Ihr Lieben,

ich brauche einmal eure Hilfe. Und: schonungslos offen, ich weiß mein Verhalten war falsch und will einen Ausweg finden!

Die Fakten:
Ich bin "Vorgesetzte" von einem kleinen Team mit momentan noch 5 Mitarbeitern, wobei uns einer verlassen wird Ende des Monats.
Konkret handelt es sich um ein Medzinisches Versorgungszentrum, dessen Geschäftsführer samt Verwaltungsapparat in NRW sitzt, wir sind in Bayern ansässig.
Ich bin nur dem Geschäftsführer unterstellt, meine Mitarbeiter aber indirekt auch der Verwaltung.

Die Situation:
Meine Empfangs-/Rezeptions-/Abrechnungsangestellte hat heute einen Anruf unseres Regionalmanagers bekommen mit einer Info bzgl unseres Info-Tages der nächste Woche stattfindet.
Bisher (so auch in einer schriftlichen Mail letzte Woche bestätigt) kümmerte ich mich direkt um das Catering und was es eben sonst so dafür noch zu organisieren gibt, in diesem Anruf teilte die Regionalmanagerin nun mit, dass sie Getränke bestellt habe und auch die Häppchen. Anschleßend kam dies schriftlich in einer Email.
Ich habe daraufhin meine Rezeptionsdame angesprochen, was denn diese Email bedeutet, denn ich wusste bis dato nichts von dem Anruf, hatte nur die Mail als Info. (Hintergrundinfo: die Verwaltung funktioniert aus Praxissicht Null, Beispiel es ist wichtig welche Farben in dem Blumenstrauß an der Rezeption stehen, aber nicht dass die MA rechzeitig bei der Krankenkasse sozialversichert werden.....)
Ich habe der Dame also mitgeteilt wie unmöglich ich das fände, dass ich mich doch darum kümmere.

Mein erster Fehler: ich war da schon sehr emotional, weil mit besagter Regionalmanagerin einfach nur Müll passiert, ebenso von Verwaltungsseite die Prioritäten einfach merkwürdig verteilt werden siehe Beispiel oben. Das heißt ich wurde lauter.

Meine Mitarbeiterin steigerte sich ebenfalls rein, wurde ebenso "laut" (allerdings war keiner abfällig oder beleidigend, einfach nur hitzig).
Sie gab mir dann die Info, dass die Regionalmanagerin sie auch angerufen und darüber informiert hätte. Und dass sie keine Lust hätte unser (= Ich und Regionalmanagerin) Spielball zu sein. Ich sagte ihr, dass könne sie ganz einfach vermeiden, indem sie dann der Dame sagen soll, dass der Regionalmanager dass doch bitte direkt mit mir klären soll, dann wäre sie raus.
Daraufhin sagte sie mir, dass das wohl ja nicht gehe, wenn der Anruf keine "Frage" beinhalte sondern einfach nur eine Info.
Die Diskussion ging weiter, ich bin dann aus der SItaution raus, kam 5 Minuten später wieder und sagte ganz ruhig zu ihr, ob sie nochmal 2 Minuten für ein Gespräch habe, woraufhin sie mir sagte:nein, ich habe jetzt feierabend, sie hat darauf keinen Bock mehr, es sei eh immer das selbe und sie gehe jetzt".
Ich teilte ihr dann noch mit, dass sie ab jetzt von mir die Anweisung hätte, die Telefonate der Regionalmanagerin an mich weiterzustellen und bin in mein Büro gegangen.



Soweit die akute Situation. Die Vorgeschichte der Dame und mir ist länger.
Wir kennen uns aus der vorherigen Arbeit, wo wir beide schon zusammen gearbeitet haben ( wie fast der gesamte Rest meines Teams auch), ich aber zwar Ranghöher war als sie, aber nicht direkt Vorgesetzte.
Seit dieser Zeit duze ich auch alle meine MA und sie mich auch, meine "Führungsstil" war immer schon eher freundschaftlich, ich schaue dass ich meinen MA so weit möglich entgegen kommen kann, bin flexibel was Urlaube, Arbeitsszeiten etc. angeht.
Mit dieser Dame war ich früher auch privat unterwegs, seit 2,5 Jahren ist das (für mich unerklärlicherweise) gekippt. Wir hatten einige wirklich unschöne Streits, sie ist ein eher schwieriger Typus Mensch, auch die anderen MA ecken untereinander nur mit ihr an.
Sie ist wahnsinnig perfektionistisch veranlagt, steht sich selber manchmal dabei im Weg und ich habe den Eindruck sie verzettelt sich in Kleinigkeiten und übersieht dass das vielleicht gar nicht so wichtig ist.

Vor 6-8 Wochen sind wir wieder mal aneinander geraten, hatten uns in einem Gespräch aber ausgesprochen und seit dem lief es eigentlich gut.
Meine Wahrnehmung ist, dass sie mich als Führung nicht wirklich ernst nimmt, zumindest nicht in voller Konsequenz, sondern eher wie einen guten Freund der aber mehr Ahnung hat.

Und sie hat eine Art an sich, die mich auf die Palme bringt. Was nicht hilfreich ist.
Und ich weiß, dass ich da einige kardinalfehler gemacht habe, aber nun soll es besser werden. Mich belastet sowas nämlich und das will ich nicht mehr.
Was mein Problem aber auch ist: der Verwaltung in Dus macht nur Murks, letztlendlich kann ich das aber nicht beeinflussen, das der Chef dafür keine Auge und noch weniger ein Ohr hat. Gleichzeitig will ich dass mein Team vor Ort aber reibungslos läuft.

2 Dinge gehen mir jetzt durch den Kopf, für die ich eine Einschätzung bräuchte: würdet ihr euch für das Lautwerden entschuldigen? Würdet ihr sie überhaupt nochmal darauf ansprechen? Sollte ich ihre "Gesprächsverweigerung" ansprechen? -- ebenso wie einen Rat wie ihr das weitere Zusammenarbeiten gestalten würdet. Mehr Führung, mehr Kontrolle? Im Moment lasse ich sie laufen, es läuft nichtsx gevierend falsch, aber sie kann zB kommen wie sie mag, ich "vertraue" ihr was Überstunden angeht, sie kann sich selber aussuchen wann sie diese ausgleicht etc.

Tausend Dank für Eure Einschätzungen und Meinungen