Ich glaube schon, dass die Fehlgeburtenrate früher höher war und wie Gäastin schon sagt: Die Ärzte heutzutage eher auf Nummer sicher gehen und auch aufgrund neuer Untersuchungsmethoden mehr Indikation zum krankschreiben "entsteht".
Ich könnte mir auch vorstellen, dass viele einfach keine Lust haben, schwanger in die Arbeit zu gehen. Natürlich sind nicht alle so, aber ich habe da schon einiges gesehen und erlebt. Junge, gesunde Frauen, die keine Party ausgelassen haben und kaum sind sie schwanger, melden sie sich krank. Und wenn der Arzt die "Beschwerden" der Schwangeren nicht ernst nimmt und dann passiert doch etwas, wird er in die Verantwortung gezogen, daher werden sie am besten gleich krankgeschrieben bis zum Ende der Schwangerschaft. Wie schon erwähnt, alle sind nicht so, aber die Fälle in meiner Umgebung häufen sich und ich kann einfach nicht glauben, dass es sich tatsächlich bei allen um eine wirkliche Risikoschwangerschaft handelt.
Und wie Dawn schon erwähnt hat, kommen in solchen Fällen am Arbeitsplatz dann immer die Kinderlosen zum Handkuss und müssen schauen, wie sie die Mehrarbeit bewältigen.
Geändert von Blondie1 (02.03.17 um 13:26:27 Uhr)
"Simplicity is the ultimate sophistication" (Leonardo da Vinci)
Ich glaube schon, dass die Fehlgeburtenrate früher höher war und wie Gäastin schon sagt: Die Ärzte heutzutage eher auf Nummer sicher gehen und auch aufgrund neuer Untersuchungsmethoden mehr Indikation zum krankschreiben "entsteht".
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Alles gut.
Nein, ich glaube nicht, dass viele Schwangere heute mehr Probleme habe, aber ich glaube, dass mehr Probleme durch Feindiagnostik "erkannt" werden und Ärzte da sehr viel vorsichtiger sind. Grundsätzlich halte ich das auch für einen Vorteil.
Ich muss nochmal ergänzen: Krankschreibung in der Schwangerschaft kenne ich eher selten. Wenn erhalten die Frauen ein Beschäftigungsverbot. Stellen Ärzte sowas aus, wenn Schwangere keine Lust haben, zu arbeiten? Ich kann mir das gar nicht vorstellen, weil m. W. dem Arbeitgeber auf Wunsch eine Begründung vorgelegt werden muss, damit er u. U. einen Alternativarbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden kann.
Geändert von Gästin (02.03.17 um 13:29:08 Uhr)
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Ich hatte in der ersten Schwangerschaft teilweises Beschäftigungsverbot (nur 4 Std am Tag), weil ich von der Schikane meines zauberhaften Chefs Alpträume hatte.
Hat meine FA von sich aus erfragt und auch von sich aus gesagt, dass sie mir das entsprechend bescheinigt.
In der Schwangerschaft muss man egoistisch sein und an sich und das Kind denken. Sorry, aber die Arbeit ist da völlig wurscht und die Kollegen ebenso. Es gibt bestimmt immer welche, die das ausnutzen, aber das Kindeswohl steht an allererster Stelle. Da darf man nicht den Helden spielen und alles ertragen.
Das dankt einem außerdem wie immer eh keiner.
"Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand. Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe." René Descartes
Das sehe ich auch so/glaube ich ebenfalls. Cyberchondrie ist ja so ein generelles Problem heute.
Und Ärzte resignieren dann und schreiben halt nen Zettel, anstatt sich anhören zu müssen, dass Dr. Google ja sicher mehr weiss.
Kann ich auch bestens verstehen, mir würde das als Arzt auch auf den Senkel gehen.
Gewisse Beeinträchtigungen schliesse ich nicht auch und sicher gibts auch mal einzige Tage, wos halt einfach nicht gut ist und dann bleibt man mal daheim. Aber doch nicht permanente Krankschreibung ab dem 3. Monat, gleich mal vorsorglich bis Ende Schwangerschaft? Bei gesunden Frauen in den frühen 30ern?
Hier nicht.
Geändert von Dawn13 (02.03.17 um 13:31:29 Uhr)
Mich befremdet an der Diskussion, wie von außen beurteilt werden will, ob eine Krankschreibung berechtigt ist. Das entscheidet letztlich der Arzt.
Ich hab damals auch bis Anschlag gearbeitet, ich mochte es aber und mir ging es blendend. Aber ich war auch Anfang 20.
Ich kann mir eher vorstellen, dass sich Ärzte absichern wollen und kein Risiko eingehen, sobald irgend etwas nicht perfekt aussieht. Von meinen Kolleginnen waren auch 2 die ganze Schwangerschaft krank geschrieben, keiner hat da irgendwas übel genommen.
Ich habe auch schon Fälle von Übelkeit mitbekommen, in denen die Schwangere Infusionen bekam. Das ging über Wochen und die restliche Schwangerschaft über war die Dame auch nur noch Matsch und dementsprechend krank geschrieben.
Eine andere Kollegin hat immer betont, dass sie nur schwanger und nicht krank ist, war aber dauernd müde und hat zu allem Übel auch noch ihre Hormonkoller an uns ausgelassen. Daran (an ein paar irrationalen zickigen Zornesausbrüchen) hab ich übrigens gemerkt, dass sie schwanger ist, bevor sie es uns gesagt hat. Naja, das hat aber mehr das Betriebsklima betroffen und nicht die Arbeit an sich.
Völlig in Ordnung, aber dann sollte das Kind immer an erster Stelle stehen, auch wenn man seine Stelle zurückhaben will oder dann Teilzeit arbeiten möchte. Denn dann kannst Du Deinem AG auch wurscht sein ;-) Mit so einer Einstellung zum Job würdest Du zumindest bei mir/für mich nicht mehr arbeiten.
Bei Krankschreibung auch nicht.
Bei einem Beschäftigungsverbot - das es in Deutschland bei Schwangerschaft für bestimmte Gefährdungslagen der Schwangeren oder des Kindes gibt - schon.
Der Arbeitgeber könnte z. B. einen anderen Arbeitsplatz anbieten, wenn dadurch Schwangere oder ungeborenes Kind nicht mehr gefährdet sind.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Oh, mein alter AG war ganz charmant zu den Frauen die gerne in TZ zurück wollten. Er hat zugesagt, aber nur vor Ort beim Kunden. Dummerweise waren die dann so 200 Km oder 400 Km weit weg. Aber he, wenn man das Angebot ausschlägt, kann er ja auch nichts dafür
Heute wird zwar allgemein schneller krankgeschrieben, aber evtl. auch weil die Mütter immer älter, man schneller eine Risikoschwangere ist. Früher waren Fehlgeburten normal, heute versucht man Risiken im Vorfeld auszuschließen. Von daher ein heikles Thema, bei dem ich mich zurückhalten würde.
Und ja, Schwangerschaften sind unterschiedlich. Bei meiner ersten musste ich ab der 30. Woche liegen, bei der zweiten war ich bis zum Ende fit.
Bei einem Workshop zum Thema Schwangerschaftsyoga wurde mal gefragt, wie oft wir schwanger waren und wieviel Kinder wir haben. Das war schon erschreckend wie viele Fehlgeburten es gab, auch nach dem 3. Monat. Es redet auch kaum einer drüber.
Bei dem o.G. Arbeitgeber hatte eine Kollegin im 4. oder 5. Monat eine Fehlgeburt/Todgeburt. Da meinte doch eine Kollegin, dass sie wohl nicht stressrenitent sei.
Geändert von Maja (02.03.17 um 13:53:25 Uhr)