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Thema: "Verfallsdatum" von Freundschaften ...

  1. #1
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    Standard "Verfallsdatum" von Freundschaften ...

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    hallo ihr lieben,

    ich würde ganz gerne mal ein paar (mehr) meinungen zu einem thema hören, das mich seit längerer zeit beschäftigt und das ich selbstredend auch schon mit ein paar freunden durchgekaut habe ...

    auslöser war und ist ein streit, eigentlich eher bruch mit einem sehr langjährigen freund.
    [wie versprochen - editiert]
    im gespräch mit einigen freunden kam immer wieder auch der hinweis/rat auf, dass "es" eben manchmal nicht mehr passt, nach jahren. dass man sich in freundschaften eben auch auseinanderentwickelt, auch, wenn das manchmal nicht auf den ersten blick ersichtlich ist. dass z.t. unterschiedliche entwicklungs-/reifestufen gegeben sind etc. und man/ich dann eben loslassen muss, vor allem auch, wenn mir etwas nicht gut tut.

    vollkommen logisch - nur für mich trotzdem auf eine art und weise neu.
    meine freundschaften sind alle "alt", WENN ich mich (mal) mit jemand anfreunde, jemanden in mein leben lasse, bin ich eine treue hundeseele. es braucht schon wirklich viel (und grundlegendes), bevor ich einen endgültigen "cut" mache, das ist wirklich selten.
    das führt auch dazu, wie ich festgestellt habe, dass ich einmal bestehende freundschaften selten hinterfrage bzw. erst dann, wenn es wirklich manifeste gründe dazu gibt.

    nun hirne ich ein bisschen daran herum, ob das ... normal ist
    also ...
    sollte man freundschaften häufiger hinterfragen, auf den prüfstand stellen? so nach dem motto: passt derjenige noch zu mir, zu meinem leben, "bringt" mir das (noch) etwas? - und zwar ganz explizit unabhängig von einem ganz konkreten und unumgänglichen anlass?
    [ich meine, selbst wenn etwas mal eine zeit auseinanderläuft, läuft es ja oftmals auch wieder zusammen - so zumindest meine erfahrung]

    eigentlich mag ich solche überlegungen nicht, aber ...
    ... ich meine, ihr werdet es auch kennen: wenn man mal keine 20, 25 mehr ist, die ausbildung vorbei ist, man vielleicht familie hat (ich jetzt mal nicht ) usw. ... die zeit, die man hat, ist einfach knapp. und freundschaften wollen gepflegt werden. man kann nicht unendlich viele menschen in seinem näheren umfeld haben, weil es die zeit einfach nicht zulässt, so hart das klingt.
    ich habe in den letzten jahren zwei, drei, vier frauen kennengelernt, die ich wirklich, wirklich sehr gerne näher kennengelernt hätte, was auch auf gegenseitigkeit beruhte, wo ich es mir wirklich gut hätte vorstellen können, dass sich daraus eine schöne und bereichernde freundschaft hätte entwickeln können (was ja auch nicht mehr so oft vorkommt, wenn man nicht mehr an der uni rumturnt oder in clubs usw., man also nicht ständig von neuen menschen umgeben ist), aber ... letztendlich ist es dann eben gescheitert (bzw. bei losen kontakten geblieben), weil der aufbau einer freundschaft einfach eben auch zeit braucht. zeit, die ich ganz konkret in diesen fällen dann bestehenden freunden gewidmet habe. und vielleicht anders besser beraten gewesen wäre?

    wie macht ihr das? klar, es gibt dafür kein konkretes vorgehen etc. blabla, aber ...
    neuer mensch poppt im leben auf, sortiert ihr dann andere aus (und da ist es jetzt, das böse wort, um das ich die ganze zeit herumeiere: aussortieren)?
    und, falls ihr das in irgendeiner form so handhabt: wie geht ihr damit um, dass ein mensch, der euch vielleicht jahre begleitet hat, nun nicht mehr da ist?

    ihr merkt schon, es ist alles ein bisschen larifari weil (noch?) unausgegoren.
    mich würden eure erfahrungen und meinungen dazu wirklich sehr interessieren.

    liebe grüße,

    susi, grübelnd.
    Geändert von Susi Simpel (06.09.16 um 20:22:19 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  2. #2
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    Ich bin auch eine treue Seele und meine besten Freunde kenne ich schon 20 und 40 Jahre. Es ist m.E. normal, dass auch Freundschaften auf der Strecke bleiben.
    Man entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen und dann passt es nicht mehr.

    Wenn ich feststelle, dass ich mich nicht mehr auf gemeinsame Unternehmungen freue und die Beziehung eher als belastend empfinde, beende ich das Ganze.
    Insbesondere wenn es schon sinnlose Klärungsversuche gab. Manchmal gibt es ja auch gar nichts mehr zu klären, es ist einfach vorbei.

    In Deinem Fall frage ich mich, warum Du noch mit diesem Mann befreundet sein möchtest (ganz wertfrei gefragt).
    Wa spricht dafür, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten?
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #3
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    Hm, ich scheine noch treuer als treu zu sein. Ich mache Freundschaften nicht an Unternehmungen fest, auf die ich mich nicht mehr freue. Das habe ich häufiger mal. Manchmal sage ich dann ab und manchmal überwinde ich mich und das werden dann ganz oft schöne Unternehmungen.

    Susi, deine Geschichte hört sich wirklich unausgegoren und larifari an. Wie ist denn der aktuelle Stand der Freundschaft? Bereits beendet? Oder unternehmt ihr noch etwas zusammen und diskutiert drumrum?

    Neue Leute kann man auch kennenlernen, ohne alte Freundschaften dafür zu kündigen. Entscheidend ist, wie man seine Zeit verteilt. Im Notfall würde ich dazu raten, weniger zu arbeiten und mehr in Freundschaften zu investieren, ohne bei neuen Leuten sofort den Anspruch an Freundschaft zu haben. Ne schöne Bekanntschaft kann auch nett sein.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  4. #4
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Hm, ich scheine noch treuer als treu zu sein. Ich mache Freundschaften nicht an Unternehmungen fest, auf die ich mich nicht mehr freue. Das habe ich häufiger mal. Manchmal sage ich dann ab und manchmal überwinde ich mich und das werden dann ganz oft schöne Unternehmungen.
    Ich meine nicht einzelne Unternehmungen, auf die ich mich freue oder nicht, sondern, ob ich mich überhaupt noch freue, denjenigen zu sehen oder ob ich es eher als Stress und Belastung empfinde.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  5. #5
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    Ich habe auch schon ein paar Freundschaften "beendet".

    Manchmal hab ich einfach das Gefühl ,dass es nicht mehr passt und ich mich nicht dazu durchringen kann mal anzurufen bzw. Anrufre entgegen zu nehmen.
    Daran merk ich dann ganz klar, dass es keinen Sinn mehr macht.

    Leider auch bei meiner längsten Freundin so geschehen. Ich finde wir sind grundverschieden. Das kann sehr bereichernd sein und ich habe viele Freunde bei denen es so geht aber bei ihr hatte ich mit der Zeit leider immermehr das Gefühl, dass wir uns nicht wirklich nahe stehen. Ich musste einsehen, dass ich nichts von ihr weiß. Nicht weil es mich nicht interessiert sondern weil sie um alle Fragen manövriert ist. Ihr schnippische Art ging mir dann irgendwann nur noch auf den Geist. Dann hab ich mich gelöst. Es war halt nicht mehr das was es mal war.

    Leider pasiert das immermal, dass Leute kommen und gehen. Ich bin sicher auch nicht immer der Typ, das permanent nachhakt und fragt...das macht sicher auch ne Menge aus und wenn ich 10x frage und jemand nie Zeit hat, dass bleibt es halt bei einer "kumpelhaften" Freundschaft.

    Im Laufe der Zeit hab ich so viele "Freunde" kommen und gehen sehen.

    Aber ich muss zugeben, ich bin eh nicht der Typ, der jeden Tag der Woche verplant sein muss. Ich bin auch gern mal für mich. Das macht mich in den Augen anderer sicher zum Langweiler.

    Lange Rede kurzer Sinn. Ich sondiere meine Freunde nicht nach brauchbar und nicht aber manchmal kristallisiert sich heraus, dass es nicht passt weil man unterschiedliche Erwartungen hat. Vielleicht erwarte ich auch zu viel und hab deswegen nur ein paar gute Freunde und kaum Kumpel....
    Egal was du kochst, Karl Marx

  6. #6
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    Nichts hält ewig. Das gilt auch für Freundschaften.
    ****** under construction ******

  7. #7
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    Wenn ich mir das durchlese, Susi, finde ich es bei dir sehr kompliziert.

    Natürlich ist die Zeit begrenzt, immer. Aber Freundschaft heißt für mich nicht nur gemeinsame Hobbies, gemeinsame Unternehmungen. Und dadurch begrenzt nur 3 Freunde. In Zeiten des Internet kann man durchaus mal ein Foto schicken mit einem Kommentar, einfach ein "ich denk an dich". Das kann manchmal reichen. Und oft es so wie Gästin schreibt: Mal freut man sich auf Unternehmungen, mal weniger. Und dann passiert es, zumindest bei mir: Ich freue mich und das Ereignis kann ich eigentlich vergessen. Mal muss ich mich aufraffen, und das wird ein wunderschöner Tag. So ist es im Leben. Das läuft.

    Was ich von Freunden erwarte: Loyalität. Die müssen nicht ständig da sein. Aber wenn ich sie brauche, sollten sie es, wenn möglich. Und umgekehrt halte ich es genau so.

    Und oft geht man einen Teil des Weges zusammen, dann trennt man sich an den Kreuzungen. Auch das ist das Leben.

    Ich fände es unglaublich schade, wenn ich mir sagen würde, wieviel Zeit ich den Menschen zuteilen müsste, damit jeder das gleiche Kontingent abbekommt. Oder andere dann durch das Rost fallen lasse. Ich meine, nicht jeder benötigt doch an jedem Tag gleich viel Aufmerksamkeit.

    Lass es doch mal auf dich zukommen. Und das ist der Punkt: Das Neue, das Ungewisse. Kann supertoll sein, muss aber eben nicht.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  8. #8
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    Ich finde es auch normal, dass Freundschaften eben manchmal auch für gewissen Zeiten sind - wenn man gemeinsame Lebensumstände hat oder sonst Umstände das Anknüpfen an den anderen begünstigen. Ich habe das oft erlebt, weil ich sehr viel umgezogen bin. Das vertragen nur Freundschaften, die tragfähig sind. Ich nehme mir auch das Recht, mich zu verändern. Und ich bin mittlerweile der Meinung, dass ich mich mit Menschen rundum wohlfühlen möchte. Wenn das nicht der Fall ist, dann lasse ich das. Da habe ich ja mehr davon, wenn ich mich mit mir selbst beschäftige.
    Was ich aus deinem Post herausspüre, ist, dass es dir vielleicht gar nicht so sehr um den Freund geht, über den du ja auch wirklich hart urteilst, sondern darum, dass du befürchtest, dann nicht mehr genug Freunde zu haben?

  9. #9
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    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Was ich aus deinem Post herausspüre, ist, dass es dir vielleicht gar nicht so sehr um den Freund geht, über den du ja auch wirklich hart urteilst, sondern darum, dass du befürchtest, dann nicht mehr genug Freunde zu haben?
    ich sehe nicht, wo ich urteile.

    die befürchtung, nicht mehr genug freunde zu haben, ist nicht vorhanden, nein, und auch nicht antrieb meiner überlegungen.

    Zitat Zitat von Peppermintpatty Beitrag anzeigen
    In Deinem Fall frage ich mich, warum Du noch mit diesem Mann befreundet sein möchtest (ganz wertfrei gefragt).
    Was spricht dafür, diese Freundschaft aufrecht zu erhalten?
    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Susi, deine Geschichte hört sich wirklich unausgegoren und larifari an. Wie ist denn der aktuelle Stand der Freundschaft? Bereits beendet? Oder unternehmt ihr noch etwas zusammen und diskutiert drumrum?
    momentan ist funkstille.
    [wie versprochen - editiert]

    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Wenn ich mir das durchlese, Susi, finde ich es bei dir sehr kompliziert.
    [...]
    Was ich von Freunden erwarte: Loyalität. Die müssen nicht ständig da sein. Aber wenn ich sie brauche, sollten sie es, wenn möglich. Und umgekehrt halte ich es genau so.
    Und oft geht man einen Teil des Weges zusammen, dann trennt man sich an den Kreuzungen. Auch das ist das Leben.
    es ist ja auch kompliziert, wenn man versucht, etwas zu durchhirnen, das eigentlich eben eher nicht dazu gedacht ist, analytisch erfasst zu werden, sondern gelebt werden sollte

    [wie versprochen - editiert]
    Geändert von Susi Simpel (06.09.16 um 21:24:41 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  10. #10
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    Was willst du dann von ihm? Er hat sich klar geäussert. Und nicht jedes dumme Verhalten lässt sich entschuldigen. Du mühst dich mit deinem alten Vater ab um Teile zu tragen und er steigt drüber hinweg als dein Freund? Susi, dem hätte ich das teil über den Kopf gehauen. Solche Freunde braucht man im Leben nicht.

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