Ich finde das ja toll wie viel Verständnis Ihr alle für Tommassinas Mutter habt. Ich würde das nicht so hinnehmen, schließlich hat man selber auch nur ein Leben. Bei den Eltern meines Freundes sieht es gerade sehr ähnlich aus und er kann da auch überhaupt keine Grenzen ziehen. Es muss immer alles genau nach dem Wunsch der Übermutter gehen und er traut sich nicht zu widersprechen, da er Angst hat sie wäre dann beleidigt. Ja und? Dann ist sie halt beleidigt. Sie wird sich auch wieder einkriegen. Spätestens wenn sie zum Einkaufen kutschiert werden will
Helfen ist ja schön und gut, aber wann, wo und wie kann ja nicht nur der Hilfsbedürftige alleine bestimmen. Mein Feund ist selbständig und vernachlässigt seine Arbeit total, weil er nur für Mutti unterwegs ist. Aber wie hieß es hier mal so schön: Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht. Am Ende des Tages ist jeder für sich selbst verantwortlich. Ich würde seiner Mutter schon mal zeigen wo die Grenzen sind. Letztendlich ist es doch so, dass - wenn man mal Tacheles redet - es doch meistens wie ein reinigendes Gewitter wirkt. Der ganze unausgesprochene Ärger vergiftet die Stimmung viel mehr.
Bei meinen Eltern läuft das GsD besser - zumindest bislang. Sie leben zwar auch noch im eigenen Haus, haben aber z. B. Hilfe für die Gartenarbeit organisiert, eine Patientenverfügung, eine Grabstelle im Ruheforst und den Keller haben sie auch schon entrümpelt, damit ich damit keine Arbeit habe. Ich finde das sehr weitsichtig von Ihnen und bin auch sehr dankbar. Ich lebe alleine bzw führe eine Fernbeziehung und habe einen Job, in dem 9-5 nicht reicht. Von daher sind meine Möglichkeiten selber zu unterstützen auch begrenzt. Meine Eltern haben sich aber auch schon nach Altenwohnungen an meinem Wohnort erkundigt, da könnte ich sie dann wenigstens regelmäßig besuchen. Ob sie noch so offen dafür sind, wenn es mal soweit ist, steht dann auf einem anderen Blatt...
It's easy to be morose and hard to be happy.