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Thema: Alte Eltern (Achtung lang!)

  1. #31
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    Mein Mitgefühl.
    Auch ich bin eine Betroffene - meine Mutter ist 85, mein Vater verstorben.
    Mutti lebt noch in meinem Elternhaus auf mehreren Ebenen (Architekten-Haus in den Hang gebaut).

    Sie fühlt sich auch noch so, als könnte sie prima alles allein bewältigen - was leider immer weniger der Fall ist. Sie hat jemanden, der im Haus und Garten hilft, meint aber "sie müsse ja einen Teil auch noch selber erledigen". Der Teil besteht z.B. darin, eine Stunde Unkraut zu zupfen (was man überhaupt nicht sieht, weil sie einfach nichts mehr wegschafft), danach 3 Tage Rückenschmerzen zu haben und sich dann auf die Leiter zu begeben, um die Gardinen abzunehmen.

    De facto sieht es inzwischen so aus, dass ich alles erledige. Ich vertikutiere und mähe den Rasen und helfe auch im Haus. Ich mache den Einkauf und bringe ihr die Sachen, koche und backe und bringe ihr die Hälfte. Als ich in dem Zug irgendwann einmal ansprach, dass die Haushaltshilfe bzw. die Gartenhilfe einfach einige Stunden mehr kommen sollen oder ob wir für sie mal schauen wollen, dass sie eine Pflegestufe bekommt, war sie beleidigt. Sei "sei enttäuscht von uns".

    Meine Schwester ist erkrankt und kann nicht helfen, ich arbeite Vollzeit und kann nicht zwei Haushalte und Häuser bewältigen.
    Für mich war diese Bemerkung der absolute Zipfel und ich frage mich, was ihre Erwartungshaltung ist. Sie will partout nicht in eine Seniorenresidenz, sondern dort wohnen bleiben - das kann ich sogar verstehen, aber warum muss unbedingt ich diejenige sein, die das Haus in Schuss hält? Kann man dafür keinen Externen beschäftigen?

    Aber ich glaube, das ist auch Teil ihres Selbstverständnisses, dass sie ihren Freundinnen erzählen kann, dass ihre Kinder alles für sie tun und sie niemanden dafür bezahlen muss. Mal sehen, wie das weitergehen soll...

    Viele Grüße, Aura

  2. #32
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    Aura, das ist schon echt krass, was du alles leistest, quasi zwei Haushalte zu führen und dann mußt Du Dir sowas anhören.

    Ich staune hier (im Forum generell) immer wieder (und das meine ich nicht negativ), was sich hier viele von ihren Mitmenschen "gefallen" lassen und wie hoch die Schmerzgrenzen sind. Ich bin da echt egoistisch.

  3. #33
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    Zitat Zitat von Aura Beitrag anzeigen
    Aber ich glaube, das ist auch Teil ihres Selbstverständnisses, dass sie ihren Freundinnen erzählen kann, dass ihre Kinder alles für sie tun und sie niemanden dafür bezahlen muss.
    kann ich mir gut vorstellen. Vielleicht ist das Verhältnis der Kinder zu einem das Kostbarste, was man nach einem langen Leben hat, auch in den Augen Gleichaltriger.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  4. #34
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    Iridia, ich weiß nicht, ob das das Kostbarste ist. Aber es scheint in jedem Fall manchen Leuten wichtig zu sein, was andere von ihnen denken und damit "anzugeben", was sie haben. Das beste Beispiel ist meine Mutter, sie hat sich wegen ihrer Enkelkinder ein Smartphone mit Whats App gekauft- aber nicht, um mit mir zu kommunizieren oder weil sie sich interessiert, sondern nur, um bei ihren Bekannten im Golfclub etc. ihre Enkelkinder rumzeigen zu können. Interessieren tut sie sich nämlich tatsächlich für die beiden gleich Null.

  5. #35
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    Zitat Zitat von *Butterblume* Beitrag anzeigen
    Das möchte ich schon seit Jahren, dass meine Eltern das machen. Meine Eltern sind 63 und 65, wohnen 350 km entfernt, mitten in der fränkischen Pampa. Was Infrastruktur wie Ärzte, aber auch Cafés etc. betrifft, eine Katastrophe. Und dann das riesen Haus mit dem riesen Garten. Problem ist nur, dass sie für das Haus auf dem Land nicht so viel bekommen und meine Eltern sich mit Lehrergehalt bzw. -pension meines Vaters sich ein ganz anderes Leben auf dem Dorf leisten können.
    M. E. ist das genau das Alter, in dem man sich um die letzten Lebensjahre kümmern muss. Viele sind dann zwar noch einigermaßen fit, aber die meisten haben dann schon die ersten Wehwehchen und es ist absehbar, dass sie Garten und Haus nicht mehr so werden bewirtschaften können, wie sie es gewohnt sind. Mit über 70 oder gar 80 ist das m. E. schon zu spät. Da hat man dann eben das Gefühl, dass es nicht mehr die eigene Entscheidung ist, wenn Veränderungen anstehen, denn dann drängen meistens die Kinder dazu. Viele haben auch nicht die Vorstellungskraft, was Krankheit mit einem anstellen kann oder was es bedeutet, wenn Kinder nicht zur Verfügung stehen.

    Von sich in seinem eigenen noch jungen Alter daraus zu schließen, wie man als alter Mensch zu reagieren hat, da wäre ich bei Tommas Freund, das finde ich ziemlich respektlos nach dem Motto "Ich weiß wie es geht und du nicht mehr" und das muss man sich auch als alter Mensch nicht antun.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  6. #36
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    Meine Eltern (beide Jahrgang 1940) waren auch so. Trotz der MS-Erkrankung meiner Mutter (seit 1978 bekannt) und der Gebrechlichkeit meines Vaters durch die jahrelange Pflege wollten sie im Haus bleiben. Ein Zweifamilienhaus mit Keller, Dachboden und riesigem Garten.
    Sie haben nie mit uns gesprochen, wie sie sich das im Alter vorstellen. Mein Vater wurde dann plötzlich sehr krank, konnte sich nicht mehr um meine Mutter kümmern und beide sind mit großem Glück in einer Seniorenresidenz untergekommen. Als das Haus dann verkauft werden sollte, ist mein Vater gestorben und alles hing an mir. Hausverkauf (inkl. Entrümpelung von 1885 (!) bis zur Gegenwart, es wurde nie etwas weggeschmissen), Beerdigung, Mutter alleine im Heim..
    Sie hätten mit einem früheren Umzug und Hausverkauf noch ein paar Jahre schöne, stressfreie Jahre haben können.

    Jedes Reden war zwecklos. Alt waren sie ja auch tatsächlich noch nicht (67 und 69 bei ihrem Tod), aber eben seit Jahrzehnten krank

  7. #37
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Iridia, ich weiß nicht, ob das das Kostbarste ist. Aber es scheint in jedem Fall manchen Leuten wichtig zu sein, was andere von ihnen denken und damit "anzugeben", was sie haben. Das beste Beispiel ist meine Mutter, sie hat sich wegen ihrer Enkelkinder ein Smartphone mit Whats App gekauft- aber nicht, um mit mir zu kommunizieren oder weil sie sich interessiert, sondern nur, um bei ihren Bekannten im Golfclub etc. ihre Enkelkinder rumzeigen zu können. Interessieren tut sie sich nämlich tatsächlich für die beiden gleich Null.
    das glaub ich dir. Aber anderen ist es etwas wert, sonst würde sie damit eher nicht angeben.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  8. #38
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    hm ich bin auch alleine ohne mann und kinder und werde wohl falls ich mich nicht früher vom acker mache in ein Altersheim ziehen müssen und Geld ist auch keins da.aber dann hat man überhaupt kein Geld mehr außer die 150 € Taschengeld naja vielleicht brauche ich dann keins mehr

    Beerdigung ist bezahlt über Sterbeversicherung und den rest kümmert sich mein Neffe also Wohnung räumen und so,beim letzten Umzug vor 10 Jahren habe ich viele Sachen entsorgt und meine kleine Wohnung sollte an einem Tag geräumt sein mein Neffe wohnt auch cirka 500 km von hier entfernt. und hat auch nicht so viel Zeit dafür.
    Geld haben kommt vom behalten und nicht vom ausgeben.


    Ich besitze 65 Jahre.Sie gehören mir.

  9. #39
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    Meinst du Aura`s Mutter?
    Das kann sie wohl nur selbst beurteilen.
    Ich wollte damit nur sagen, dass sowas nicht automatisch ein Zeichen von Liebe, Zuneigung oder Wertschätzung oder etwas in der Art sein muss, dass jemand sowas sagt bzw. mit sowas prahlt.
    In Aura`s Fall sehe ich eher das Gegenteil (aus dem geschlussfolgert, was sie insg. geschrieben hat).

  10. #40
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    Meine Freundin hat auch eine alte Mutter. Diese hat sie "genötigt", sie um halb 4 in der Früh zum Flughafen zu fahren.
    In der Argumentation zeigte sich dann leider sehr schnell, worum es tatsächlich geht. Meine Freundin hatte ihr nämlich sogar angeboten, das Taxi zu bezahlen, um nicht an einem normalen Arbeitstag um halb 3 früh aufstehen zu müssen - das war aber nicht der Punkt. Sie wollte vor ihren mitreisenden Freunden gut dastehen. Die geliebte Mutti wird selbstverständlich mit dem Gepäck (und den Freunden und dem Gepäck der Freunde) bis zum Gate verfrachtet. Und wieder abgeholt.

    Ein Machtspiel/ Liebesbeweis. Ganz furchtbar.

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