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Thema: Gewalt in Beziehungen

  1. #11
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    Ich denke, das ist tatsächlich ein vielschichtiges Thema. Ich bin ebenso wie Vivian einmal angegriffen worden und gegangen, ohne dass es zu Gewalt gekommen wäre. Sonst war das nie auch nur in der Nähe. Ich kenne aber auch mehrere Frauen, die immer wieder Gewaltopfer werden, das hat schon mit der eigenen Befindlichkeit zu tun. Und dem Bedürfnis, dass alles in Ordnung sein soll und so aussehen soll. Ich habe mal eine Situation auf der Straße erlebt, wo ich dazwischen gegangen bin, als ein Typ seine Frau schlug, nur um dann von dieser Frau mit dem Regenschirm angegriffen zu werden, den sie gegen ihren Mann nicht erhoben hat. Ich glaube, dass ein schwaches Selbstwertgefühl, der Wunsch nach einem Partner und dann die Hoffnung, keine Konsequenzen ziehen und sich denen dann auch stellen zu müssen, dazu führen, dass sowas lange geht.

  2. #12
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    Ich denke, es wäre vor allem wichtig, die Kinder so zu erziehen, daß sie nicht automatisch in die Opferrolle fallen, die die Mutter (ja, es gibt auch Männer, die geschlagen werden. aber meistens sind es ja die Frauen und Kinder) vorlebt. Anders ist es ja nicht zu begreifen, daß die Frauen bei diesen Partnern bleiben. Und wenn sie doch mal ins Frauenhaus flüchten, gehen sie meist wieder zurück und das Ganze beginnt von vorn.

  3. #13
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    Es tut mir leid, aber für mich lesen sich eure Äußerungen so, dass die Frauen Schuld an ihrem Elend sind, weil sie nicht gehen. Das finde ich fatal. Wie sollen sich Frauen da noch jemandem gegenüber äußern, dass sie Gewalt erleiden, wenn sie mit solchen Äußerungen rechnen müssen?
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  4. #14
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    Zitat Zitat von Gästin Beitrag anzeigen
    Es tut mir leid, aber für mich lesen sich eure Äußerungen so, dass die Frauen Schuld an ihrem Elend sind, weil sie nicht gehen. Das finde ich fatal. Wie sollen sich Frauen da noch jemandem gegenüber äußern, dass sie Gewalt erleiden, wenn sie mit solchen Äußerungen rechnen müssen?
    Ja.
    Zudem erleiden geschlagene Frauen in den allermeisten Fällen neben der körperlichen auch verbale und psychische Gewalt.

    Wer je beim ersten Anzeichen von Gewalt, welcher Art auch immer, gleich Reissaus nimmt - Hut ab.
    Oft schleichen sich aber ungute Verhältnisse langsam ein, z.B. durch übermässige Eifersucht mit entsprechender Kontrolle, emotionaler Erpressung usw.

    Oft merkt die betroffene Frau lange nicht, in welche Richtung sich das entwickelt und wenn es dann eskaliert befindet sie sich schon längst in einer emotionalen Abhängigkeit.
    Oft sind Kinder da, man besitzt gemeinsames Eigentum, ist im Freundeskreis angesehen, pflegt ein geselliges Leben usw. (Wir sind uns doch darüber einig, dass sich häusliche Gewalt durch alle Schichten, auch die 'oberen' zieht.)

    Der Mann, der schlägt ist oft sehr beredt, charmant, ein grandioser Manipulierer, er weiss genau, welche Knöpfe er drücken muss, damit die Frau doch bei ihm bleibt.

  5. #15
    Avatar von Medha
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    Es geht ja eher darum, warum die Frauen zurückgehen oder die Beziehung krampfhaft aufrecht erhalten. Man kann bestimmt nicht immer sofort gehen, aber es gibt Beratungsstellen, Therapie, alles.

    Auch wenn ich damit anecke, aber wer sich wegen einer Immobilie oder überhaupt materiellen Vorteilen oder Status schlagen lösst, nein da habe ich kein Mitleid.

  6. #16
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    ich kann mir gut vorstellen, dass viele Frauen Ängste haben, den sozialen Status zu verlieren, ins Nichts zu stürzen, eine völlig neue gesellschaftliche Rolle einnehmen zu müssen. Da geht es nicht nur um materielle Vorteile und Bequemlichkeiten, das sind oft Frauen, die ihr Selbstwertgefühl, den gefühlten Wert ihrer Person, mit diesem Partner und seinem sozialen Status verknüpft haben und das Gefühl haben, "nichts" zu sein, wenn sie auf sich selbst gestellt sind.
    Es ist sehr schmerzhaft und mühsam, da raus zu finden, manche haben den Mut oder auch die Kraft nicht.
    Choose your battles wisely

  7. #17
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    Ich glaube überhaupt nicht, dass es um sozialen Status geht. M. E. geht es da um emotionale Verstrickungen, die man gar nicht durchschauen kann, nicht als Beteiligter ohne entsprechende Begleitung und schon gar nicht als Zuschauer.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  8. #18
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    Ich glaube nicht, daß es dabei um das Materielle geht, Haus, chice EBK, Auto, Urlaub etc. Vielmehr geht es wohl darum,
    vor aller Welt offenzulegen, daß man bei der Partnerwahl ins Klo gegriffen hat, sehr tief.

    Ich hab mich auch nicht leicht getan damit, einzugestehen daß mein Mann Alkoholiker ist, nicht mal vor mir selber. Und bevor
    das jetzt falsch rüberkommt, mein Mann war/ist nicht gewalttätig, er geht einfach ins Bett und zieht sich die Decke über den Kopf.
    Trotzdem hat mich das Überwindung gekostet. Blöd, weil alles längst wußten was los ist. Alle außer mir.

  9. #19
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    Vielfach ist das einfach eine Reinszenierung einer alten Beziehung - der ersten Beziehung, die wir alle hatten. Zu unseren Eltern.

    Wenn man dort einen Mangel an Respekt, Liebe, Zuneigung erfahren hat versucht man oft, das mit einem Partner später in die richtige Richtung zu ziehen. Deswegen suchen sich Menschen oft mit traumwandlerischer Sicherheit eben wieder einen Typen, der einem etwas vorenthält. Respekt, Liebe, und so weiter. Und die Hoffnung, irgendwann wird er sich ändern, die sitzt tief. Aber die Rechnung geht nie auf. Kennt nicht jeder von uns einen Menschen, der sich immer wieder die gleichen Typen sucht und hofft, die würden sich irgendwann ändern?

    Solange man dieses Muster nicht aufbricht, kommt das immer wieder.

    Ich hatte auch mal einen Mann, der mir ins Gesicht geschlagen hat. Bis heute sucht er Kontakt, bis heute ignoriere ich ihn. Aber was wenn ich meinen würde - irgendwann wäre ich die Frau, die er nicht mehr schlägt? Weil ich's wert bin? Das sind die fatalen Konstellationen....

  10. #20
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    Zitat Zitat von Medha Beitrag anzeigen
    Es geht ja eher darum, warum die Frauen zurückgehen oder die Beziehung krampfhaft aufrecht erhalten. Man kann bestimmt nicht immer sofort gehen, aber es gibt Beratungsstellen, Therapie, alles.

    Auch wenn ich damit anecke, aber wer sich wegen einer Immobilie oder überhaupt materiellen Vorteilen oder Status schlagen lösst, nein da habe ich kein Mitleid.
    Nein, ich meinte nicht, dass es um das Bewahren eines sozialen Status geht.
    Sondern so, wie Paulinka, Gästin, Vivian das beschreiben.
    Gerade diese Angst davor, vor der ganzen Welt zugeben zu müssen, dass der eigene Mann einen schlägt, die ist gross.
    Die Frau schämt sich.
    Das ist nur ein Aspekt von vielen, aber er spielt sicher oft eine grosse Rolle.

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