Gewollt kinderlos

[daughty]

Es ist nur ein Eindruck, den ich durch Beobachtung von Freundinnen und Bekannten gewonnen habe, die einen lieben, netten Mann zu Hause haben. Es gibt natürlich auch das umgekehrte Phänomen.

[Exuser64]

Ich glaube, das denken viele, die eine selbstbewusste Frau an der Seite eines überproportional brav erscheinenden Ehemannes kennen. Viele denken das sicher auch von mir, weil ich bei uns die große Klappe habe und mein Mann ein sehr ruhiger, braver Typ ist, zumindest nach außen hin.
Meine Schwiegermutter hat mir dazu auch schon mal was an den Kopf geknallt.
Mir egal, was andere denken, ich weiß ja, wie es wirklich ist. und die meisten brav oder gutmütig wirkenden Männer sind in der Beziehung bzw. zu hause auch anders, als man von außen denkt, ich spreche da aus Erfahrung.

[Tommasina]

Es ist nur ein Eindruck, den ich durch Beobachtung von Freundinnen und Bekannten gewonnen habe, die einen lieben, netten Mann zu Hause haben. Es gibt natürlich auch das umgekehrte Phänomen.

Gibt es bestimmt.

Wie auch das Phänomen, dass keiner von beiden nörgelt, quengelt und keift

In eine Ehe sieht man doch nie wirklich hinein.
Ich sehe deshalb solche Äusserungen mit Vorsicht.

Einen Mann, der so von seiner Frau spricht, würde ich im übrigen nicht geschenkt haben wollen.

[daughty]

Ich wollte Euch damit keinesfalls angreifen.

Es ist eine Beobachtung, die mich in den letzten Jahren hat nachdenklich werden lassen. Mein Leben lang habe ich immer geglaubt, dass heutzutage eine gleichberechtigte, weniger tradierte Partnerschaft möglich ist. Bei mir und auch bei einigen anderen Freundinnen, die eher locker drauf waren, war es so, dass die Männer sich getrennt und wenige Zeit später eine etwas "traditionellere" Frau geheiratet haben. Ich kenne die Frau meines Ex und habe schon erlebt, wie sie ihn in der Öffentlichkeit runtergeputzt hat, als wäre er ein kleiner Junge. Mit "selbstbewusst" hat das weniger zu tun.

Umgekehrt habe ich ein paar Freundinnen und Bekannte, die schon länger verheiratet sind mit Männern, die sehr treu und loyal sind - und die genauso drauf sind, ihre Männer also behandeln wie kleine, unartige Jungs. Von daher kam mir der unangenehme Gedanke, dass viele Männer doch lieber gar keine "partnerschaftliche Partnerschaft" wollen, sondern das traditionelle Rollenbild mit der "Regierung zu Hause". Ich finde es sehr schade.

Mein letzter Freund (nicht der Ex, der nun ein Kind hat) hatte übrigens ein Riesenproblem damit, dass ich mehr Geld verdiene als er und eine höhere Ausbildung habe. Für mich war das gar kein Problem. Er meinte wörtlich "Frauen dürfen Bundeskanzlerin sein, ich finde aber trotzdem, dass der Mann die Familie ernähren können muss und es kommt mir sehr komisch vor, dass die Frau mehr verdient." Er hätte wohl auch lieber gehabt, wenn ich daheim alles gemanaged und mehr genörgelt, dafür aber weniger verdient hätte.

[Exuser64]

Hm, ich kenn irgendwie keine einzige Partnerschaft in meinem Umfeld, wo die Frauen so drauf sind, wie Du beschreibst. Eigentlich trägt da auch niemand was nach aussen, was ich im übrigen für richtig halte.

Einzig meine Schwängern ist so drauf, die behandelt meinen Bruder auch wie ein doofes, kleines Kind. Aber er will das so bzw. ihn stört das nicht. Sonst kenne ich aber niemanden, der so agiert.

[Dawn13]

Einen Mann, der so von seiner Frau spricht, würde ich im übrigen nicht geschenkt haben wollen.

Na das dachte ich mir auch gerade.


Ich stimme zu einem gewissen Grad zu, dass es für Frauen, die an der vermeintlich "klassischen Frauenrolle" von annodazumal (in meiner Welt gibt es keine typischen Männer- und Frauenrollen) kein Interesse haben, nicht einfach haben, einen Partner zu finden, der damit völlig zufrieden ist. Da sind gewisse Rollenerwartungen halt eben doch noch tief verankert, wenn auch nicht immer bewusst. Gilt aber auch für Frauen, was man ja links und rechts und insbesondere auch in diesem Forum und Thread tiptop sieht. Das ist auch ok für die breite Masse, aber dann gibts halt die Ausreisser - und als Frau keine Kinder zu wollen ist immer noch die Ausnahme und nicht die Regel.

Für Männer ist dieses ganze Thema imo auch etwas einfacher - für sie ändert sich meistens im Alltag relativ wenig. Das sieht man ja doch auch regelmässig, Mann lebt weiter wie eh und je, Frau krempelt ihr Leben um (ob gewollt oder nicht) um fürs Kind Platz zu machen, wird dann primär Mami und vergisst irgendwann, Frau, Partnerin, Freundin, was-auch-immer zu sein. Ist natürlich nicht immer so, aber eben doch oft, im einen oder anderen Ausmass. Daran scheitern schlussendlich mEn auch viele Ehen/Beziehungen. Ob man das hätte von Anfang an anders angehen können, wenn die gegenseitigen Erwartungen klarer formuliert worden wären - vielleicht. Aber an der mangelnden oder unklaren Kommunikation scheitert ja eigentlich sowieso fast alles im Leben

[daughty]

Vielleicht habe ich da auch nur Pech mit meinen Bekannten. Ich übernachte ein paarmal im Jahr bei einer Freundin und sitze da immer live dabei, wenn sie ihren Mann in meinem Beisein runterbügelt mit Worten wie "Du bist doch der letzte Schwätzer!" oder "Meinst Du, mit Deinem popeligen [Hochschulabschluss im Fach X] wärst Du schlauer als wir?". Mir ist das immer voll unangenehm. Die Frau meines Ex hat schon - in meinem Beisein (ich war denen ein paarmal zufällig in der Stadt über den Weg gelaufen) - mit ihm so geredet. Und das sind nicht die einzigen beiden Beispiele, die mir so einfallen.

Es ist ja beruhigend zu wissen, dass es auch anders gehen kann.

[Sternchen1]

Kann es definitiv!
Das, was du beschreibst, ist einfach nur eine absolut respektlose Haltung.
Geht in meinen Augen in einer Partnerschaft - das Wort ist hier eher falsch - überhaupt nicht, egal ob in den eigenen vier Wänden oder draußen!

[Exuser64]

Dawn, dafür ist meiner Meinung nach aber auch der Grund, WARUM viele Kinder bekommen, entscheidend.
Ist es ein wirkliches Wunschkind, oder bekommt man ein Kind, weil man das eben so macht, weil es die Ehe retten soll, weil die Frau keine Lust auf Arbeiten mehr hat, Langeweile von Leben etc.
Meistens ist doch die Ehe schon von vornherein nicht unbedingt das goldene von Ei, die Kinder, die aus Gründen wir o.g. gezeugt werden, geben der Beziehung dann meist doch eh den Rest. Gibt ja immer noch genug Leute die denken, Kinder retten ihr unerfülltes Leben.

[Dawn13]

Vielleicht habe ich da auch nur Pech mit meinen Bekannten. Ich übernachte ein paarmal im Jahr bei einer Freundin und sitze da immer live dabei, wenn sie ihren Mann in meinem Beisein runterbügelt mit Worten wie "Du bist doch der letzte Schwätzer!" oder "Meinst Du, mit Deinem popeligen [Hochschulabschluss im Fach X] wärst Du schlauer als wir?". Mir ist das immer voll unangenehm. Die Frau meines Ex hat schon - in meinem Beisein (ich war denen ein paarmal zufällig in der Stadt über den Weg gelaufen) - mit ihm so geredet. Und das sind nicht die einzigen beiden Beispiele, die mir so einfallen.

Es ist ja beruhigend zu wissen, dass es auch anders gehen kann.

Ich habe kein Mitleid mit Menschen, die jemanden heiraten oder nur schon eine Beziehung mit jemandem führen, obwohl offenbar grundlegender Respekt nicht vorhanden ist.

Das gilt im obigen Fall allerdings für beide Seiten. Sie äussert sich ihm gegenüber und über ihn respektlos, er steht ihr allerdings kein bisschen nach, indem er bei dir (und ziemlich sicher auch anderen) munter über sie herzieht.

So was werde ich nie verstehen. Vergeudete Leben sind das.

Dawn, dafür ist meiner Meinung nach aber auch der Grund, WARUM viele Kinder bekommen, entscheidend.
Ist es ein wirkliches Wunschkind, oder bekommt man ein Kind, weil man das eben so macht, weil es die Ehe retten soll, weil die Frau keine Lust auf Arbeiten mehr hat, Langeweile von Leben etc.
Meistens ist doch die Ehe schon von vornherein nicht unbedingt das goldene von Ei, die Kinder, die aus Gründen wir o.g. gezeugt werden, geben der Beziehung dann meist doch eh den Rest. Gibt ja immer noch genug Leute die denken, Kinder retten ihr unerfülltes Leben.

Jep, würde ich so unterschreiben. Ich finde es daher auch interessant, dass sich jemand, der keine Kinder will, meistens intensiver mit diesem Entscheid auseinander setzt, als es jemand, der Kinder will, mit dem gegenteiligen Entscheid tut. Obwohl der/die Kinderlose niemandem Schaden anrichtet, im anderen Szenarium kanns da schon mal recht übel enden (habe ich oft genug gesehen).

Ich kann aber fast versprechen, dass die meisten auf die Frage "warum willst du Kinder" oder auch "warum willst du heiraten" keine Antwort haben, ausser eben eine beliebige Abwandlung von "naja das macht man halt im Leben so". Das ist per se auch in Ordnung, nur eben sollte man sich vielleicht eben doch etwas genauer damit auseinander setzen. Dann wäre möglicherweise die Scheidungsrate auch nicht mehr bei 45-50% (hierzulande)