Richtig, richtig doll würde ich ja die Aussage, dass man seine Persönlichkeit nicht ändert, bestreiten. Meiner Erfahrung bringt jede Veränderung im Leben auch eine Veränderung der Persönlichkeit mit sich. Iridia hat das schon ganz richtig geschrieben. Und gerade Kindern fordern heraus und bereichern/verändern dadurch die Persönlichkeit.
In meinem Leben hat es immer Frauen gegeben, die keine Kinder hatten. Erst als ich selbst Mutter war, habe ich mich gefragt, warum das so ist. Später waren da dann immer Freundinnen, Kolleginnen, Bekannte ohne Kinder. Die Gründe waren völlig unterschiedlich, aber wenn gesagt wurde, nö, ich will keine Kinder oder ich mag keine Kinder, dann war das ok und ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, diesen Frauen auch nur ansatzweise einen unterschwelligen Kinderwunsch vorzuhalten. Wie verletzend ist das denn bitte (selbst wenn es so ist)?
Und Egoismus? Was ist daran egoistisch, sich gut zu tun und auf etwas zu verzichten, was einen nicht glücklich machen würde? Ich kann mir nur vorstellen, dass solche Vorwürfe von Menschen kommen, die sich ihr Elternsein schönreden müssen. Aber auch das würde ich niemandem vorwerfen, weil es eben oft hilfreich ist, dies zu tun. Kinder zu haben ist ja auch nicht immer ein Zuckerschlecken.
Ich kenne auch keine Eltern, die im Alter was von den Kindern zurückwollen. Was denn auch? Wenn ein gutes Verhältnis da ist, dann kommt da was von alleine zurück und sonst eben nicht.
So Themen wie Partnerschaft und Elternsein werden m. E. selten wirklich ehrlich diskutiert. Da gibt es immer noch Vorbehalte, dass man bestimmte Dinge nicht sagen darf oder kann. Und so wie die Mitmenschen reagieren, halte ich das auch für total nachvollziehbar.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)