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Thema: Gewollt kinderlos

  1. #1
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    Standard Gewollt kinderlos

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    Eigentlich müsste der Thread Titel viel länger sein aber letzt endlich ist das die Quintessenz um die es mir gerade geht.

    Meine Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, knapp eines davon nun verheiratet. Heiratet wollte ich irgendwie immer, Kinder haben eigentlich nie. Ich bin jetzt 33, mein Partner 36 Jahre alt. Alle Paare in unserem Freundeskreis sind aber so drauf, dass sie heiraten (alle jetzt im letzten und diesem Jahr...), ein Haus bauen/kaufen wollen und natürlich Kinder wollen. Ob man will oder nicht kommt man dann irgendwie ins Grübeln. Ich bin zwar grundsätzlich ein totaler Planungsmensch verabscheue es aber sich auf etwas zu versteifen, nach dem Motto ("Ein Leben ohne Kinder kommt für mich überhaupt nicht in Frage."). Interesaanterweise dachte ich immer, dass mein Mann mal Kinder möchte. Ihm zu Liebe würde ich es tatsächlich auch versuchen. Er kann sehr gut mit Kindern und hat da auch (im Gegensatz) zu mir keine Berührungsängste. Also das Thema ma wieder zur Sprache kam, meinte er, dass er Zeit braucht sich darüber Gedanken zu machen. Ich musste dann vor einigen Monaten meine Gynefix heraus nehmen lassen und habe mir erstmal keine neue einsetzten lassen. Mein Mann wollte aber trotzdem verhüten. Immer wenn das Thema Kind aufkam haben wir und irgendwie gestritten oder die Stimmung würde mies. Diesen Sonntag hatten wir ein richtig gutes Gespräch dazu wo wir beide wirklich ehrlich gesagt haben und Vorfällen er, dass er es sich einfach nicht vorstellen kann Kinder zu haben und keine möchte. Uns ist dadurch beiden merklich ein Stein vom Herzen gefallen und ich fühle mich auch irgendwie befreit.
    Nach dieser langen und umständlichen Einleitung... ich glaube aber, dass wir uns aufgrund dieser Entscheidung einen komplett neuen Freundeskreis aufbauen müssen und das macht mir ein bisschen Angst. Auch die berühmte Tatsache wie es ist wenn man "älter" ist (wobei mir sehr wohl bewusst ist, dass man wenn man Kinder hat deshalb noch lange weniger einsam im Alter sein muss) gibt mir zu denken.
    Ganz sicher bin ich mir, dass egal ob jetzt mit oder ohne Kinder, es immer Momente geben wird, wo man die eine oder andere Entscheidung mal bereut. Das Leben verläuft eben doch dadurch ganz anders. Aber doch sicher auch sehr schön, oder? Bräuchte bitte mal ein paar Berichte von Frauen, die mich jetzt nicht für eine totale Egoistin deswegen halten.
    Don´t be bitter - glitter!

  2. #2
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    Ich werde nie verstehen, was am (gewollten) Nicht-Kinderhaben "egoistisch" sein soll. Zumal ja doch so einige mit Kindern das Argument bringen, sie wollten in erster Linie deshalb welche, um "im Alter nicht allein zu sein" - so viel dann zum Thema Egoismus.

    Ich bin 35, weiss seit ich 16 bin, dass ich keine Kinder will, habe auch fast 20 Jahre später die Meinung nicht geändert, werde sie auch nie ändern und nach 20 Jahren dummen Sprüchen "ja wart mal ab" habens die meisten langsam kapiert. Nicht alle, aber die meisten.

    Ich habe keinen Lebensplan und will keinen haben, aber Kinder waren nie auch nur in Ansätzen eine Option für mich. Ich habe nichts gegen Kinder, hatte ich auch nie, aber die Vorteile wiegen für mich persönlich (!) die Nachteile schlicht nicht aus und meine Vorstellung eines erfüllten Lebens habe ich zu keinem Zeitpunkt mit Kindern in Verbindung gebracht.

    Ich habe mich mit dem nicht vorhandenen Kinderwunsch zwar auseinander gesetzt, aber schon vor langer Zeit und hatte keine Sekunde Zweifel an meinem Entscheid.

    Für den unrealistischen Fall, dass ich es irgendwann "bereuen" sollte, habe ich dann halt Pech gehabt. Ich habe alle Entscheide, die ich im Leben getroffen habe, zum entsprechenden Zeitpunkt aus einem Grund getroffen und bin durchaus fähig, mit sämtlichen Konsequenzen in sämtliche Richtungen zu leben. So wie ich auch mit dem Entscheid lebe, einen gewissen Beruf eingeschlagen zu haben oder an einen gewissen Ort gezogen zu sein oder mit einem bestimmten Menschen eine Partnerschaft geführt zu haben.

    Jede/r soll sein Leben so leben dürfen, wie er/sie möchte, ohne dass andere das kommentieren. Diese Freiheit haben wir ja Gottseidank in unseren Breitengraden (noch). Es soll schlicht jeder hinter dem stehen, was er/sie macht - und dann ist alles in Ordnung. Es geht niemandem was an und keinem bricht was ab, wenn sich jemand nun schlicht keine Kinder wünscht. Keiner kommt zu Schaden, wenn ich mich nicht vermehre. Und es ist immer noch die bessere Variante, als mal Kinder zu haben, ohne wirklich davon überzeugt zu sein - da sind die potentiellen Konsequenzen umso fataler. Ich bin nach wie vor sicher, dass nicht unwenige auch oder gar primär deshalb Kinder haben, weil "das halt so dazu gehört" und nicht aufgrund eines tief verankerten inneren Wunsches. Auch das ist okay, geht mich nichts an, aber kein Mensch ist mehr oder weniger wert, besser oder schlechter, nur weil er/sie Kinder hat, oder eben nicht hat.

  3. #3
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    Es ist auf keinen Fall egoistisch keine Kinder haben zu wollen...Warum auch !?
    Auch ich gehöre nicht zu den Frauen die jemals den dringenden Wunsch hatten Mutter zu werden. Als ich dann mit 37 nach meiner Scheidung nach nur einem halben Jahr schwanger wurde habe ich geheult ,geheult...geheult. Es ist toll doch noch Mutter geworden zu sein...Aber ich kann ganz ehrlich sagen das ich mir oft das Leben ohne Kind zurück wünsche...Ich liebe meine Tochter wirklich über alles...Aber dennoch...
    Vielleicht werden sich die Wege mancher Freunde trennen...Vielleicht aber nicht die aller...Warte es ab und versuch entspannt zu sein.
    Es ist ein großes Glück das ihr beide euch einig seid !!!

  4. #4
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    Schwanger wurde ich von meinem neuen Freund...meinem jetzigen Mann

  5. #5
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    Unabhängig vom Thema kinderlos finde ich es etwas seltsam, dass das Thema Kinder ja oder nein bei Euch in der langen Zeit, in der Ihr schon zusammen seit, nie ein Thema war. Über sowas redet man doch eigentlich, und nicht erst so spät?
    Für mich hörst Du Dich eher so an, als wäre es ein Problem für Dich, dass er keine Kinder will.

  6. #6
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    Ich habe bei einigen die Erfahrung gemacht, je vehementer der Kinderwunsch bestritten wurde, desto größer war er eigentlich insgeheim.
    Meist liegt es unbewusst am Partner, dass man keine will. Oder eben weil man keinen passenden Partner findet, sagt man sich (und anderen), dass man auf keinen Fall welche will.
    Da läuft auch viel unbewusst ab.
    Ich kenne auch mehr als einen Mann, der mit einer neuen Frau plötzlich einen Kinderwunsch hatte, und da gibt es auch solche Frauen (einschließlich mir ).
    Ist jetzt aber mal nur allgemein gesprochen und auf keinen hier bezogen.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Ich habe bei einigen die Erfahrung gemacht, je vehementer der Kinderwunsch bestritten wurde, desto größer war er eigentlich insgeheim.
    ...
    DAS kann ich fett unterschreiben, das kenne ich mehrfach aus dem ehemaligen Freundeskreis.

    Ich, 44, hatte ganz sicher einen Kinderwunsch, aber auch immer im Kopf, das ich das nicht alleine stemmen kann oder will und es war bis heute kein potentieller Kindsvater in meinem Dunstkreis.
    Schade, aber nicht mehr zu ändern, aber es bringt mich auch nicht in die ewige Sinnkrise. Lebenspläne sind da, um sie regelmäßig umzuwerfen; das macht es spannend und lebenswert.

    PS: Das mit der Einsamkeit im Alter wird durch Kinder haben nicht besser; die müssen ihren eigenen Weg gehen und nicht alle bleiben bis zum letzten Tag am Rockzipfel.
    Never judge a book by its cover...

  8. #8
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    Erstaunlich. Kein Wunder, dass man nicht ernst genommen wird, wenn man sagt, dass man keinen Kinderwunsch hat, wenn sogar hier die Meinung vertreten ist, dass es ja möglicherweise doch unbewusst so ist und man es ja nur nicht weiss, weil man nicht den richtigen Partner... etc hat. Das nimmt einem doch irgendwie die Selbstbestimmung, finde ich. Natürlich kann es immer mal so sein, dass man sich die Situation schönredet, aber genau die Diskussion um "du weißt nur nicht, was du willst" finde ich sehr abwertend, weil es die eigene Lebensentscheidung fast schon lächerlich macht. Das macht mich richtiggehend traurig

    Ich sah und sehe das immer neutral - eigentlich wollte ich keine, hätte mir aber vorstellen können, welche zu haben. Es hat sich nur nicht ergeben. Natürlich kommt mir jetzt mit zunehmendem Alter öfter mal der Zweifel, ob das wirklich so gescheit war, etc. Aber das hab ich bei diversen Themen, weil es einfach irgendwann mal eine endgültige Entscheidung "für immer" ist, da denkt man wahrscheinlich zwangsläufig darüber nach. Und wer weiß, wofür es gut ist, dass es nicht dazu kam.

    Dass man sich aufgrund dieser Entscheidung aber einen neuen Freundeskreis aufbauen muss, ist aber noch nicht gesagt - ich würd das mal auf mich zukommen lassen und schauen, wie sich die Situation entwickelt.
    Geändert von WoodElf (28.02.17 um 07:30:40 Uhr)

  9. #9
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    Bin zwar erst 28 und kann das aber gut verstehen. Auch ich weiß, seit ich ein Teenager bin, dass Kinder für mich nicht in Frage kommen - seit 10 Jahren werde ich damit aufgezogen, aber es ändert sich nix. Wenn ich mir mein Leben in 10 oder 20 Jahren vorstelle - keine Kinder. Damit hat mein Umfeld mehr Probleme als ich und ich bin wohl für die "irgendwie komisch", weil Frausein wohl automatisch Kinderwunsch impliziert

    Man kann nie wissen, ob man die Entscheidung in 10 Jahren nicht bereut. Aber deswegen gegen seine Überzeugung zu handeln kann nicht die Lösung sein

  10. #10
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    Zitat Zitat von Green Tea Beitrag anzeigen
    Ich habe bei einigen die Erfahrung gemacht, je vehementer der Kinderwunsch bestritten wurde, desto größer war er eigentlich insgeheim.
    Zitat Zitat von WoodElf Beitrag anzeigen
    Erstaunlich. Kein Wunder, dass man nicht ernst genommen wird, wenn man sagt, dass man keinen Kinderwunsch hat, wenn sogar hier die Meinung vertreten ist, dass es ja möglicherweise doch unbewusst so ist und man es ja nur nicht weiss, weil man nicht den richtigen Partner... etc hat. Das nimmt einem doch irgendwie die Selbstbestimmung, finde ich. Natürlich kann es immer mal so sein, dass man sich die Situation schönredet, aber genau die Diskussion um "du weißt nur nicht, was du willst" finde ich sehr abwertend, weil es die eigene Lebensentscheidung fast schon lächerlich macht. Das macht mich richtiggehend traurig
    Das liegt aber nicht an green tea, sondern hier an deiner eigenen Interpretation. Sie hat das extra als allgemeine These in den Raum gestellt und ich muss sagen, wenn ich darüber nachdenke, stimme ich ihr zu. Im speziellen Fall scheint sich das gegenseitig gut zu treffen, wie es manchmal so ist. Im Allgemeinen hab ich aber mehr von der Sorte gesehen, die green tea beobachtet.

    Auch mir scheint der Kinderwunsch von Männern mit der jeweiligen Frau zusammenzuhängen, mal komplett wertungsfrei.
    Ich hab einfach zu viele gesehen, die nie Kinder wollten, es aber plötzlich mit einer ganz Bestimmten wollten. Und ich hab zu viele Frauen gesehen, die nie Kinder wollten, aber todunglücklich, wenn der Ex-Partner es mit einer anderen hatte. Aber auch welche, die zusammenblieben und es nicht bereut haben.

    Ich weiß nicht, ob sich in bestimmten Zeiten oder für Immer Menschen anziehen, die da derselben Meinung sind, dass sich die Meinung aber auch änderen kann, nicht muss.

    Ich hab auch zu oft beobachtet, dass sich Frauen an den mangelnden Kinderwunsch angepasst haben und ich denke auch, meist passiert das unbewusst.

    Genauso wird es aber vorkommen, dass das bei beiden so ist, bleibt und sich nie ändert. Das weiß man nur halt erst später.

    Es ist schon komisch mit Kinderwünschen. Manche haben sie immer, manche nur einmal, manche überfällt es sehr spät heftig, manche gar nicht. Ich finde toll, wenn es passt. Ich denke aber, das hat mehr mit der Partnerschaft zu tun. Wenn man sich richtig entscheidet und beiderseitig sogar erleichert ist, klingt das sehr nach einer richtigen und unabhängigen Entscheidung.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

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