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Thema: Terror - der Film in der ARD am 17.10.2016

  1. #1
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    Standard Terror - der Film in der ARD am 17.10.2016

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    http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/terror-ihr-urteil-darf-man-einen-passagierjet-bei-terrorgefahr-abschiessen_id_6080760.html

    Vielleicht sollte man hier weiterdiskutieren, sonst geht das Thema zwischen irgendwelchen Horrorfilmchen im anderen Thread unter.

    Terror war ein sehr anspruchsvoller Film und ich fand ihn außerordentlich fesselnd. Als der Pilot sagte, dass man als Passagier ja zustimme, möglicherweise eine Waffe zu sein, wenn man ins Flugzeug steigt, da habe ich dann doch geschwankt, ebenso nach dem Plädoyer der Staatsanwältin (großartige Martina Gedeck!). Aber nach Abwägung aller Fakten wollte ich doch für nicht schuldig stimmen, die Seite war jedoch überlastet.

    Ich muss mir das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes auf jeden Fall nochmals nochmals im Kontext durchlesen.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  2. #2
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    Ja genau an den selben Stellen habe ich auch geschwankt. Und die Staatsanwältin hat wirklich grandios gespielt.
    Was mich letztendlich doch für Freispruch hat stimmen lassen war, dass die Passagiere mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit eh gestorben wären und, dass der eigentliche Fehler nicht beim Piloten lag sondern daran, dass das Stadion nicht geräumt wurde. Gut, dass letzteres angesprochen wurde denn das kam mir davor schon in den Sinn.
    Für mich eine rein moralische Entscheidung denn die andere Frage ist natürlich, wie oft man Ausnahmen vom Gesetz machen und den Einzelfall entscheiden darf und trotzdem noch alle gleich behandelt werden.
    Schwierig.

  3. #3
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    Hier das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes:

    http://www.bundesverfassungsgericht....bvr035705.html
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  4. #4
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    Eve, du fandest ihn fesselnd? Im Ernst? Ich fand das Experiment interessant und, ja, Martina Gedek hat sehr gut gespielt. Aber ich fand ihn
    kein bißchen fesselnd, nicht mal spannend. Für mich hätte man die nötige Argumentation beider Seiten auch gern auf 5 min zusammenschneiden können. Hätte meine Urteilsfindung nicht beeinflußt oder gar geändert.

    Die Argumentation des Piloten hat der Autor an einigen Stellen deutlich überzogen. Man merkte auch dem Schauspiler an, daß er das nicht gut gespielt hat, er war wohl auch nicht davon überzeugt. Ich bin seit dem 11.09.2001 auch schon geflogen und hatte solche Gedanken nicht. Ich glaube an Schicksal, nicht an Zufall. Wenn du dran bist, bist du eben dran.
    Geändert von vivian (18.10.16 um 08:45:58 Uhr)

  5. #5
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    Ich habe die Sendung gestern nicht gesehen, nur in den Medien die Kommentare dazu. Also ich hätte genauso wie der Pilot gehandelt. Die Passagiere wären so oder so nicht zu retten gewesen. Die 70000 Personen im Stadion schon.
    Davon abgesehen, jeder der in ein Flugzeug steigt muss damit rechnen, dass er zu Tode kommt. Ein gewisses Restrisiko besteht immer, jederzeit und in jeder Umgebung. Das entscheidende Argument ist die Menge an Todesopfern. Die zählt für mich als ausschlaggebende Argument.
    Ein Organ wie das Verfassungsgericht ist in diesem Fall zwar theoretisch richtungsweisend, aber als Entscheidungsträger für den Piloten praktisch nicht hilfreich.
    ****** under construction ******

  6. #6
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    So haben es sicher auch die meisten Zuschauer gesehen, großes Übel gegen kleineres Übel, fertig. Wenn man also nach dem Bundesverfassungsgericht folgt, müßte man also das Flugzeug mit dem 164 Passagieren ins Stadion stürzen lassen? Was ist denn
    das für eine kranke Denkweise? Die wären doch sowieso gestorben beim Absturz (also die Passagiere meine ich).

  7. #7
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    Ich fand ihn sehr fesselnd, auch bedrückend.
    Ich fand alle Rollen gut besetzt, auch die des Piloten, gerade dann, als eine gewisse Arroganz zum Ausdruck kam.

    Gedeck war grossartig, wie immer.

    Viel mehr als der Film an sich und die schauspielerische Leistung interessiert mich aber die Frage nach der Schuld.

    Ich stimmte im Sinne der Staatsanwältin.
    Menschenleben darf nicht gegeneinaner abgewogen werden, es darf nicht entschieden werden, Menschen zu opfern um andere zu retten.

    Wie würden die Freisprecher entscheiden, wenn ihre Familie abgeschossen worden wäre?
    Und warum wurde offenbar von allen verantwortlichen Stellen nichts unternommen, um die Situation anders unter Kontrolle zu bringen?
    Stadien räumen usw.?
    Weil die Zuständigen offenbar genau wissen, dass alle Armeepiloten gleich wie Lars Koch handeln würden.
    Das finde ich extrem zynisch.
    Durch den Freispruch wird ihr Verhalten legitimiert, es wird zur Routine werden ,in solchen und ähnlichen Situationen gleich zu entscheiden.
    Die Verpflichtung und der Druck, andere Lösungen zu finden, werden abnehmen.

    Ist es nicht schon schlimm genug, dass wir, wenn wir ein Flugzeug besteigen, damit rechnen müssen, als Waffe benutzt zu werden, so wie Koch argumentiert?
    Müssen wir nun auch noch damit rechnen, geopfert zu werden, ohne dass nach Alternativen überhaupt gesucht wird?

    Vor etwa einem Jahr habe ich das Buch Himmelschlüssel von Kristina Ohlsson gelesen, in dem der praktisch identische Fall geschildert wird.
    Kann ich sehr empfehlen!

  8. #8
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen

    Menschenleben darf nicht gegeneinaner abgewogen werden, es darf nicht entschieden werden, Menschen zu opfern um andere zu retten.
    Warum nicht? Vor allem wenn es um diese Menge an Menschenleben geht. Es haben sich schon immer welche geopfert um andere zu retten. Klar, man hat die Passagiere nicht gefragt - wenn aber doch? Wie hätte deren Entscheidung ausgesehen? Spinne den Gedanken mal weiter: Du wärst im Flugzeug, deine Kinder im Stadion. Wie würde deine Entscheidung aussehen wenn du wüsstest, dass jemand schießen soll/kann oder nicht, und du ganz genau wüsstest, dass du die nächste Stunde auf keinen Fall überlebst.

    Noch ein Szenario: Richtig fette Bombe im Flugzeug (mögliche Toten auf der Erde 500000). Im Film war wohl das Szenario so gestellt, dass eine Räumung nicht möglich gewesen wäre.
    Wie würden die Freisprecher entscheiden, wenn ihre Familie abgeschossen worden wäre?
    Gleiche Entscheidung bei mir. Wie würden sich diejenigen Familien fühlen, deren Angehörigen im Stadion gewesen wären? Jeder Tod eines Angehörigen ob im Flugzeug oder auf der Erde ist doch gleich schlimm. Aber was würde es mir denn nützen, wenn meine Angehörigen im Flugzeug sowieso tot sind, diejenigen im Stadion aber auch, also zusätzlich? Nur um des "Rechts" willens?

    Das Entscheidende bei mir dem Piloten Recht zu geben ist, dass die Passagiere auf keinen Fall zu retten gewesen wären. Es ist also kein "Aufrechnen" im eigentlichen Sinne, sondern eine Entscheidung "nur" 260 Tote oder 70260.
    ****** under construction ******

  9. #9
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    Ich unterschreibe komplett bei Thea.

    Dass es kaum möglich ist, in ein verschlossenes Cockpit zu kommen, haben wir ja bereits nach dem Absturz der Germanwings Maschine mitbekommen.

  10. #10
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