Als Schnurri nach 21 Jahren gehen musste dachte ich, ich gehe gleich mit Er hatte einen Schlaganfall und unser gemeinsamer Weg war definitiv zu Ende gegangen. Es gab keine Frage mehr: kann man da noch etwas machen? Es gab nur noch eine Sache, die ich für ihn tun konnte, ihn nach all den langen gemeinsamen Jahren gehen zu lassen.
Schnurri ist bei mir zu Hause auf dem Sofa über die Regenbogenbrücke gegangen. Ich danke dem TA noch heute dafür, dass er zu mir gekommen ist. Es war von Anfang an klar, dass Schnurri nicht in der Praxis eingeschläfert werden würde. Das habe ich 2 x hinter mir und das war der Horror. Bis der TA kam, war noch eine Nachbarin hier, die mir von einem Tierbestattungsinstitut erzählte. Dort habe ich sofort angerufen.
Sehr würde- und liebevoll haben wir ihn gehen lassen. Mutti und ich zündeten Kerzen an, konnten uns noch über 1 Stunde hier zu Hause ganz für uns von ihm verabschieden, als er tot war. Wir haben schöne Musik aufgelegt und gebetet. Ich hatte ein Kistchen fertig gemacht, in das wir ihn dann gelegt haben, als der Tierbestatter kam. Wir haben ihn auf seine Lieblingsdecke gebettet, sein Spielzeug mit hinein gegeben, ein kleiner Blumenstrauß und ein Foto von mir. Der Tierbestatter war außerordentlich liebenswürdig, er hat nochmal ca. 1 Stunde hier gesessen, hat sich nach dem Leben von Schnurri erkundigt und Mutti und mich getröstet. Ein sehr empathischer Mann. Am nächsten Tag bin ich zu ihm gefahren und habe eine Urne ausgesucht. Der Tierbestatter hatte ein kleines, separates Häusschen im Garten, sehr liebevoll eingerichtet (fast wie eine kleine Kapelle), wo man nochmal in sich kehren konnte.
Die nächsten Tagen sind wie in Trance verflogen. Nach ca. 3 Tagen war ich in einer kleinen Kirche hier bei uns auf dem Land und habe dort ins Kirchenbuch geschrieben. Danach bin ich zusammen geklappt ich weiß nicht, wann ich jemals so geweint habe... außer beim Tod meines Vaters.
Als die Urne zurück kam, habe ich Schnurri ein kleines Eckchen auf einer Kommode gestaltet. Dort steht ein großes Bild von ihm, ein ewiges Licht neben der Urne, eine kleine Katzenfigur und immer frische Blumen.
1.5 Jahre habe ich getrauert. Ich hab wirklich gedacht, es bricht mir das Herz. Weil jeder immer sagte: du brauchst eine neue Katze! habe ich mir nach ein paar Monaten die ein oder andere Katze angesehen. Es regte sich kein Gefühl bei mir. Bis ich das Bild von meinem Rabauken bei Facebook sah... und ja, es war Liebe auf den 1. Blick. Alles war so klar und ohne Zweifel.
Er ist ganz anders als Schnurri war. Schnurri schwebte immer etwas über den Dingen, schon in jungen Jahren ganz weise, ein edler Gentleman. Mit ganz viel Tiefe. Rabaukchen ist ein Riesenbaby... total furchtlos, cool, bei Wind und Wetter will er raus. Und er ist schmusig, was Schnurri nur selten war. Ich musste mich erst einmal an ihn gewöhnen.... er hatte ja auch seine Geschichte, die er mitbrachte. Im September habe ich ihn geholt, erst im Dezember waren wir beide dann soweit, dass man wirklich sagen konnte: Ja, hier passt alles.
Ich habe nach Schnurri's Tod eine Tierkommunikatorin beauftragt. Man kann dazu stehen, wie man will, aber was sie mir über Schnurri sagte, hat mich umgehauen. Sie hatte nur ein Bild von ihm..sonst nichts.
Ich weiß heute, ich hätte Schnurri kein besseres Leben geben können. Er war der Prinz auf dem Silbertablett. Genau so, wie sein Nachfolger jetzt auch.
Ich bin übrigens der festen Überzeugung, dass Schnurri seine Pfote mit im Spiel hatte, als ich das Schätzelchen zu mir holte. Es war, als hätte er mein Leid nicht mehr ertragen können.....
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.