Zahnbehandlung - ja oder nein?

[elvie05]

Das ist die Meinung der Bundeszahnärztekammer dazu. Steht auf Seite 100
Auch da steht nichts von der zusätzlichen Möglichkeit Entfernung nekrotischem Gewebes als Analogleistung
https://www.pkv.de/w/files/goz-komme...rechnungen.pdf

Wo wohnst Du?

[elvie05]

astama: aus welcher Stadt kommst Du? Evtl. kann ich Dir einen Zahnarzt empfehlen.
was ich nicht verstehe ist warum eine Krone auf einen lebenden Zahn kommt? Ich kenn mich nicht so gut aus, aber ich dachte immer zuerst werden die Zahnwurzeln behandelt, dann ist der Zahn doch tot und macht keine Schmerzen mehr? Oder liegt es daran, dass die Wurzelspitze nicht erwischt wurde bei der Behandlung?
Sorry, wenn ich so dumm frage, ich hatte schon einige Zahnwurzelbehandlungen aber nie Probleme....
Mein Mann hatte schon mal so ein Wurzelspitzenresektion, da wurde allerding vor Jahren gepfuscht und es musste sein weil die Krone nicht mehr abgenommen werden konnte. Es hat allerdings absolut nicht geblutet..

Es ist völlig normal auf lebende Zähne Kronen zu machen. Der Zahn muss dafür nicht wurzelbehandelt werden.

Eine unblutige Wurzelspitzenresektion gibt es nicht. Bei einer WSR wird das Zahnfleisch auf Höhe der Wurzelspitze eröffnet. Meist wird großflächig eröffnet, die Knochenhaut gelöst, weggeklappt, der Knochen wird mit einer Fräse entfernt. Dann wird die erkrankte Wurzelspitze abgetragen, die Kanäle bei Bedarf aufbereitet und von unten abgefüllt und verschlossen. Das Zahnfleisch wird wieder angelegt und vernäht. Nur Zauberer können das ohne Blut.

[PEARLI]

Elvie ist doch unsere Zahnfrau und auf sie ist immer Verlass, wenn es um Zahnmedizin geht

[astama]

[Wenn der Schmerz nicht gehäuft kommt, dann würde ich vermutlich brav regelmäßig ein Röntgenbild machen lassen um zu sehen ob die Entzündung größer wird. Tut sie das nicht, dann würde ich abwarten.

Dazu tendiere ich aktuell auch. Massiv war die Entzündung bis jetzt nicht, sonst würde ich nicht schon 1,25 Jahre damit leben.

Wenn ich etwas verschlimmbessere, bringt mir das auch nichts. Die Erfolgsaussichten der vorgeschlagenen Behandlung scheinen ja auch nicht so sicher zu sein.

Und wenn alle Stricke reißen, muß er ohnehin raus.

Warum der Zahn seinerzeit überkront wurde, weiß ich gar nicht mehr. Ich habe seit meiner Kindheit so viele Zahnbehandlungen durchgemacht, mit schlimmsten Nachblutungen, daß ich mich an die Krone gar nicht mehr erinnere...

Und ein Riesen-Dankeschön an elvie

[Catweezle]

So würde ich es auch machen und den HNO hinzuziehen.
Bei mir taten immer wieder mal 2-3 Zähne weh, der ZA konnte nichts feststellen, überwies mich zum HNO.
Man riet mir auch dort von einer OP ab, wenn die Schmerzen nicht häufiger kommen.
Der HNO ging von Nervenreizungen im Kieferbereich aus, bei Bedarf Schmerzmittel und darauf achten keine
Zugluft abzubekommen, sich vor Kälte und Wind zu schützen.
Seit ich dieses beachte, treten die Schmerzen viel seltener auf.
Gute Besserung für dich.

[elvie05]

Gerne

[Coccinelle]

S.o.:
"WSR scheidet bei mir wg. meiner Gerinnungsstörung aus. Das Risiko, daß mir die Kieferhöhle vollgeblutet wird und das Blut dann aus allen Löchern kommt, ist zu groß. Da will keiner dran."

Das muss nicht sein. Erkundige dich bei deinem Internisten ob du nicht mit NovoSeven® versorgt werden kannst.

[astama]

Das muss nicht sein. Erkundige dich bei deinem Internisten ob du nicht mit NovoSeven® versorgt werden kannst.

Ja, ich habe einen Plan, was bei mir im Falle einer blutigen Zahnbehandlung gegeben werden sollte. Aber im äußersten Falle würde ich den Zahn dann direkt ziehen lassen. Die Erfolgsaussichten einer WSR sind ja auch nicht die besten, dann würde ich lieber kurzen Prozeß machen.

[Coccinelle]

ich meinte auch gleich 'kurzen Prozess' machen. Bin da ganz deiner Meinung. Und nicht ambulant. Eine Nacht stationär, damit kann man sich arrangieren.

[elvie05]

Eine WSR am oberen 6er ist für den Chirurgen oft eine Herausforderung, zumindest wenn von der Backe aus operiert wird. Die Fräse und das dazugehörige Winkelstück haben eine gewisse Länge. Der Platz ist oft nicht da, da der große Kaumuskel einen guten Zugang verhindert.
Abgesehen davon reicht die palatinale Wurzel oft in die Kieferhöhle, was zusätzliche operative Schwierigkeiten bereitet. Bei meinem Zahn würde ich diese Risiken sehr genau mit meinem Röntgenbild abwägen und mir die Entscheidung nicht leicht machen.

Es ist nicht das Ende der Welt einen Backenzahn zu verlieren. Du solltest Dir allerdings jetzt schon Gedanken über die Versorgung der dabei entstehenden Lücke machen. Wenn Du sie mit einer Brücke (dabei wird der vordere und hintere Zahn mit einer Krone versehen, in die Lücke kommt ein Brückenglied) versorgen lassen willst, dann musst Du Dir jetzt keine Gedanken machen. Tendierst Du allerdings zu einem Implantat, dann solltest Du Dich mit dem Thema Sofortimplantate beschäftigen. Dein Vorteil beim Sofortimplantat wäre ganz klar nur eine OP und einmal den Tanz mit der Gerinnung. Ob das überhaupt möglich ist, kann ich so nicht entscheiden. Es hängt von der Lage der Kieferhöhle und von der Knochenhöhe ab. Sinuslift, Knochenaufbau und Sofortimplantat wäre mir persönlich zu heftig. Egal für welches Implantat Du Dich entscheidest, bevor es mit einer Krone versorgt werden kann, muss es meist freigelegt werden. Dabei läuft wieder Blut.
Ich an Deiner Stelle würde wahrscheinlich zu einer Brücke tendieren.

Es gibt auch eine Membran die der Zahnarzt über die Extraktionswunde legen kann bzw.mittels einer Verbandplatte die Wunde dicht verschließen kann. Wird manchmal bei Patienten mit Leukämie etc. gemacht. Ich hab nicht im Kopf wie das Ding heisst, schau aber morgen nach und schreib es Dir. Hab ich etwa 10 x erlebt und ist immer gut gegangen.