Geht bitte alle morgen zur Wahl!

[lilalucy]

Ich habe eben aus Spaß direkt nacheinander den Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg-Wahlomat befragt (wohne ja selbst in NRW und kann daher erst 2017 wählen). Mein Ergebnis: In RP die AfD mit 73,2 % knapp vor der CDU (72 %), in BaWü DIE PARTEI mit 10% Vorsprung vor der CDU und der AfD. Und beim Wahlomat Sachsen-Anhalt ALFA vor AfD und CDU.

[Cara]

Wenn man zu faul ist, die Parteiprogramme zu lesen, dann kann man doch wenigstens den Wahlomat durchklicken? Für Kommunalwahlen gibt es den zwar nicht aber für die Landtagswahlen schon hilfreich.

Das sehe ich so nicht. Zum Beispiel finde ich persönlich das Wahlprogramm der FDP sehr gut. Aber die Partei hält sich nicht dran, kennt es nicht, hat es wohl selbst nicht gelesen und zerlegt sich. Es hat nicht immer was mit dem Wahlprogramm zu tun.

Ansonsten: Aus Protest die AfD wählen, das ist Mist. Denen ist es egal, woher die Stimmen kommen, sie werden sich aber sicher bestätigt fühlen in ihrem Tun. Und das ist sehr grenzwertig. Und natürlich müssen sich nicht nur die anderen Parteien damit herumschlagen, sondern das Volk auch. Wer sonst? Da würde ich lieber die Kinderpartei wählen oder die Tierpartei.

[vivian]

Aus Protest ...
Da würde ich lieber die Kinderpartei wählen oder die Tierpartei.

*achtungironie* Das wird die Regierenden sicher schwer beeindrucken

[LieseLotte]

Wer aus Protest die AfD wählt, ohne sich für deren Programm zu interessieren, der hätte auch die NSDAP gewählt. Von denen dachte zuerst auch niemand, dass sie an die Regierung kommen.

[Exuser69]

Ich sehe es wie Patty...bin grad Heim gekommen und musste schlucken als ich die Wahlergebnisse gesehen habe.
Ich hoffe einfach, dass es die großen Parteien, in Bezug auf Bürgernähe und -verständlichkeit, wachrüttelt.
Und die AfD dann schnell wieder von der Bildfläche verschwindet.

[Babs]

Die CDU ist in BW immer noch beleidigt mit den Grünen wegen der letzten Wahl, wo sie trotz mehr Prozente nicht den Ministerpräsidenten stellen konnten

[CurlyGirlie]

das wissen sie eben nicht. mich wundert das Wahlergebnis kein bisschen und es kotzt mich an.

[vivian]

Ich fand die Umfage (Tagesthemen extra) unter den AfD-Wählern sehr interessant, ob sie denn evtl. auch die CSU gewählt hätten, wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte.
Wurde überwiegend mit Ja beantwortet: BW 61% RP 72% SA 57%
Der Moderator meinte, das spräche dafür, daß die AfD-Wähler eben doch eher konservativ und nicht rechtsradikal orientiert seien. Die Wähler hätten einfach nach einer Alternative bei einem sehr wichtigen Thema gesucht und die anderswo nicht gefunden.

[Peppermintpatty]

Ich fand die Umfage (Tagesthemen extra) unter den AfD-Wählern sehr interessant, ob sie denn evtl. auch die CSU gewählt hätten, wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte.
Wurde überwiegend mit Ja beantwortet: BW 61% RP 72% SA 57%
Der Moderator meinte, das spräche dafür, daß die AfD-Wähler eben doch eher konservativ und nicht rechtsradikal orientiert seien. Die Wähler hätten einfach nach einer Alternative bei einem sehr wichtigen Thema gesucht und die anderswo nicht gefunden.

Fand ich auch interessant und entspricht meiner Vermutung. Ich glaube nicht, dass die AfD in Bayern so viel Erfolg hätte. Typisch fand ich die Reaktion der etablierten Parteien, man müsse aufzeigen, dass die AfD nicht wählbar sei.
Nein, sie müssen aufzeigen, dass sie attraktive Parteien und selber wählbar sind. Und dafür muss man erst mal schauen, warum man so abgestraft wurde und was man ggf. falsch gemacht hat.

Ich glaube nicht, dass es den Menschen hier insgesamt schlecht geht, manchen aber schon. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass viele stark verunsichert sind und sich nicht wahrgenommen fühlen.
Dazu kommt noch, dass viele sich von der Presse belogen fühlen. Das ist alles schon ziemlich schlecht gelaufen in der letzten Zeit.

[Cara]

Das ist richtig, Patty. Die etablierten Parteien zerlegen sich leider selbst. Die SPD ist mittlerweile weit davon entfernt, eine Volkspartei zu sein, sie haben Mühe, ihre Streitigkeiten untereinander zu schlichten. Bei der CDU haben wir Schäuble, der leider sagt, dass nun, wo der Sprit so günstig ist, man den Preis wieder erhöhen soll, fahren müssen die Menschen, und so käme wieder Geld in die Kassen. GsD war der Vorschlag schnell weg vom Fenster. Die Grünen haben sich auch nicht hervorgetan durch gute Vorschläge.

Nun nur auf die AfD raufzuhauen, ist mMn völlig falsch. Eher sollten sie bei sich suchen, welche Fehler sie gemacht haben. Warum fühlt der Wähler, der ja offensichtlich wählen möchte, sich nicht mehr von einer Partei vertreten?

Und es geht ja nicht nur darum, dass es den Menschen hier gut geht. Das sollte man gerne mal der alleinerziehenden Mutter von zwei kleinen Kindern sagen, die freitags an der Tafel anstehen muss, damit sie für ihre Kids Schokolade bekommt. Die Tafel, die eigentlich eher privat gegründet wurde und die nun "offiziell" bei den Berechnungen der Lebenshaltungskosten einbezogen wird. Menschen, die ihre Arbeit verlieren mit 55 und sich bis auf die Unterhose ausziehen müssen, wenn sie mehr als 2 mal wöchentlich woanders essen (es können auch die Eltern sein), wird ihnen das Geld reduziert. Da läuft was schief.

Und das hat nichts mit den Asylanten zu tun. Aber auch hier: Wir begeben uns in die Hände der Türkei (wir erinnern: Erdogan haust da gerade wie ein Wilder, ist dabei, die Demokratie abzuschaffen). Nichts mehr von "privilegierter Anwärterschaft", wenn sie die Menschenrechte erfüllen. Nein, damit die Türkei die Grenzen dichtmacht, sollen wir 6 Mrd. zahlen, die Türkei schnell in die EU aufnehmen und trotzdem will Merkel als Retterin der Flüchtlinge dastehen. Heuchlerisch ist es allemal. Wichtige Fragen, wie wir das alles schaffen sollen, blieben lange unbeantwortet. Dazu Merkels Aussage, dass sie keinen Plan B hat. Ich kann die Leute ansatzweise verstehen. Mich betreffen die Probleme nicht, ich bin weder eine alleinerziehende Mutter noch sonstwas, uns geht es gut, keine Frage. Aber gut gelaufen ist es nicht. Ich glaube übrigens, dass, wenn das Flüchtlingsproblem gelöst ist, wie auch immer es aussehen wird, die AfD wieder kämpfen muss. Aber momentan ist es eben auch ein Protest. Und da sollten die Parteien nicht die "Unfähigkeit" der AfD suchen, sondern ihre eigene, denn sie haben offenbar den Kontakt zum Wähler verloren.