur eben den täglichen Zirkus um das Wie und Was des Essens und den Wunsch, ein paar Kilos abzunehmen. Aber auch das kann einem das Leben echt verleiden.)

    Inzwischen weiß ich: Kohlenhydrate und/oder Alkohol = Essgier und mangelnde Kontrolle. Gestern Abend war ich mit Freundinnen aus zum Essen. Da ich kein Fleisch/Fisch esse, bleibt mir auswärts oft nur Kohlenhydratiges. Gestern gab es Falafel mit Gemüse, Fladenbrot, fritierte Kartoffeln, zwei Gläser Wein und ein Ouzo. Wenn ich heute intuitiv essen würde, hätte ich schon am frühen Morgen Marmeladenbrote verschlungen oder eine Riesenportion Fertigmuesli, weil mich mein Insulinspiegel, also mein Hirn, dazu zwingen will. Ich nehme es ihm nicht übel, es arbeitet für mich und will mich schützen, aber da ich den Mechanismus inzwischen kenne und die Essgier nicht mehr als charakterliche Schwäche auslege, esse ich heute No Carb mit langen Pausen dazwischen und morgen ist der Spuk vorbei. Würde ich dem nachgeben, käme ich aus dem Teufelskreis gar nicht raus.

    Insofern klappt intuitiv essen nicht bei mir, ich muss überlegt essen, also eine gewisse Nahrungsmittelauswwahl treffen, und wenn ich da die Weichen richtig stelle, ist gleich alles viel einfacher und unverkrampfter.
    Choose your battles wisely

  4. #14
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    Dazu fällt mir diese Buch ein (alle letztes Jahr gelesen):

    http://www.amazon.de/Das-egoistische...stische+gehirn

    Ich kann mich intuitiv nicht gegen Kohlenhydrate entscheiden. Ich muss es bewußt machen und mich 1-2 Tage dazu zwingen. Dann läuft es wieder leicht. Kohlenhydrate verlangen immer nach mehr Kohlenhydraten. Das Gehirn und das Insulin sabotieren hier eine intuitiv richtige Entscheidung.

  5. #15
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    Zitat Zitat von paulinka Beitrag anzeigen
    Sehe ich ähnlich wie Lieselotte. Ich habe zu lange den Hirnstoffwechsel außer Acht gelassen und zu einseitig die emotionale Seite betrachtet. (Allerdings hatte ich weder starkes Übergewicht noch eine manifeste Essstörung, nur eben den täglichen Zirkus um das Wie und Was des Essens und den Wunsch, ein paar Kilos abzunehmen. Aber auch das kann einem das Leben echt verleiden.)

    Inzwischen weiß ich: Kohlenhydrate und/oder Alkohol = Essgier und mangelnde Kontrolle. Gestern Abend war ich mit Freundinnen aus zum Essen. Da ich kein Fleisch/Fisch esse, bleibt mir auswärts oft nur Kohlenhydratiges. Gestern gab es Falafel mit Gemüse, Fladenbrot, fritierte Kartoffeln, zwei Gläser Wein und ein Ouzo. Wenn ich heute intuitiv essen würde, hätte ich schon am frühen Morgen Marmeladenbrote verschlungen oder eine Riesenportion Fertigmuesli, weil mich mein Insulinspiegel, also mein Hirn, dazu zwingen will. Ich nehme es ihm nicht übel, es arbeitet für mich und will mich schützen, aber da ich den Mechanismus inzwischen kenne und die Essgier nicht mehr als charakterliche Schwäche auslege, esse ich heute No Carb mit langen Pausen dazwischen und morgen ist der Spuk vorbei. Würde ich dem nachgeben, käme ich aus dem Teufelskreis gar nicht raus.

    Insofern klappt intuitiv essen nicht bei mir, ich muss überlegt essen, also eine gewisse Nahrungsmittelauswwahl treffen, und wenn ich da die Weichen richtig stelle, ist gleich alles viel einfacher und unverkrampfter.
    ganz genauso gehts mir auch - inklusiv des Problems was ich essen soll wenn ich tierische Produkte soviel als möglich vermeiden will.

    Ich weiss noch dass ich mich früher immer über den brüllenden Hunger am Morgen nach einer üppigen Mahlzeit am Vorabend gewundert hab...

  6. #16
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    Danke für eure Antworten.
    Ich fühle mich aktuell sehr erleichtert, dass ich den Diäten abgeschworen habe. Es ist, als wäre eine große Last von meinen Schultern genommen.
    Zur Zeit beschäftige ich mich in erster Linie einfach nur auf meinen Hunger zu hören und noch nicht so sehr mit der Qualität meines Essens. Da ich generell nicht besonders gerne Fertigprodukte mag, esse ich eh nicht so besonders viel Ungesundes.
    Ich hatte gar keine Ahnung mehr wie sich richtiger Hunger anfühlt und arbeite auch noch immer daran meinen Gefühlen richtig vertrauen zu können.
    Obwohl ich die lezten Tage zu Hause war habe ich keine Fressanfälle gehabt und fast ausschließlich gegessen wenn ich Hunger hatte. Da ich krank bin, konnte ich der Langeweile nicht wirklich entkommen und es war nicht immer leicht, aber ich habe es geschafft. Darauf bin ich schon stolz.
    Früher hatte ich oft nach der Arbeit viel gefuttert weil ich den Stress kompensieren wollte und obwohl ich dann mehr als satt war, hatte ich dann immer noch ein Abendessen, einfach weil man halt zu Abend isst. Das hatte überhaupt nichts mit Hunger zu tun, sondern war einfach Gewohnheit.
    Parallel dazu habe ich aber auch immer wieder Diät gehalten, weil ich mich irgendwie in den Griff bekommen wollte. Ich habe so lange immer wieder Essenseinladungen abgelehnt, weil ich nicht so viel essen wollte. das ist total irre, weil ich doch eh schon durch die Essanfälle viel zu viel gegessen habe. Ich habe mir selbst so viel Lebensfreude damit genommen.
    Letzte Woche habe ich ohne schlechtes Gewissen eine Verabredung zum Essen vereinbart und freue mich schon total darauf.
    Abnehmen will ich zwar immer noch, aber nicht mehr um jeden Preis. Es dauert eben so lange wie es dauert. Und sollte mein Körper mein aktuelles Gewicht als mein "Soll-Gewicht" ansehen und ich nehmen trotz intuitivem Essen nicht ab, dann ist das halt so. Ich werde ab nächste Woche wieder Sport machen können und will daran arbeiten meine Körper bestmöglich zu formen. Viele übergewichtige Frauen die trainiert sind, sehen toll aus und das kann ich auch.
    Ich werde mir schöne neue Kleider kaufen, was ich viel zu selten mache, weil ich immer wieder die Hoffnung hatte in kleinere Größen zu passen und nicht so viel Geld an Klamotten in einer größeren Größe zu verschwenden. Vieles habe ich mir verkniffen, jetzt werde ich es akzeptieren, dass ich aktuell eben nicht in eine 36 passe, sondern in eine 40/42 und das ist okay.
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

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  7. #17
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    Wie du es auch machst, du hast einen Plan und er wird funktionieren, wenn du dabei bleibst. Viel Spaß und halt uns auf dem Laufenden.

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  8. #18
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    @badhairday


    ich finde das hast du wunderbar geschrieben könnte gerade weinen wenn ich das lese ich wünsche dir alles gute und kauf dir was nettes zum anziehen und genieße das leben
    Geld haben kommt vom behalten und nicht vom ausgeben.


    Ich besitze 65 Jahre.Sie gehören mir.

  9. #19
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    Danke ihr Lieben.

    Ich war heute Shoppen und habe mit ein komplettes Frühlings-Outfit gegönnt - in Größe 40.
    Und ein Stück Kuchen gabe es auch noch...weil ich Hunger hatte und nicht einfach nur Lust.
    Ich fühle mich gerade sehr ausgeglichen und happy.
    LG badhairday

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  10. #20
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    Du liest dich auch sehr fröhlich und entspannt.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

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