Beten hilft

[Darcie]

Ich gehe an Weihnachten in die Kirche. So alle 5 Jahre mal. Und bete nie. Außer ich bin verzweifelt. Aber nur wenn ich ganz verzweifelt bin, weil ich mich sonst schäme, weil ich nur "anklopfe", wenn ich etwas brauche.

Ich stelle aber fest: Beten hilft wirklich. Gott hat mich noch nie im Stich gelassen. Sei es, dass ich danach wieder Kraft hatte oder dass es eine Wendung zum Guten gab.

[geruchsvictim]

Meine Tante ist seit ca. zehn Jahren bei den Adventisten.
Anfänglich war es kaum noch mit ihr auszuhalten, mittlerweile ist ihr Verhalten in Ordnung, weil sie nicht mehr alles so verbissen sieht.
Sie betet um alles und jedes, selbst um einen freien Parkplatz. Das empfinde ich persönlich zwar als Verschwendung von Ressourcen, doch auch sie sagt: Es hilft.

Persönlich bete ich eher als Dank. Da bin ich dann recht großzügig, wofür ich mich so alles bedanke. Vielleicht aus der Hintergrund-Überlegung, dass ich dann was gut habe.

[Medha]

Wenn man dran glaubt.

[trixie]

Ich bete auch, hauptsächlich zu den Engeln und Erzengeln, oder Maria. Gott ist für mich als "Ansprechpartner" irgendwie zu groß und ungreifbar.

[Mayanmar]

Ich, 9 Jahre Klosterschule hinter mir, bin religiös erzogen worden, allerdings in einer evangelischen Familie und bin auch selbst evangelisch.

Ich habe immer viel gebetet, es war für mich völlig selbstverständlich. Ich gehe auch mindestens 1 x in der Woche in unsere katholische Pfarrkirche... zünde ein Kerzchen an und halt Zwiesprache. Aber seit einiger Zeit nutzt das nichts mehr Mir will wohl keiner mehr zuhören oder die haben die Schnauze voll.

Selbst wenn ich mit dem Chef da oben schon mal schimpfe.. bringt auch nichts. Irgendwie scheine ich meinen Draht noch oben verloren zu haben

[juttali]

Ich glaube eher (und ich bin seit ca. 2 Jahren nun konfessionslos) Du hast den Draht zu Dir selbst verloren...

Leben ist nun mal das, was passiert, während wir auf all das warten, was noch passieren soll oder auch dem hinterher trauern was mal war und wahrscheinlich leider oder auch besser nie wieder kommt.

Leben und Glück sind in keiner Weise planbar. Ein Haus bauen, einen Baum pflanzen, glücklich verheiratet sein, ein Kind gebären - so haben viele eine Vorstellung vom Glück (hatte ich auch mal, keine Sorge) und bei wie wenigen klappt das dann auch so bzw. klappt der Anfang und das Ende wird zur Katastrophe.
Unter jedem Dach ist ein Ach und nur das wenigste, was glänzt, ist Gold.
Du bist einigermaßen gesund, arbeitsfähig, verdienst eigenes Geld, hast ein Zuhause, ein Auto und eine, wenn auch kleine, Familie (die Mama) - das ist schon mehr wie manch anderer und es ist auch ok, sich mit "höherem" zu vergleichen, aber die gesteckten Ziele müssen erreichbar sein - Ponyhofstraße 6 in Wolkenkuckucksheim darf nicht als Ziel definiert werden; das klappt nämlich nicht.

[Gästin]

Juttali, das liest sich wie eine Ansammlung von Kalendersprüchen.

Glück hat etwas mit innerer Einstellung zu tun - und an der kann man tatsächlich arbeiten. Man entscheidet sich selbst, ob man (wieder) glücklich sein will oder nicht.

[Mayanmar]

Juttali,

das sind harte und anmaßende Worte

Mir geht es hauptsächlich im Moment darum, einen neuen Job zu finden. Und das scheint derzeit wie verhext zu sein... und das nun schon seit 8! Monaten. Das man da irgendwann frustriert ist, zumal es in meinem Job von Tag zu Tag immer schlimmer, bizarrer und unerträglicher wird, kann einem vielleicht mal zugestanden werden

Ich bin dankbar, für das was ich habe. Meine Mutti, ein Dach über dem Kopf, kleine Annehmlichkeiten. Ich habe keine großen Ansprüche. Und ich erfreue mich auch an kleinem Glück. Aber gerade der Job ist ein wichtiges und maßgebliches Element im Leben eines jeden Menschen.

Ich gebe nicht auf und kämpfe weiter. Manchmal gibt es halt Einbrüche und ich frage mich, was der da oben wohl noch so mit mir vor hat...

[vivian]

zünde ein Kerzchen an und halt Zwiesprache. Aber seit einiger Zeit nutzt das nichts mehr
Mir will wohl keiner mehr zuhören oder die haben die Schnauze voll.

Wer sollte denn da zuhören? Da ist niemand, nichts, null. Das was du da früher für Antwort gehalten hast, war nichts
weiter als deine Interpretaion deiner eigenen Gedanken. Das kannst du auch zu Hause haben, dazu braucht es keine Kirche.

[Mayanmar]

Vivian,

du bist Atheistin... wie soll ich dir erklären, WAS da ist... es ist halt meine Religion und meine Erziehung, dass ich überzeugt davon bin, DASS da irgendwas ist... so wie du davon überzeugt bist, dass da NICHTS ist....

Aber lassen wir das.. über Religion oder Nicht-Religion sollte man nicht diskutieren...