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Thema: "Verfallsdatum" von Freundschaften ...

  1. #31
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    Zitat Zitat von apia Beitrag anzeigen
    Ich erfreue mich sehr an langen Freundschaften und habe auch einige davon. Wenn es aber nicht mehr passt, ich mich mit einer Person nicht mehr wohl fühle, dann ist es manchmal anderen Zeit die Beziehung zu überdenken. Es ist ja nicht gerade notwendig Schluss zu machen, aber diese Person eher als Bekanntschaft zu sehen, und weniger erwarten.
    So hab ich da die letzte Zeit auch gehandhabt, solche ehemaligen Freunde als Bekanntschaft zu betrachten.
    Wenn es passt, dann kann sich ja wieder was tieferes ergeben (was in meinem Fall aber meinerseits nicht der Fall ist/war, ich möchte weiterhin den Abstand).
    Ich hab auch auch schon Leute wegen minimalen Diskrepanzen abgeschossen, daran hab ich gemerkt, wie wenig mir diese Person eigentlich wichtig war bzw. ich nur einen Grund gesucht hab, mich nicht mehr treffen zu müssen. Das war dann aber auch noch keine so lange bzw. tiefe Freundschaft.

  2. #32
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    Susi, ich würde gerne etwas wissen.

    Was tut dir denn genau weh, ihn nun aus deinem Leben zu streichen?

    Du schreibst sehr klar, dass er dir Dinge an den Kopf geworfen hat, die nicht - gar nicht - (O-Ton) gehen. Dass er dir die 10 Jahre an den Kopf geworfen hat. Dass er dir nicht geholfen hat, als du krank warst. Dass er dir und deinem alten Vater nicht geholfen hat, als ihr schwere Teile getragen habt. Er sogar darüber gestiegen ist. Wo ist da die Freundschaft?

    Ich persönlich in meiner Welt kann niemals akzeptieren, dass Menschen, die im Alter von 5 Jahren auf das Töpfchen geprügelt wurden, dies als Freibrief für ihre Unverschämtheiten betrachten. Der Mann ist alt genug, er lebt. Er sieht. Er kauft ein, er arbeitet, er bezahlt Miete und Strom. Und er weiß, was er macht. Er wollte ja genau das machen. Er ist kein Autist.
    ´
    Warum also hältst du daran fest? Um der Freundschaft willen, die längst keine mehr war?
    Um der Erinnerung an eine Freundschaft?
    Weil nicht sein kann, was nicht sein darf und du dich nicht irren kannst?
    Woher nimmst du denn die Gewissheit, dass er sich wieder melden wird? Ist das Gewissheit oder Hoffnung?

    Welche Wirklichkeit hast du dann? Momentan sieht es ja so aus, als wollte er dich nicht in seinem Leben haben. Das ist o.k. und das muss man akzeptieren. Das passiert jedem Menschen. Nun schreibst du, der meint das nicht so, der ist wieder freundlicher, der kommt wieder, was soll ich dann machen? Wieso kommt diese Frage? Was will so ein Mensch in deinem Leben? Was bringt euch zusammen?
    Was verbindet euch noch?
    Und was verstehst du unter Freundschaft?
    Du entschuldigst, du lässt dich kränken. Du hilfst. Du sagst, er soll dir sofort sagen, wenn ihm etwas an dir nicht passt. Bist du auf dieser Welt, um so zu sein, wie er es will? Wo bist du? Ist eure Beziehung eine Beziehung auf Augenhöhe? Oder verzeihst du nur und er lotet seine Grenzen aus.

    Meiner Meinung nach hat er auf allen möglichen Wegen dir Zeichen gegeben, diese Beziehung zu beenden. Jetzt. Vieles hast du nicht verstanden, weil du Erklärungen und Entschuldigungen gesucht hast. Die er gar nicht will und braucht. Und nun willst du es immer noch nicht wahrhaben. "Er kommt mit Sicherheit wieder". Er mag freundlicher werden, (was übrigens nicht so schwer sein sollte nach diesen Vorfällen). Aber man muss nicht immer vergeben und verzeihen. Menschen kommen und gehen im Leben.

    Wenn es dir hilft, denke dir, dass es auch für eine Freundschaft oft das Beste ist, die Person loszulassen. Nicht, weil man selbst gut dabei wegkommt. Nein, das tut manchmal sehr weh. Aber für den anderen kann es auch gut sein. Und du kannst wieder klar denken und atmen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #33
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    Folgendes Szenario:

    Der Typ ist sozial sehr eingeschränkt, wodurch auch immer, seelisch durch Vergangenes oder/und von der Persönlichkeit her, vielleicht in Richtung Asperger, nehmen wir mal an. Susi hat über die Jahre das Gefühl, er entwickelt sich innerhalb seiner sehr zurückgebliebenen Möglichkeiten mit ihr und dann ist es verbindend, schwierige Zeiten zusammen geteilt zu haben. Da Susi selber an Freundschaft aber andere Anforderungen stellt, versucht sie ihn, in diese Richtung zu bewegen, zu kommunizieren, zu entwickeln usw. Er dürfte davon immer schnell überfordert sein, weil das so gar nicht in seinen Kosmos passt. Dann kommen vielleicht Rückweisungen und Rückzüge und möglicherweise grollt er ihr sogar, weil sie so fordernd ist und das nervt ihn. Vermutlich wäre es ihm am liebsten, sie würde mit ihm so eine Männerfreundschaft haben, wo er weiß, dass sie sich grundsätzlich freundlich gesinnt sind, einfach verstehen, wenn der andere fertig ist, was nicht mal beinhalten muss, hier zu helfen, weil man den anderen damit Schwäche signalisieren könnte, Schulterklopfen und fertig. Dass Susi an der Sache hängt, kann auch damit zusammenhängen, dass sie das Gefühl hat, er meine es nicht grundsätzlich böse und ist vielleicht mitunter überraschend offen, was Vertrauen zeigt.

    Das Problem sehe ich nur darin, dass es vermutlich keine großartig andere Entwicklung geben wird und darauf scheint Susi zu warten und ist enttäuscht, wenn er so ist, wie er doch eigentlich immer war - zumindest nach dem, was sie hier geschrieben hat und kein Freund wird, so wie sie ihn möchte, Hilfe usw. Vielleicht will sie nicht, dass er verliert, was sie trotzdem beide hatten, weil sie meint, er hat ja nur das als Verbindung zum sozialen Leben und auch ihr bedeutet das was. So könnte ich mir das auch vorstellen. Vielleicht ist das alles Quatsch, aber warum jemand an einer Sache hängen könnte, kann ich mir schon vorstellen.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  4. #34
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    Das ist möglich und wäre ein Szenario. Das richtige muss es allerdings nicht sein. Btw: Wieso nehmen wir mal den Asperger an?

    Und dann - beide sind ja nicht gerade einen kurzen Zeitraum zusammen. Wieso also diese Abfuhr jetzt? Möglich ist alles. Aber mir persönlich geht es nicht um ihn. Es wäre dann die Frage, was man unter Freundschaft versteht. Freundschaft auf Augenhöhe? Oder man möchte den anderen weiterentwickeln? Dann wäre es Therapie.
    Geändert von Cara (23.08.16 um 11:41:24 Uhr)
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  5. #35
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    weil es eine Möglichkeit sein kann, dass Menschen gar nicht in der Lage sind, das zu tun, was andere ihm vorwerfen. Man kann sich aber auch solchen Menschen verbunden fühlen.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  6. #36
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    Folgendes Szenario:

    Der Typ ist sozial sehr eingeschränkt, wodurch auch immer, seelisch durch Vergangenes oder/und von der Persönlichkeit her, vielleicht in Richtung Asperger, nehmen wir mal an. Susi hat über die Jahre das Gefühl, er entwickelt sich innerhalb seiner sehr zurückgebliebenen Möglichkeiten mit ihr und dann ist es verbindend, schwierige Zeiten zusammen geteilt zu haben. Da Susi selber an Freundschaft aber andere Anforderungen stellt, versucht sie ihn, in diese Richtung zu bewegen, zu kommunizieren, zu entwickeln usw. Er dürfte davon immer schnell überfordert sein, weil das so gar nicht in seinen Kosmos passt. Dann kommen vielleicht Rückweisungen und Rückzüge und möglicherweise grollt er ihr sogar, weil sie so fordernd ist und das nervt ihn. Vermutlich wäre es ihm am liebsten, sie würde mit ihm so eine Männerfreundschaft haben, wo er weiß, dass sie sich grundsätzlich freundlich gesinnt sind, einfach verstehen, wenn der andere fertig ist, was nicht mal beinhalten muss, hier zu helfen, weil man den anderen damit Schwäche signalisieren könnte, Schulterklopfen und fertig. Dass Susi an der Sache hängt, kann auch damit zusammenhängen, dass sie das Gefühl hat, er meine es nicht grundsätzlich böse und ist vielleicht mitunter überraschend offen, was Vertrauen zeigt.
    das trifft es ziemlich genau.
    [wie versprochen - editiert]
    Geändert von Susi Simpel (06.09.16 um 21:27:05 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  7. #37
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Das ist möglich und wäre ein Szenario. Das richtige muss es allerdings nicht sein. Btw: Wieso nehmen wir mal den Asperger an?

    Und dann - beide sind ja nicht gerade einen kurzen Zeitraum zusammen. Wieso also diese Abfuhr jetzt? Möglich ist alles. Aber mir persönlich geht es nicht um ihn. Es wäre dann die Frage, was man unter Freundschaft versteht. Freundschaft auf Augenhöhe? Oder man möchte den anderen weiterentwickeln? Dann wäre es Therapie.
    nun ja, wie schon erwähnt, ich möchte hier nicht alles breit treten, was es zu ihm zu erzählen gäbe
    [wie versprochen - editiert]
    Geändert von Susi Simpel (06.09.16 um 21:27:19 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  8. #38
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    Nein. Man lässt einen Freund nicht in ein Messer hineinlaufen. Aber wenn dieser Freund kein Freund mehr sein will, weil er sich anders entwickelt, und das Recht muss jedem zugestanden werden, auch Menschen mit Problemen, dann kann man es nicht verhindern. Und jeder hat das Recht, ins Messer zu laufen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  9. #39
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Susi, ich würde gerne etwas wissen.

    Was tut dir denn genau weh, ihn nun aus deinem Leben zu streichen?
    [...]
    Woher nimmst du denn die Gewissheit, dass er sich wieder melden wird? Ist das Gewissheit oder Hoffnung?

    Du entschuldigst, du lässt dich kränken. [...]

    Wenn es dir hilft, denke dir, dass es auch für eine Freundschaft oft das Beste ist, die Person loszulassen. Nicht, weil man selbst gut dabei wegkommt. Nein, das tut manchmal sehr weh. Aber für den anderen kann es auch gut sein. Und du kannst wieder klar denken und atmen.
    ich mochte ihn über die ganzen jahre trotz allem sehr. nur weiß ich gerade nicht, ob ich ihn noch mögen kann nach den für mich neuen überlegungen (siehe letzte postings) und tendiere dazu, dass ich hier einfach einen cut mache.

    gewissheit oder hoffnung? eher erfahrung.
    [wie versprochen - editiert]
    und ja, gerade über das loslassen denke ich ja nach, das ist es ja, was mich beschäftigt
    Geändert von Susi Simpel (06.09.16 um 21:27:50 Uhr)
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  10. #40
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Nein. Man lässt einen Freund nicht in ein Messer hineinlaufen. Aber wenn dieser Freund kein Freund mehr sein will, weil er sich anders entwickelt, und das Recht muss jedem zugestanden werden, auch Menschen mit Problemen, dann kann man es nicht verhindern. Und jeder hat das Recht, ins Messer zu laufen.
    ich hab ja eher skizziert, wie es die jahre über war
    nun hat sich die situation ja verändert ...
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

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