Gewollt kinderlos

[monro]

Ich habe den Thread bisher nur mitgelesen und verfolgt, nicht zuletzt weil wir auch erst kürzlich von geplant kinderlos auf die Kinderseite gewechselt sind.

Vor allem das Thema Freundeskreis hat mich lange beschäftigt und mein Umfeld genauer unter die Lupe nehmen lassen. Mir ist aufgefallen, das sich unser Freundeskreis in zweierlei Menschen teilt: diejenigen, denen wir als Freunde und Menschen wichtig sind und diejenigen, die sich distanzieren, weil wir eben nicht mehr spontan die Nacht durchfeiern und trinken können. Als ganz krasses Beispiel kamen letztens zwei Einladungen zu Geburtstagen ins Haus geflattert. Eine Einladung war so geplant, dass wir auch mit dem Kleinen teilnehmen können, die andere Einladung war nur an meinen Mann gerichtet, weil man davon ausging, dass ich sowie nicht teilnehmen werde.
Ich sage daher, auch wenn Eltern für eine Weile anderes im Sinn haben, heißt das nicht, dass man sie als Freunde fallen lassen muss. Ja, die Themen ändern sich vorerst aber das muss ja kein Dauerzustand sein. Für uns sind unsere Freunde eine wichtige Verbindung zur Außenwelt die wir nicht verlieren wollen.
Die ersten Eltern-Monate sind ein Stresstest, auch für Freundschaften aber man kann sich arrangieren, z.B. statt gemeinsam auszugehen bei den Freunden vorbei schauen und Pizza bestellen, statt sich abends zu verabreden ein Treffen zum Brunch oder ähnliches organisieren. Und vor allem aber auch ehrlich sagen, wenn das Baby-Thema überhand nimmt. Ich denke die meisten werden es wertschätzen, wenn auch nicht sofort im ersten Moment.

Generell muss ich sagen, wären wir in Deutschland geblieben, hätte ich mich wohl auch gegen Kinder entschieden. Die Gründe wurden hier im Thread teilweise schon genannt. Mir sind die Jahre und die harte Arbeit, die ich in meine Ausbildung und Karriere investiert habe zuviel wert, um in Teilzeit zu versauern. Dafür liebe ich meinen Beruf zu sehr.
Hier in London haben mein Mann und ich Glück in einer Branche zu arbeiten, in der Geschäftsführer, Chefs und Firmeninhaber selbst junge Eltern sind, denen Zeit mit Kind wichtig ist und die dementsprechend Wert und Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt der Work-Life-Balance legen. Nimmt ein Vater eine dreimonatige Auszeit für das Kind wird dies in unserer Branche nicht als Karrierehinderniss gesehen sondern positiv begrüßt. Es gibt mittlerweile Firmen, bei denen mehrmonatiger (bezahlter) Vaterschaftsurlaub Pflichtprogramm ist. Und wenn man mal ehrlich ist, 2-3 Monate als Karriereknick zu bezeichnen ist lächerlich, vor allem wenn man bedenkt, wie lange es dauert sich durch einzelne Positionsstufen durchzuarbeiten.

[Gästin]

Terri, einfach mitquatschen oder dem Thema eine andere Richtung geben. Du weißt doch besser, warum man gewollt kinderlos ist, als die Mütter, die hier über über die Ernährung ihrer Kinder diskutieren und damit ja deutlichst dokumentieren, dass sie Kinder wollten.

[Terri]

...oder einen der 100 anderen Threads nutzen in denen es sowieso schon um Kinder geht, Gästin anstatt diesem damit vollzumüllen.
Selbstverständlich kann ich mir die Beiträge rauspicken die mich interessieren, aber dazu hab ich zwischen den ganzen anderen Beiträgen jetzt keine Lust mehr. Das ist für mich wie Spam durch den ich mich wühlen muss. Schade.

[Exuser64]

monro, schön, dass dass bei Euch so gut läuft!
Wir haben hier leider die genteilige Meinung machen bzw. so, wie du schreibst, mein Mann hat 2 x 3 Monate Elternzeit gemacht, dass ihn letztendlich die Karriere gekostet hat und wegen dem er jetzt auch zwei andere Jobs nicht bekommen hat.
Echt ätzend, wenn der Mann sich um seine Familie kümmern will und dann auch noch dafür bestraft wird. In D ist man noch lange nicht soweit, Väter in EZ zu akzeptieren.

[Gästin]

...oder einen der 100 anderen Threads nutzen in denen es sowieso schon um Kinder geht, Gästin anstatt diesem damit vollzumüllen.
Selbstverständlich kann ich mir die Beiträge rauspicken die mich interessieren, aber dazu hab ich zwischen den ganzen anderen Beiträgen jetzt keine Lust mehr. Das ist für mich wie Spam durch den ich mich wühlen muss. Schade.

Threads folgen da keinen Regeln. Da tauchen immer wieder Beiträge auf, die mit dem Original-Thema nichts zu tun haben. Ja, das ist sicherlich schade, aber will man dabei bleiben, muss man selbst aktiv werden.

[Babs]

Die meiste Zeit sicherlich, aber doch heute nicht mehr - jedenfalls nicht essenstechnisch. Wir wollen und können doch heute nicht mehr wie in der Steinzeit oder im Mittelalter leben.

Im Prinzip stützt du meine Theorie. Z. B. Bitterstoffe (obwohl die ja nun wirklich bei ganz vielem rausgezüchtet sind) mögen sie nicht, also essen sie das nicht. Erdbeeren mögen die meisten Kinder, also werden die gegessen. Auswahl nach Geschmack.

Trotzdem muss man u. U. als Elternteil regulierend eingreifen, wenn z. B. das Kind eine Allergie gegen Erdbeeren hat.

Ich wollte damit nur sagen, dass wir im Grunde alle noch wie in der Steinzeit ticken, auch was die instinktive Auswahl des Essens angeht. Darum sagt uns der Körper nicht immer das aus heutiger Sicht Richtige, wenn man isst worauf man Kind Lust hat. Überfluss gibt's bei uns doch erst max. 100 Jahre (und nicht durchgehend).

[Gästin]

Darum sagt uns der Körper nicht immer das aus heutiger Sicht Richtige, wenn man isst worauf man Kind Lust hat.

Stimmt, wir beide sind da einer Meinung. Kinder essen das, worauf sie Lust haben, das ist aber nicht immer gut und gesund.

[Beautyjunkie]

Ich weiß nur noch, wie es bei mir war, als ich (lange genug) kinderlos war. Daher kenn ich beide „Seiten“ ziemlich gut und kann mich da reinversetzen. Und dieser Kinderwunsch, den man insgeheim verdrängt (nochmal: nicht jeder hat den und ist bewußt kinderlos, das ist mir klar), weil es nicht klappt oder weil kein (passender) Partner vorhanden ist, ist ziemlich ermüdend.

Ich stelle in solchen Threads/Diskussionen über das Thema immer wieder fest, dass es da zig Vorurteile auf beiden „Seiten“ gibt, die totaler Quatsch sind. Wie z.b. die Sachen, dass man im Alter nicht alleine sein will, nur noch über Kinderkram redet, wenn sie da sind etc..
Leute, die nur noch über ihre Kinder reden, haben dann wohl auch vorher wenig Interesse an der Person/Freundin gehabt, denn sonst wäre das nicht plötzlich verschwunden-meine Theorie ist, dass echte Freundschaften sowas locker aushalten.

Bei vielen Dingen, die Leuten mit Kindern vorgeworfen werden, habe ich aber oft das Gefühl, dass das vorgeschoben ist und da eben eine Art Neid dahinter steckt. So nach dem Motto, ich rede das alles schlecht, weil ich es selbst nicht haben kann (auch hier nochmal, nein, ich rede NICHT von den Leuten, die aus absolut freien Stücken kinderlos sind, was meiner Meinung nach aber die Minderzahl der Leute ist).

An manchen Frauen mit Kindern wird von der ein oder anderen Kinderlosen auch echt kein gutes Haar gelassen. Ja, es gibt sicher die, die es da total übertreiben, und mit denen man wenig bis gar nichts mehr anfangen kann, die wirklich nur noch über Kinderkacke disuktieren, aber ich kenne zum Glück nur wenige davon in meinem Umfeld. fast jede von denen ist froh, auch mal andere Themen zu hören und sich über andere Sachen zu unterhalten.

Ich sehe das mit den Vorurteilen genauso. Die gibt es von beiden Seiten. Ich bin Mutter und unterhalte mich sehr gerne und fast ausschliesslich lieber mit Frauen die sich nicht dauernd um die Kinder drehen. Was mir aber sehr positiv auffällt: Man kommt durch Kinder schnell ins Gespräch, lernt rasend schnell andere Mütter bzw. Familien kennen. Was ich eben wiederum sehr positiv finde. Aber selbst dann, drehen sich die Gespräche nicht immer nur um die Kinder, es gibt solche und solch Mütter, dass fällt ganz besonders auf. Manche kennen nur das Thema, andere reden auch über Gott und die Welt. Man kann es nicht verallgemeinern. Und man hat die Wahl, sich mit denen zu beschäftigen, die nicht nur das Kinder Thema haben .

[juttali]

Das habe ich auch anders gehört : eine Freundin hasste es, immer nur die Mutter von xy zu sein und nie beim eigenen Vornamen genannt zu werden.
Das scheint aber unter Müttern üblich zu sein...

[apia]

Ich arbeite nicht Teilzeit. Mein Mann auch nicht. Ich weiß aber auch, dass meine Erfahrungen nicht gerne akzeptiert werden, da sie nicht in das rein passen was man von Elternschaft in Deutschland hört. So ist aber unser Leben und ESM läuft gut.
Kids sind 1,5 u d 4 und wir arbeiten beide voll.
Bei der letzten Folge von meinem Podcast reden wir beide darüber.

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Hört es euch an. Mein Mann und ich reden darüber wie es läuft und wie stressig es ist oder nicht.
Ich bin glücklich.