Keine Erfahrungen, aber ich denke, das kommt auch auf den Einzelfall an.
Haben die in dem Heim einen Sozialen Dienst, mit dem man mal sprechen könnte?
Meine Schwiegermutter kam vor gut 3 Jahren nach dem Tod ihres Mannes wegen beginnender Alzheimer-Demenz ins Seniorenheim. Da es schnell gehen mußte, hat man sich für ein Heim entschieden, das nicht so ganz in der Nähe ist, mit dem Auto ca. 30 Minuten, mit Öffentlichen noch mehr. Da das Haus auch zahlreiche Aktivitäten anbietet, die es woanders nicht gibt, z.B. ein Nachtcafé, in dem die Bewohner bis spät in den Abend betreut werden, wog das diesen Nachteil auf, zumal das meiner Schwiegermutter als Nachteule sehr entgegen kam. Besuche unsererseits erfolgen sonntags, für 2-3 Stunden, mein Mann auch noch montags für ca. 2 Stunden. Daneben gibt es noch zwei Brüder, die näher wohnen, und auch regelmäßig vorbeischauen. Zu Feierlichkeiten holen wir sie für mehrere Stunden zu uns.
Mittlerweile stellen wir aber fest, daß sie längere Besuche ermüden, sie schläft in unserer Gegenwart ein. Aufenthalte bei uns bringen sie komplett aus dem Rhythmus, sie ist danach erst einmal völlig durch den Wind. Man hat auch den Eindruck, daß sie gar nicht mehr so richtig versteht, wo und warum sie hier ist. Die Aktivitäten im Heim nutzt sie auch immer weniger, aus dem Nachtcafé läßt sie sich meistens wohl schon nach einer Stunde wieder aufs Zimmer bringen.
Daher wäre ihr mit häufigeren, aber kürzeren Besuchen wohl mehr gedient. Bei der Anfahrt wäre für uns allerdings das Einheizen teurer als das Kochen. Wir haben mehrere Heime direkt bei uns in der Nähe, bei denen man schnell einmal vorbeischauen könnte.
Allerdings stellen wir uns die Frage, ob ein Umzug in ihrer Situation für sie überhaupt noch opportun wäre. Würde es das aufwiegen, daß es für uns bzw. meinen Mann in erster Linie einfacher wäre, hinzukommen, oder würde sie das total desorientieren und zur fortschreitenden Verwirrung noch mehr beitragen?
War vielleicht jemand von Euch in einer ähnlichen Situation? Wie habt Ihr entschieden? Oder wie würdet Ihr entscheiden?
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Keine Erfahrungen, aber ich denke, das kommt auch auf den Einzelfall an.
Haben die in dem Heim einen Sozialen Dienst, mit dem man mal sprechen könnte?
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Hat mein Mann schon einmal gemacht, aber die halten sich da eher bedeckt.
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Na ja, die wollen keine Kundin verlieren, nehme ich an. Was sagt der behandelnde Arzt? Den müsste sie dann wahrscheinlich auch wechseln, oder? Schwierige Entscheidung. Ich würde sie wahrscheinlich näher ran holen, um sie dadurch öfter aber kürzer besuchen zu können.
Alles Gute für euch.
Liebe Grüße
Binie
Es ist leicht, das Leben schwerzunehmen, und es ist schwer, das Leben leichtzunehmen
Erich Kästner
fragt den Bezugspfleger oder den behandelnden Arzt. Die wissen meist besser bescheid.
Klar, bei einem neuen Heim muss sie sich neu orientieren und an eine neue Umgebung und an andere Menschen um sich rum gewöhnen. Es ist sehr schwer zu sagen, was jetzt besser ist und wie sie selbst es auffassen wird.
alle dummen Elsen auf Ignore!
Das macht mein Mann auch, er spricht mit den Pflegern, Alltagsbetreuern, will auch Kontakt zum Arzt aufnehmen. Schlußendlich sind natürlich alle keine Propheten...
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Ich würde die Dame dort belassen. Ich denke, die Veränderung zu Hause/Seniorenheim war schon ein einschneidender Wechsel, da sollte man das möglichst vermeiden.
Ich denke, wenn ihr einfach Eure Besuchszeiten kürzt, wird das auch für sie ok sein. Versucht, einen wachen Moment zu erwischen (da kann man sicher die Tagespflege fragen; vielleicht ist Vormittag besser als Nachmittag) und dann ist eine halbe Stunde genauso wertvoll wie zwei, in denen sie die Hälfte verschlafen hat. Wenn das dann mit unterschiedlichen Personen mehrfach die Woche statt findet, ist das doch mehr als ausreichend, wenn sie so schnell ermüdet.
Alt sein bedeutet halt eben mal auch der Verlust der Kräfte an sich, der Aufmerksamkeit und auch der Konzentrationsfähigkeit.
Never judge a book by its cover...
Hallo Astama,
wir haben es mit meiner Schwiegermutter (ebenfalls dement) auch so gemacht. Sowie ein Heim in der Nähe frei war, haben wir sie verlegen lassen. Ja, sie war zuerst verwirrt. Aber es hat sich als sehr gut erwiesen. Meine Schwägerin kann zu Fuß immer mal kurz zu ihr rüberlaufen und sie freut sich immer so über Besuch, auch wenn sie uns nicht mehr erkennt. Sie lächelt dann immer ganz glücklich.
Außerdem denke ich: Die Besuche sind teilweise anstrengend, auch frustrierend für die Angehörigen. Wenn das Heim gleich um die Ecke ist, ist es leichter. Einfach, weil es nicht so viel Zeit erfordert und man auch in der Woche mal schnell hin kann. Vor allem im weiteren Verlauf der Krankheit hatten wir den deutlichen Eindruck: lieber kurz und öfter, als selten aber lang besuchen.
Liebe Grüße
Iris
Hallo Astama,
ich habe leider nicht die Zeit die ich gerne hätte um ausführlich zu antworten aber ich würde Euch auch ermutigen, nein eigentlich sehr empfehlen, es zu tun. Die Vorteile (für alle!) überwiegen und die Irritation bei der Schwiegermutter wird nur kurz anhalten.
Ich schließe mich 100%ig Iris an, genauso habe ich es auch erlebt bei einer lieben Tante, die inzwischen aber gestorben ist!
liebe Grüße
Ihr wisst ja gar nicht, wie sehr es sie irritieren würde zu wechseln, und die Vorteile für euch liegen auf de Hand. Ich weiß aus meiner Zeit im Pflegeheim, dass Besuch unfassbar wichtig ist, auch wenn es den Eindruck macht, dass sie es nicht wirklich versteht. Und wenn ihr sie dann öfter besuchen würdet, dann überwiegen die Vorteile auf jeden Fall.