Tommasina, wie weit sind denn deine eigenen Vorbereitungen für dein Alter, damit du deine Kinder nicht belastest, wenn du älter bist?

Ich frage das bewusst so provokant, denn eigentlich müsste man jetzt - das Rentenalter vor der Tür - die entscheidenende Weichen stellen. In dem Alter denkt aber kaum jemand daran, dass es 15 bis 20 Jahre später schwieriger ist, noch einmal den Hebel umzulegen und etwas Neues zu beginnen. Dann sieht man die Notwendigkeit gar nicht mehr. Und - ich erlebe das gerade selber an mir - jeder hält einen für verrückt, weil man ja noch so jung ist.

Persönlich glaube ich, dass ihr jetzt die Situation habt, in der ihre eure Mutter überzeugen müsst, zukünftig altersgerecht zu wohnen. Alleine ihre einsam getroffene Entscheidung während des Umbaus im Haus zu bleiben und Botengänge für Nachbarn zu machen, zeigt, dass sie Situationen und ihr Verhalten nicht mehr richtig einschätzen kann. Und die Vorwürfe an euch zeigen, dass sie Angst vor Veränderungen hat. Aber einmal muss sie da durch und jetzt wäre es gut, weil sie sowieso gerade dabei ist.

Die Gedankengänge eures Freundes sind nicht wirklich revolutionär. Ich gehe aber mal davon aus, dass nicht er derjenige ist, der irgendwann putzen, kochen und pflegen muss für die Eltern. Im Ernstfall wird es eine Ehefrau oder Schwester geben, die das tut. Leider gibt es Zeiten, in denen man die Verantwortung für die alten Eltern übernehmen muss. Sie haben euch ja auch nicht eurem Schicksal überlassen, sondern haben euch groß gezogen. Da gibt man dann im Alter zurück (spätestens dann).