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Thema: Putschversuch in der Türkei

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  1. #1
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    Ich bin hin und hergerissen, wie ich die unterschiedlichen Handlungsweisen der einzelnen Regierungen finden soll. Emotional bin ich beim Vorgehen der Niederländer, rational denke ich aber, dass die Vorgehensweise der Bundesregierung die bessere Wahl ist um entschärfend zu wirken.
    Generell finde ich, das die Nazikeule zur Zeit sehr inflationär verwendet wird und damit ihre Wirkung verliert. Erdogans Vorgehen ist absolut verabscheuungswürdig, reines Populistengeplärre

    Zu den Parallelgesellschaften: Die gibt es überall und es ist kein Wunder, dass sie entstehen. Vor allem wenn zwei so unterschiedliche Gesellschaften bzw. Kulturen aufeinander prallen. Fehlender oder unzureichender Integration kann hier nur teilweise die Schuld gegeben werden.
    Stellt euch mal vor, ihr kommt in ein Land, dessen Sprache ihr nicht oder nur unzureichend sprecht, deren Werte von den Euren abweichen, ihr euch durch ein administratives System kämpfen müsst, von dem ihr keine Ahnung habt. Ihr braucht Hilfe bei Dingen wie der Organisation einer Wohnung, eines Jobs, Kinderbetreuung oder allein schon woher ihr Nahrungsmittel bekommt, mit denen ihr euer gewohntes Essen kochen könnt etc. Der erste Gedanke ist daher jemanden zu finden, der aus der Heimat kommt, schon länger im neuen Land lebt und sich auskennt. Neben der Unterstützung findet man auch noch Vertrautes und Anschluss, die gleichen Werte, die gleiche Religion und ein funktionierendes soziales Netzwerk. Warum sollte man sich dann noch um Anschluss außerhalb dieses Netzes bemühen? Das gilt nicht nur für Türken, sondern eigentlich für jeden Auswanderer.

    Auf der anderen Seite werden "Fremde", egal welcher Herkunft von den Einheimischn immer mit etwas Skepsis betrachtet. Einheimische haben ihr bestehendes soziales Netzwerk, einen über Jahre und unzählige gemeinsame Erlebnisse aufgebauten Freundeskreis. Warum sollten sie diesen Kreis "Fremden" gegenüber öffnen?

    Integration funktioniert meiner Meinung nach nur in den Nachfolgegenerationen, mit entsprechendem Willen und der Pflichtteilnahme am sozialen System, angefangen mit der Schulpflicht. Sprachkurse etc sind hilfreich, bringen aber nicht viel, wenn z.B. Frau nicht nach draußen geht um die Sprachkenntnisse auch anzuwenden.

    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Wie sieht das eigentlich für Deutsche aus, die dauerhaft im Ausland leben? Wahlrecht haben die doch hier auch bestimmt. Machen die sich nur per I-net schlau?
    Ich als Deutsche kann hier an der Bundestagswahl teilnehmen, muss dafür einen Antrag auf Aufnahme in das Wählerregister stellen und kann per Briefwahl wählen. Informationen muss ich mir allerdings selbst besorgen, z.B. mittels Berichterstattung in den Nachrichten, Online etc.
    "That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."

    Aldous Huxley

  2. #2
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    Zitat Zitat von monro Beitrag anzeigen
    Ich als Deutsche kann hier an der Bundestagswahl teilnehmen, muss dafür einen Antrag auf Aufnahme in das Wählerregister stellen und kann per Briefwahl wählen. Informationen muss ich mir allerdings selbst besorgen, z.B. mittels Berichterstattung in den Nachrichten, Online etc.
    Hier wurde ja früher geschrieben, dass die, die im Ausland leben, quasi etwas tun, wenn sie wählen, dass andere, nämlich die, die im Land geblieben sind, ausbaden müssen. Hast du das Gefühl, du lässt uns etwas ausbaden, wenn du wählst? Und würdest du es begrüßen - angenommen, es gäbe eine große deutsche Gemeinschaft in deiner Stadt - wenn es nicht doch mal "echten" Politikerbesuch geben würde?

    Ich habe den Eindruck, manche Meinungen entstehen nur, weil es der Politiker und die Politik ist, die uns nicht passt. Wäre das jemand, der uns wohlgesonnen ist, würden wir auf manche Ideen gar nicht kommen.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen

    Ich habe den Eindruck, manche Meinungen entstehen nur, weil es der Politiker und die Politik ist, die uns nicht passt. Wäre das jemand, der uns wohlgesonnen ist, würden wir auf manche Ideen gar nicht kommen.
    Absolut!
    Ich bin auch gar nicht generell gegen ausländischen Wahlkampf sondern spezifisch gegen Erdogans Politik. Und das ist doch eigentlich genau das Problem an der Sache.

  4. #4
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    Zitat Zitat von monro Beitrag anzeigen
    Zu den Parallelgesellschaften: Die gibt es überall und es ist kein Wunder, dass sie entstehen. Vor allem wenn zwei so unterschiedliche Gesellschaften bzw. Kulturen aufeinander prallen. Fehlender oder unzureichender Integration kann hier nur teilweise die Schuld gegeben werden.
    Stellt euch mal vor, ihr kommt in ein Land, dessen Sprache ihr nicht oder nur unzureichend sprecht, deren Werte von den Euren abweichen, ihr euch durch ein administratives System kämpfen müsst, von dem ihr keine Ahnung habt. Ihr braucht Hilfe bei Dingen wie der Organisation einer Wohnung, eines Jobs, Kinderbetreuung oder allein schon woher ihr Nahrungsmittel bekommt, mit denen ihr euer gewohntes Essen kochen könnt etc. Der erste Gedanke ist daher jemanden zu finden, der aus der Heimat kommt, schon länger im neuen Land lebt und sich auskennt. Neben der Unterstützung findet man auch noch Vertrautes und Anschluss, die gleichen Werte, die gleiche Religion und ein funktionierendes soziales Netzwerk. Warum sollte man sich dann noch um Anschluss außerhalb dieses Netzes bemühen? Das gilt nicht nur für Türken, sondern eigentlich für jeden Auswanderer.

    Auf der anderen Seite werden "Fremde", egal welcher Herkunft von den Einheimischn immer mit etwas Skepsis betrachtet. Einheimische haben ihr bestehendes soziales Netzwerk, einen über Jahre und unzählige gemeinsame Erlebnisse aufgebauten Freundeskreis. Warum sollten sie diesen Kreis "Fremden" gegenüber öffnen?
    Das finde ich auch völlig verständlich. Andererseits sollte man sich dann, mMn, nicht darüber beschweren.

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