Ich hab gerade, weil es in einem anderen Thread Thema war, "Fettlogik überwinden" gelesen, eigentlich ein psychologisches Buch zum Abnehmen. Da gibt es ein ganzes Kapitel zu genau diesem Thema. These ist u.a. auch, dass schnelle Abnahmen halt sehr auffallen, das aber nachlässt und gut gefunden wird, wenn man sein Zielgewicht einige Zeit hat. Das spricht in meinen Augen auch gegen den ebenfalls angesprochenen Neid, an den ich nicht so recht glaube. Ich denke eher, das ist so was Archaisches aus der Urzeit, jemand nimmt schnell ab -> krank, möglicherweise absteckend -> Sippe stirbt.
Das ist vermutlich nicht böse gemeint, aber auch andere haben ein Bild von einem und sind verstört, wenn sich das plötzlich ändert und brauchen da Zeit. Mir selber ging es auch so. Ich hab mich gefühlsmäßig noch lange wie früher gesehen, als ich schon sehr abgenommen hatte. Ich hatte erst ein Aha-Erlebnis, als mir eine Verkäuferin sagte, ich würde wie ein Sack in einem Kleid hängen, dass ich "bequem" fand. Auch das Selbstbild braucht möglicherweise Zeit.
Ich staune auch, wenn in Zeitschriften sichtbar Übergewichtige, sogar Adipöse nach sichtbarer Abnahme gleich in Richtung Magersucht assoziiert wird, nur weil man die Abnahme deutlich sieht. Die Zunahme ging dagegen über lange Zeit und ist vermutlich nur für jemanden ein Thema, der denjenigen oder diejenige lange nicht gesehen hat.