Gewollt kinderlos

[Exuser64]

Ich kenne zwei Frauen, die mit Kleinkindern Vollzeit arbeiten, die sind einfach nur fertig. Die eine will unbedingt ihren Job behalten, daher macht sie das, und die andere ist drauf angewiesen.
Die Kinder haben auch rein gar nichts von ihren Eltern.

[sabine21]

ich komme ja auch aus dem öffentlichen Dienst. Bei mir hat fast keiner Vollzeit gearbeitet und ganz viele haben die 3 Jahre voll ausgenutzt. Viele Aufstiegschancen hat man eh nicht, man verpasst in der Zeit also nicht wirklich was. Unter Druck wurde auch keine gesetzt möglichst schnell wieder zu kommen. Komme aber aus dem Sozialbereich, nicht aus der reinen Verwaltung.

Viele haben auch die Teilzeit genutzt und nebenher die Chance genutzt eine Selbstständigkeit zu führen mit eigener Therapiepraxis zB.

[Jeny]

Ich kenne zwei Frauen, die mit Kleinkindern Vollzeit arbeiten, die sind einfach nur fertig. Die eine will unbedingt ihren Job behalten, daher macht sie das, und die andere ist drauf angewiesen.
Die Kinder haben auch rein gar nichts von ihren Eltern.

Ich finde das ganz furchtbar für die Mütter und die Kinder, aber ich fürchte, das ist die Zukunft...

[vivian]

Ich kenne schon einige. Aber ich arbeite in einem Umfeld, das höchst international ist und die entsprechenden Frauen sind in eher hohen Positionen und meistens die Haupt- oder zumindest Mehrverdiener in der Familie. Was dann auch objektiv betrachtet Sinn macht.

Meine Chefin ist so eine. War nach 3 Monaten wieder im Job (60Std-Woche). Aber da war der Mann 3 Jahre zu Hause und später in TZ. Jetzt arbeitet er wieder Vollzeit, das Kind ist 15. Aber für sie als Mutter war das nicht schön. Sie hat auch noch einen ziemlich langen Arbeitsweg und hat ihr Kind nur am WE mal gesehen. Unter der Woche gar nicht. Für das Kind mag das egal sein, welcher Elternteil zu Hause bleibt, ihr ist es nicht leichtgefallen.

[Dawn13]

In Pflegeberufen sowie im sozialen Bereich und im Schulwesen arbeiten auch in der Schweiz viele inzwischen Teilzeit

Sehr viele meiner Bekannten arbeiten in diesen Bereichen und eigentlich niemand in Vollzeit.
Nicht einmal die Männer

Ja schon, nur sitzen längst nicht alle Frauen eben in den "Frauenberufen" Lehrerin oder Krankenschwester

Ich kenne doch massig Branchen und Berufe (inkl. meinem eigenen), in denen Teilzeit so gut wie unmöglich ist. Papier-Teilzeit vielleicht noch, sprich normale Arbeitszeiten zu weniger Lohn...

***

Bzgl. Vollzeit arbeiten etc. - auch da ist es halt wieder ein Entscheid und auch wenn einem immer das Gegenteil gesagt wird, alles kann man nicht haben. Wenn ich als Frau weiss, ich bin Hauptverdienerin und arbeite in einem Job, der nicht in 40h pro Woche zu erledigen ist, muss ich mir halt sehr gut überlegen, ob ich wirklich ein Kind will und falls ja, ob ich anderswo Abstriche - Job, Geld, Arbeitsweg, irgendwas - machen kann. Jeder Entscheid bringt Verzicht auf etwas anderes mit sich, das gilt für alles im Leben, auch für diesen Aspekt. Wobei ich nicht sage, dass es immer einfach ist, diese Entscheide zu treffen.

[Maja]

Ganztags Kita ist schon heftig, manchmal aber eben nötig. Eine Freundin ist allein erziehend. Da heißt es halt sich Geld verdienen und das klappt mit Teilzeit nicht.
Ich glaube, die wenigsten suchen es sich aus vollzieht zu arbeiten oder wenn, dann tritt der Partner kürzer oder der eine geht früher ins Büro, damit er das Kind früher aus der Kita holen kann.

Von morgens bis abends Kita ist schon heftig fürs Kind, aber andererseits hat man nicht immer die Wahl.
Ich hole unsere um 13 Uhr ab und sie ist danach platt. Klappt im Moment durch die Elternzeit, sonst musste ist sie bis spät. 15 Uhr geholt haben. Allerdings ist es jetzt noch relativ einfach mit der Betreuung, als nächstes steht an einen Hortplatz zu bekommen. Da stehen die Chancen schlechter. Hier wird mit 5 eingeschult und ich möchte nur ungern einer 5 Jährigen einen Schlüssel in die Hand drücken und mich auf ihre Verantwortung verlassen?

Wie gesagt ich bin froh, dass es das Angebot hier in Deutschland gibt, aber wir sind dann noch am Anfang.
Was man daraus macht ist jeder Familie selbst überlassen Man sollte sich von dem sozialenzwang frei machen.

Was mir nur manchmal zu denken gibt ist, wir haben im Umfeld jede Menge Scheidungen. U.a. Frau ist zuhause, Mann arbeitet. Super. Und dann Berufseinstig nach 6-8 Jahren?

[Jeny]

Was mir nur manchmal zu denken gibt ist, wir haben im Umfeld jede Menge Scheidungen. U.a. Frau ist zuhause, Mann arbeitet. Super. Und dann Berufseinstig nach 6-8 Jahren?

Das meinte ich ja weiter oben. Die Frauen gucken in die Röhre, während die Männer - wenn sie denn überhaupt zahlen - mit ein paar € Unterhalt aus dem Schneider sind.

[Heather]

Ja schon, nur sitzen längst nicht alle Frauen eben in den "Frauenberufen" Lehrerin oder Krankenschwester

Ich kenne doch massig Branchen und Berufe (inkl. meinem eigenen), in denen Teilzeit so gut wie unmöglich ist. Papier-Teilzeit vielleicht noch, sprich normale Arbeitszeiten zu weniger Lohn...

Das sehe ich auch so. Ich könnte definitiv nicht Teilzeit arbeiten und HomeOffice würde auch nicht gehen. Ehrlich: ich wüßte nicht, wie ich Kinder und meinen Job zusammenbringen könnte. Es sind ja nicht nur die täglichen Arbeitszeiten, es sind ja auch mehrtägige Dienstreisen, teilweise übers Wochenende.

[Exuser64]

Wir hatten in unserer alten Firma öfter Veranstaltungen, in denen Frauen mit Familie sprich Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen beworben wurde, die Frauen sollen doch bitte schnell zurückkommen und Karriere machen.
Da haben dann auch einige Kolleginnen Vorträge gehalten, wie das bei Ihnen so läuft, als gutes Beispiel sozusagen, diese Frauen waren aber alles Abteilungsleiterinnen oder höher. Da kam dann während des Vortrags raus, dass da ne Nanny im Hintergrund alles regelt etc.
Da hab ich mir auch gedacht, verarschen könnt ihr euch alleine.

[Selene]

Im Sozialbereich (bin im Bereich Beratung/Therapie, viele Sozialarbeiter im Kollegenkreis) arbeitet jeder Teilzeit - auch die Männer. Kenne niemanden mit einer Vollzeitstelle, die Arbeitgeber vergeben auch keine - weil man da ganz schnell im Burnout landet. Die emotionale Beanspruchung ist hier eine andere als beim Bürojob.

Hat den Vorteil dass der Job stundentechnisch besser mit Familie zu vereinen ist. Nachteil: die meisten Leute in Sozialberufen verdienen so schlecht, dass sie sich keine Familie leisten können. Wenn man einen Gutverdiener -Mann hat dann geht das, wenn der sich scheiden lässt, stehst du blöd da.