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Thema: Trauer und Leere- mag sich jemand austauschen?

  1. #1
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    Standard Trauer und Leere- mag sich jemand austauschen?

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    Hallo Beauties,

    ich weiß, der Titel ist nicht weihnachtlich anmutend. Was würde ich darum geben, noch einmal ein unbeschwertes Weihnachten mit meiner Mama verbringen zu dürfen. Letzten Montag ist sie plötzlich und unerwartet gestorben. Ich war im Job und konnte erst nach fast 4- stündiger Autofahrt zu ihr, nachdem sie von Nachbarn gefunden wurde. Seitdem bin ich mehr oder weniger auf mich alleine gestellt. Zum Glück sind jetzt Weihnachtsferie,n und ich kann zusammen mit dem Bestatter die Formalitäten erledigen.
    Die Weihnachtstage sind der Horror, Freunde haben mich zwar eingeladen, aber ich war dort und musste nach zig Weinkrämpfen zurückfahren, ich habe diese Stimmung einfach nicht ausgehalten. Ich weiß einfach nicht weiter. Es gibt auch ruhige Phasen, aber regelmäßig breche ich zusammen, ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich jetzt alleine bin (es gibt auch tatsächlich außer einer weit entfernt wohnenden Tante keine Verwandten mehr). Diese Trauer kann man wahrscheinlich nur nachvollziehen, wenn man sie erlebt hat. Meine Mama und ich waren ein Herz und eine Seele. Mein Vater ist vor 20 Monaten gestorben. Diesen Verlust hatte ich einigermaßen verkraftet, der Beziehungshintergrund war jedoch auch ein völlig anderer.
    Möchte jemand vielleicht Erfahrungen austauschen? Ich wäre damit schon ein wenig abgelenkt und würde mich auch über "Tipps" freuen. Habt Ihr euch eventuell auch professionelle Hilfe gesucht? Was hat diese gebracht?
    Mich würde zudem interessieren wie Ihr zu der Existenz einer "Seele" steht? Glaubt Ihr, unsere Lieben, die gestorben sind, können uns spüren, hören oder sehen? Es ist eine Glaubenssache, das weiß ich.

    Ich wäre über jede Antwort dankbar. Besinnliches Weihnachtsfest euch und genießt diese Zeit- so intensiv Ihr nur könnt!!!

    Liebe Grüße
    Sunset

  2. #2
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    Ich kann dir nicht helfen, aber ich möchte dir mein Beileid aussprechen. Ich denke, dass es eine gute Idee ist, dir Hilfe zu suchen. Manches muss man sich einfach von der Seele reden.

  3. #3
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    Ich kann mich jetzt nicht so davonschleichen. Es ist unendlich traurig, es tut mir so leid für Dich.
    Die Trauer ist ja noch ganz frisch, das dauert... nach dem Tod eines Elterteils habe ich das Trauerjahr gebraucht, was früher gesellschaftlich sanktioniert war. Die Seele braucht einfach Zeit, sich zu ordnen. Mit der Zeit ist auch der Schmerz nicht mehr so schneidend und besser auszuhalten.
    Ich wünsche Dir Kraft und Geduld und Liebe für Dich selbst. Es wird besser.

  4. #4
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    Sunset, mein aufrichtiges Beileid. Deine Gedanken, dein Zustand, deine Trauer - das alles ist ganz normal. Der Schmerz ist am Anfang riesig, umso mehr, weil du niemanden aus deiner Familie mehr hast, der mit dir trauern kann.

    Du wirst noch einige Zeit so empfinden wie jetzt - durch die Organisation der Beerdigung und anderen formell zu erledigenden Dingen ist man erst einmal ein wenig abgelenkt, aber danach kann es schon sein, dass erst recht der Schmerz kommt, weil man mehr Zeit hat, darüber nachzudenken. Ist der Schmerz zunächst ein scharfes Schwert, wird er mit der Zeit dumpf werden, und er schwächt sich weiter ab, auch wenn du dir das jetzt kaum vorstellen kannst. Ab und zu flammt er dann in gewissen Momenten wieder jäh auf, aber es wird weniger.

    Ich kann dir versichern, es gibt Licht am Ende des Tunnels, auch wenn es für dich noch meilenweit entfernt scheint. Lass' die Trauer zu, sie ist wichtig, und nimm' dir die Zeit, die du dafür brauchst. Aber verpasse später nicht die Abfahrt zurück ins Leben zu Freunden, Bekannten und Kollegen.

    Alles Gute für dich - ich wünsche dir vor allem Zuversicht, denn es geht auch wieder aufwärts, daran musst du fest glauben.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  5. #5
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    Liebe Sunset, ich drücke Dich in Gedanken ganz fest!
    Ich kann Deine Gefühle gut nachvollziehen, mein Papa ist vor einigen Jahren auch ganz plötzlich verstorben, und von meiner Familie lebt mittlerweile nur noch meine Mama.

    Hör auf Dich, wonach Dir wirklich zumute ist. Wenn Du das weihnachtliche momentan nicht ertragen kannst, gehe dem Trubel so gut es geht aus dem Weg. Deine Trauer ist ja noch ganz frisch, da erwartet niemand von Dir, dass Du sofort wieder "funktionierst" und weitermachst, als wäre nichts passiert. Es wird wieder leichter, das verspreche ich Dir. Aber alles braucht seine Zeit.

    Eigentlich bin ich ein absoluter Realist was Leben nach dem Tod etc. angeht und glaube eigentlich nur Sachen, die man wissenschaftlich auch erklären kann. Trotzdem denke ich manchmal, dass die Seelen irgendwie noch da sind: Mein Papa war Zeit seines Lebens starker Raucher, und seitdem er nicht mehr da ist riechen meine Mama und ich in den verschiedensten Situationen plötzlich Zigarettenrauch, obwohl niemand in der Nähe raucht. So als würde er uns über die Schulter schauen.

    Wir denken an Dich!
    "And above all, watch with glittering eyes the whole world around you
    because the greatest secrets are always hidden in the most unlikely places.
    Those who don`t believe in magic will never find it."
    (Roald Dahl)

  6. #6
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    Dieses Alleinsein, keine Familie mehr zu haben, empfinde ich nach wie vor auch als schwer aushaltbar, besonders zu Feiertagen. Auch Freunde können das nicht auffüllen, besonders nicht, wenn der Sterbetag so nah am Fest ist. Das ist auch im Laufe der Jahre nicht wirklich besser geworden. Auch nach einigen Jahren kämpfe ich an solchen Tagen noch mehr mit Traurigkeit als sonst. Ich denke, dir wird es in den nächsten Jahren auch schwer fallen, zumal der Todestag deiner Mutter eng mit der Weihnachtszeit verknüpft ist. Trauer muss man sich dann aber auch erlauben und zulassen.

    Jetzt schon an professionelle Hilfe zu denken halte ich für etwas früh. Sollte die Trauer aber gar nicht besser werden, dann kann es nicht schaden, sich am Ort nach Trauergruppen umzusehen oder wirklich trauertherapeutische Gespräche zu führen.

    Deine jetzt vorhandene Trauer wird sich verändern, sie wird nicht mehr so vereinnahmend sein. Aber ein stückweit wird es uns immer wieder traurig machen, jemanden verloren zu haben, den wir sehr geliebt haben.

    Nutze die freien Tage, um die Formalitäten zu klären und geh viel Spazieren. Bewegung tut der Seele gut und du kannst dabei an schöne Zeiten zurückdenken und die aktuelle Trauer verarbeiten und dich mit dem Sterben auseinandersetzten. Wenn du dabei heulen musst, tu es. Einen solchen Anblick müssen Mitmenschen auch mal aushalten können. Kein Alkohol, keine Tabletten, keine Zigaretten - das hilft alles nicht, die Trauer zu bewältigen.

    Vielleicht fragst du dich bei deiner Trauerbewältigung auch einmal, was deine Mutter sich für dich gewünscht hätte. Ich bin mir sicher, langfristig will sie dich nicht trauernd, sondern glücklich sehen.

    Alles Gute für dich.
    Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)

  7. #7
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    Babs ist offline Hurra! Ach nee doch nicht
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    Liebe Sunset, ich kann leider keine Tipps beisteuern, aber ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen

  8. #8
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    Mein Vater ist 11/2015 verstorben, also jetzt das zweite Weihnachten ohne ihn, ist ist wie die anderen geschrieben haben, die Trauer verändert sich, wird weniger schneidend, ist aber immer noch da und holt einen immer wieder bei verschiedenen Ereignissen ein. Bei mir ging es los mit Aufarbeitung und Innenschau, nachdem die Urnenbeisetzung war, danach haben wir (Mutter und Schwester) uns in den Alltag gestürzt und ein halbes Jahr später hat meine Mutter angefangen, die Wohnung umzuräumen und ihren Alltag, der ja jetzt ein völlig anderer war, neu zu organisieren.
    Über den Bestatter hatten wir Kontakt zu einer Trauerbegleiterin, aber für mich war das leider nicht das richtige, dafür habe ich viele Gespräche mit meiner Yogalehrerin, die auch sehr spirituell ist geführt, viele Meditationen zum Thema gemacht und mir persönlich hat das sehr geholfen. Trotzdem hatte ich im Sommer mal so eine schlimme Phase, Wetter toll, wir saßen im Garten, alles grün und blühend und unser Vater konnte das alles nicht mehr sehen und mit uns in gemütlicher Runde sein, das war schlimm für mich.
    Ich kann dir auch nur raten, gib dir Zeit, lass die Trauer zu und versuche dich an alles schöne mit deiner Mama zu erinnern, mein herzliches Beileid.

  9. #9
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    Es tut mir unendlich leid für dich (fühl dich gedrückt) , aber ich kann mich Eves Post vollumfänglich anschliessen, es wirklich Licht am Ende des Tunnels.

    Bei dir wird es vielleicht intensiver sein und länger andauern, da du deine Trauer nicht mit direkt Beteiligten teilen und austauschen kannst. Vielleicht wäre aus diesem Grund eine Trauerbegleitung irgendwann mal sinnvoll.

    Mit der Seele habe ich mich noch nicht aktiv beschäftigt, was aus wissenschaftlicher Sicht sicher sehr spannend wäre...

    Ich wünsche dir von Herzen alles Gute .

  10. #10
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    Liebe Sunset,

    mein Beileid. Fühl dich gedrückt.

    Meine Mutter ist letztes Jahr auch recht unerwartet verstorben. Ich konnte sie noch einen Tag vor ihrem Tod sehen, aber da war sie schon nicht mehr ansprechbar.
    Ich hatte die letzten Jahre kein so inniges Verhältnis mehr zu meiner Mutter, aber wenn ein Elternteil stirbt ist das eine ganz merkwürdige Erfahrung.
    Ich habe mich damals in vermeintliche Normalität geflüchtet. Bin ganz normal weiterhin arbeiten gegangen und habe versucht, mich einigermaßen "am Laufen" zu halten.
    Komischerweise habe ich mich nach den ersten Wochen auch wieder sehr lebendig gefühlt und das Leben und den Sommer sehr bewusst genossen.
    Es ist ganz wichtig, achtsam mit Dir umzugehen. Richtig und falsch gibt es bei der Trauerbewältigung nicht. Nur Du weißt, was dir gut tut.


    Ich habe das nun leider in den letzten Jahren einige Male erleben müssen, tatsächlich markiert die Beerdigung einen wichtigen Punkt bei der Trauerarbeit.
    Bis dahin ist alles irgendwie wie in Watte gepackt, nicht greifbar und surreal. Danach wird es realer.

    Ich empfinde es auch so, dass man akzeptieren muss, dass das Gefühl des Verlustes und der Trauer von nun an ein Teil des eigenen Lebens ist.
    Mit der Zeit verändert sich die Trauer, und man kann den Verlust akzeptieren und damit weiterleben.

    Ich glaube schon, dass die Verstorbenen noch eine Verbindung zu uns haben. Wie auch immer die gestaltet ist.

    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft und dass die dunkle Zeit bald vorbei ist.

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