Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass es damit zu tun haben könnte, dass wir bzw. auch gerade die jüngere Generation, immer weniger den Bezug zwischen Wetter und entsprechender Kleidung sehen.
Wenn ich an der Schule bin, sehe ich sehr oft Schüler, die gerade im Winter ohne Jacke in die Pause rennen, oft nur mit dünnen Hemden oder Kapuzenshirtjacken bekleidet. Oder aber sie verstecken sich in den Gängen (obwohl in der ersten Pause bei uns JEDER raus muss!) und wenn man sie findet und auffordert, raus zu gehen, kommt immer die selbe Antwort: es ist zu kalt draußen! Meine Antwort: dann zieh dir was an!
Teilweise sind Heizungen bis zum Anschlag aufgedreht, man sitzt mit T-Shirt drinnen.
Ansonsten hat man auch nicht so viel Berührung mit dem Wetter, weil man ja im Auto zur Schule gefahren wird und auch wieder abgeholt wird. Gut, nicht alle, aber doch viele. Dann gehts wieder in die warme Wohnung.
Bei uns mussten sie neulich in der Kita die Eltern drauf aufmerksam machen, dass sie ihren Kindern doch bitte wintergerechte Kleidung - und dann folgte diese Aufzählung: warme Jacke/Schneeanzug, Schal Mütze und Handschuhe sowie warme Stiefel - mitgeben. Also eigentlich die übliche Kleidung im Winter.
Da muss man sich wirklich fragen, was diese Eltern sich dabei denken. Die Kids gehen JEDEN Tag raus, bei klirrender Kälte entsprechend kürzer, aber einmal die Nase raus halten muss sein.
Unsere Tochter motzt auch morgens, wenn sie den Schneeanzug anziehen muss, aber der ist wenigstens rundherum warm.
Sicherlich kommt bei Jugendlichen noch der Coolheitsfaktor dazu, aber mich wundert es, dass es bei Erwachsenen ebenso auffällt. Daher mein Gedanke, dass es auch mit einem veränderten Wetterbild zu tun hat bzw. man nicht mehr so darauf angewiesen ist, sich für längere Strecken/Zeitabschnitte warm anzuziehen.
Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!
(Oscar Wilde)
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" (M.Gandhi)