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Thema: Fettlogik überwinden - Kaloriensparprogramm

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  1. #1
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Radikale Diäten sind zwar medienwirksam aber selten nachhaltig. Wer sich etwas Zeit lässt, die richtigen Lebensmittel auswählt und ein vernünftiges Sportprogramm wählt, wird zwar länger brauchen, dafür aber das Körpergewicht auch halten können.
    Zu den Stoffwechselpunkten hat Nadja ja im Blog Stellung genommen, das spar ich mir (ich halte die Ausgangswerte auch für nahezu nicht machbar, die liegen extrem hoch). Aber das zitierte ist für mich der wichtigste Punkt. Wenn man eine Diät als Diät sieht, als temporären Zustand, um ein Ziel zu erreichen mit dem Ziel, danach wieder wie vorher weitermachen zu können, wird das wahrscheinlich nicht funktionieren. Es hat ja einen Grund, dass man dick geworden ist. Dies liegt zumeist an zu viel Energiezufuhr und zu wenig Bewegung. Wenn man die Stellschrauben nach der Abnahme wieder auf den alten Zustand zurückdreht, nimmt man wieder zu. Das ist kein Stoffwechsel-Jojo, sondern einfach rechnen. Deshalb sollte man einen Weg finden, den man dauerhaft gehen kann. Im Buch erklärt sie es gut - wenn du erstmal 50 Kilo weghaben musst, um überhaupt Sport machen zu können (oder operiert werden zu können, so war das glaub ich bei ihr mit dem Knie), dann kann man das am schnellsten über sehr wenig Kalorien erreichen. Sie sagt aber immer wieder, dass das nicht die Diät ist, die langfristig Erfolg bringen wird - sondern nur die schnelle Lösung, bevor es gesundheitlich richtig schiefgeht. Danach muss man halt dauerhaft umstellen, sonst wirds nix.

    Tomma, wenn Sport wegfallen muss, bleiben dennoch Bewegungs- und Ernährungsstellschrauben. Der Gesamtumsatz ändert sich ja auch permanent, je leichter und fitter man wird. Ich habe vorher mit deutlich mehr Kalorien als heute gut abgenommen, habe beim Sport teilweise das doppelte verbrannt (ich tracke mit Puls und Fitbit), weil ich viel mehr Gewicht bewegt habe. Wenn ich meinen alten Verbrauch sehe, davon kann ich heute (mit nahezu doppeltem Sportprogramm) nur träumen. Aber es ist halt leider so, mir ging es drum gesünder und fitter zu werden, und das ist der Preis dafür, dass man schon genau gucken muss, was man isst.

  2. #2
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    Ich hab im Blog noch gar nicht viel gelesen und bin auf eine Rubrik "Gründe" gestoßen, die ich sehr interessant finde. Warum will jemand überhaupt abnehmen? Die Autorin schreibt, sie hätte es satt, dass es fast immer auf das rein körperliche Aussehen reduziert wird.
    Keiner bestreitet, dass es nicht in fast allen Fällen auch eine Rolle gespielt hat, aber die Gründe, wirklich anzufangen, waren oft andere. Wie stark die Gesundheit sich bei denen verbessert hat, die Gewicht abgebaut haben, ist überwältigend, selbst wenn ich davon ausgehe, dass welche, bei denen das nicht so ist, dort nicht schreiben würden.
    Bei vielen war Gesundheit und Beweglichkeit (hier viele mit Kindern) der Anlass anzufangen.

    Ich selber habe auch Kate Moss Satz: "Nothing tastes as good as
    skinny feels" immer an Aussehen gedacht, weil Moss Model ist und dabei das Wort fühlen mit aussehen übersetzt. Aber fühlen trifft genau, was sich verändert, wenn man abgenommen hat. Leichtigkeit, Beweglichkeit, Stärke, das Absinken gefährlicher Laborwerte und das Stoppen dieser Tendenzen.

    Bei mir ist es eine Mischung aus fühlbarem Eingerostetsein und der Erinnerung an ein großartiges Körpergefühl gewesen, aber auch zu sehen, wie meine später übergewichtig gewordene Mutter im Verhältnis zu meinen anderen beiden im Alter schlanken Großmüttern unter der Anstrengung des Gewichts bei Krankheit leidet, sie verschlimmert und vermutlich auch ohne gar nicht so weit gekommen wäre. Auch für die, die ihr helfen, ist das ein viel größeres Problem, sie ist von einigen Personen jetzt abhängig und auch darunter leidet sie.

    Ich bin ihre Tochter und habe einen berechtigten Grund, solche Entwicklungen ebenfalls durchzumachen, wenn ich nicht aktiv gegensteuere. Wenn ich ein gutes Leben im Alter haben will, investiere ich jetzt in aktive Körperfunktionen und Muskeln.
    Klar, kann ich auch so schnell oder langsam durch andere Krankheiten sterben, aber die Möglichkeit, im hohen Alter noch so lange aktiv und ein normales Leben zu haben wie meine anderen beiden Großmütter oder meine Großtante, die jetzt 92 ist und immer noch aktiv, wenn auch die Beine es schwerer mache, aber immerhin muss sie nicht viel Gewicht selber bewegen, ist auch ein realistischer Weg. Ich lege dazu aktiv den Grundstein. Ich will nicht alt und unbeweglich sein. Ich will alt und beweglich sein. Schon jetzt spüre ich diese Unterschiede, selbst bei gar nicht mal so riesigen Gewichtsunterschieden, wie andere sie hatten. Ich will da nie wieder hin und genieße das jeden Tag.

    Gesundheit ist nichts, dass hinter Attraktität steht, zumal letzteres ohnehin Geschmackssache ist. Ich will das nicht abwerten, finde aber auch, dass das als Grund überbewertet wird, bzw. tatsächlich darauf reduziert.

  3. #3
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    Iridia, du hast mal wieder sehr fundiert und ausführlich geantwortet. Vielen Dank. Natürlich gibt es viele Gründe, mit dem Abnehmen anzufangen und wenn man einen halbwegs intakten Stoffwechsel hat, sollte das mit ausreichend Disziplin auch
    funktionieren. Mit einem aus dem Ruder laufenden Stoffwechsel ist das ja eh nochmal eine ganz andere Nummer.

    Optik wäre mir nicht so wichtig, ich hab mich an die abwertenden Blick der Mitmenschen längst gewöhnt. Entlastung für meine
    Gelenke oder andere gesundheitliche Vorteile wären für mich der Grund, es vielleicht doch nochmal zu versuchen. Aber nur
    wenn die Sache mit JoJo wirklich stimmt. Sonst kann ich es ja auch gleich lassen.

    Meine Frage ist daher eher, was kommt danach? Es ist doch völlig irre, sich Wochen, Monate oder noch länger zu kasteien,
    wenn am Ende doch der JoJo wieder zuschlägt und alles oder sogar noch mehr an Körperfett wieder zurückkommt.
    Dieses Auf und Ab ist der Gesundheit noch abträglicher als das eigentliche Übergewicht.

  4. #4
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Iridia, du hast mal wieder sehr fundiert und ausführlich geantwortet. Vielen Dank. Natürlich gibt es viele Gründe, mit dem Abnehmen anzufangen und wenn man einen halbwegs intakten Stoffwechsel hat, sollte das mit ausreichend Disziplin auch
    funktionieren. Mit einem aus dem Ruder laufenden Stoffwechsel ist das ja eh nochmal eine ganz andere Nummer.

    Optik wäre mir nicht so wichtig, ich hab mich an die abwertenden Blick der Mitmenschen längst gewöhnt. Entlastung für meine
    Gelenke oder andere gesundheitliche Vorteile wären für mich der Grund, es vielleicht doch nochmal zu versuchen. Aber nur
    wenn die Sache mit JoJo wirklich stimmt. Sonst kann ich es ja auch gleich lassen.

    Meine Frage ist daher eher, was kommt danach? Es ist doch völlig irre, sich Wochen, Monate oder noch länger zu kasteien,
    wenn am Ende doch der JoJo wieder zuschlägt und alles oder sogar noch mehr an Körperfett wieder zurückkommt.
    Dieses Auf und Ab ist der Gesundheit noch abträglicher als das eigentliche Übergewicht.
    Vielleicht solltest du wirklich mal das Buch lesen.

    Alles, was du fragst, wird da detailliert beantwortet. Das kann ich in paar Postings nicht leisten. Das Thema "was mache ich, wenn mein Stoffwechsel am Boden liegt" ist geradezu das Thema des Buches. Für mich der uninteressanteste Teil, aber dich beschäftigt die Frage zentral, für extrem viele andere ist es ebenso.

    Es stimmt offenbar tatsächlich nicht, dass auf und ab der Gesundheit abträglicher ist als bleibendes Übergewicht, jede Entlastung ist ein Fortschritt und heilt bereits in der Zeit wieder etwas. Sich kasteien empfinde ich das zu einen gar nicht, man kann ja lagsam abnehmen und zweitens: man kasteit sich natürlich ohnehin mit Übergewicht, ist das nur gewohnt, schwieriger wird es dann noch, wenn Schmerzen dazu kommen, oder?

    Die Sache mit dem Stoffwechsel müsste vor allem dich interessieren, denn es ist eher deine Ausgangslage als meine, die sie am Anfang hatte, zumindest von den Stoffwechselvoraussetzungen her. Schilddrüse, Hashimoto, sowas.
    Du kannst das ja am Ende immer noch für Quatsch halten, aber das mal am Stück zu lesen war in der Tat sehr erhellend.

    Mir gefällt außerdem, Fragen direkt bei ihr im Blog zu stellen. Das Buch ist aber extrem motivierend und die derzeitige Fastenzeit vor Frühlingsbeginn ist geradezu perfekt. Nie funktioniert der Einstieg besser als jetzt.

    Interessant finde ich, aber überhaupt mal genau die Kalorien zu essen, die man berechnet hat und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel genug ist, wenn man nur so bleiben will.

    Ich glaub, ich hab das erste Mal im Leben wirklich alles notiert und mir mengenweise ausgerechnet anzeigen lassen. Was ich nicht gedacht hätte: mir macht es Spaß, okay, es ist neu aber es weckt auch wieder die Aufmerksamkeit. Ich sehe das als Reise zu neuen Möglichkeiten, ein Abenteuer.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  5. #5
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    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.

    Dessen muss man sich bewusst sein.
    Viel Erfolg, wenn du es anpacken willst!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.
    Das stimmt so nicht. Du wirst ein Leben lang auf Essen achten müssen, wie du isst, verändert sich aber laufend.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.
    Du brauchst halt dein überschüssiges Fett nicht mehr zuerst mit Essen zu versorgen. Ist es nicht da, brauchst du es auch nicht mehr, weder körperlich noch mental.

    Dafür werden dich irgendwann die Muskeln raus zum Spielen rufen und dann hier Bedarf haben. Dann musst du wieder mehr essen. Fett und Muskeln sind verschiedene Gewebe und wollen andere Sachen zum Erhalt.
    Die Autorin schreibt, sie selbst isst heute gar nicht viel weniger als früher. Sie hat dabei aber einen anderen Körper dabei und lebt damit auch anders.

    Dazu kommt: wenn man nicht mehr so platt ist, bewegt man sich mehr, fängt mit Sport an. Das ist was, was im Übergewicht undenkbar, weil Horror ist, aber: der Körper und der Geist verändern sich mit dem Wegfall von Fett, nicht zwangsläufig mit dem Wegfall von Gewicht übrigens.

    Macht man keinen Sport, isst man halt weniger - macht man mehr, isst man mehr.

    Ansonsten trägt der Körper jeden Tag sportlich ständig sein Gewicht, beim Gehen, Treppensteigen, aufstehen usw. später macht man das nur noch zeitweise mit Fremdgewicht. Das soll vermutlich die Zumutung beim Sport sein.

    Wahr ist andererseits: wer ein Leben lang weiter über seinem Energiebedarf lebt, wird sich ein Leben lang dann halt mit Unbeweglichkeiten, Schmerzen und schlechten Laborwerten beschäftigen müssen, mit steigender Tendenz. Man gewöhnt sich spielend an beides, auch an steigende Insulinwerte, Diabetes, spätestens beim Spritzen wird man dazu gezwungen, sich mit dem Essen zu beschäftigen. Diabetes 2, Volksseuche Nr. 1, lässt sich zumindest in der Anfangszeit sehr gut durch Gewichtsverlust wieder zum Verschwinden bringen. Übergewicht ist dabei der größte Risikofaktor. Seine Gelenke täglich mit Gewicht zu belasten ist eine auch ein Thema. Entlastet euch von diesem Scheiß.

    Als ich mit No Carb begann, fing eine der segensreichsten Zeiten in meinem Leben an. Der Anfang war sehr eingeschränkt und ungewohnt und es mag sein, dass es "genau meins" war oder ist, aber ich hab mich das erste Mal wirklich selbst bestimmt gefühlt, rundherum. Mein Gewicht mit der üblichen Winterschwankung hab ich völlig ohne Sport und mit weitreichend gemischtem Essen in diesem Winter in der Zeit behalten, allerdings sind die Körperfettwerte höher gegangen. Bei No Carb hab ich nie auf Kalorien geachtet, mit Kohlenhydraten ist das aber interessanterweise ganz anders.

    Schwankung nach oben - wird jetzt wieder ausgeglichen mit der Schwankung nach unten, ich baue jetzt sozusagen wieder Überstunden ab um in die Balance zwischen geben und Nehmen zu kommen. Es ist kein Problem, mal zuviel zu haben, ein Problem wird es erst, wenn man neues Zuviel da auch nicht drauf haut, statt das mit dem anderen Ende des Pendels abzubauen.

    Ideal ist natürlich, das innerhalb von Tagen auszugleichen und das mache ich auch fast immer. Aber selbst langfristige Zeiten wie Krankheiten, psychisch problematische Zeiten usw. sind eine Schwankung nach oben, die man wieder ausbalancieren kann.

    So weit, so banal.

    Die wirklich neue Erkenntnis des Buches ist aber: selbst wenn du damit wieder aufhörst, wirst du dir damit später nicht automatisch mehr Übergewicht verschaffen, sondern hast dir real etwas Atempause und Erleichterung für deinen Körper verschafft. Jeder Versuch ist gut und vielleicht kommst du zu deiner Überraschung mit dem System am leichtesten klar, wie es mir mit No Carb ging. Kein "muss" sondern "endlich leicht händelbar". Dazu gibt es Verbesserungen, die sich dir erst zeigen, wenn du an einem bestimmten Punkt bist.

    Ich hab gestern noch mal etwas über die Gründe des Abnehmens in dem Blog gelesen. Was ich sehr berührend fand, war auch der Fall der Frau, die merkte, sich von ihrem Mann zu entfernen, der schlank war.
    Sie meinte, ihre Lebenswelten würden langsam auseinander driften. Was er läuft usw. kann sie nicht mithalten, er nimmt zwar Rücksicht aus sie, sie merkt aber, wie sie ihn unter seinen Möglichkeiten leben lässt und die immer weiter beschränkt. An solche Sachen hab ich noch nie gedacht.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  7. #7
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.
    Dessen muss man sich bewusst sein.
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    Ja, hab ich gelesen. Aber das ist nicht machbar. Mein letzter Kalorienzähl-Abnehm-Versuch lag bei 800 Kcal pro Tag. Mit mehr ging nichts runter, Hashi-Stoffwechsel halt. Das kann man eine Zeit lang durchhalten, aber keinesfalls für immer.
    Und es bedeutet eben ja genau das was es schon immer bedeutet hat, daß bei sehr niedriger Kalorienzahl während des Abnehmens der JoJo erbarmungslos ist.

    Ich danke euch für die Antworten und Gedanken zu meinen Fragen. Ich glaub, ich bin dann hier wieder raus.

  8. #8
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.

    Dessen muss man sich bewusst sein.
    Viel Erfolg, wenn du es anpacken willst!
    Das stimmt zum Teil.

    Wenn man abnehmen will, muss man weniger essen als man verbraucht. Je grösser das Defizit ist, desto schneller nimmt man ab. Ein schwererer Körper verbraucht mehr, insbesondere wenn dieser bewegt wird.

    Wenn man sein Gewicht deutlich reduziert hat, verbraucht der Körper weniger. Um zu erhalten darf man weniger essen, als bei einem schweren Körper. ABER: man braucht kein Defizit mehr zu essen, weil man ja nicht mehr abnehmen will.
    Grundumsatz mit 100kg - 1740 kcal
    Grundumsatz mit 70kg - 1412 kcal

    Ergibt 300kcal weniger, die man essen darf. Wenn man aber davon ausgeht, dass man vorher ein Defizit von 500kcal pro Tag gefahren hat um abzunehmen, bleiben 200kcal über.

    Das ist jetzt eine Rechnung OHNE Aktivitäten, heisst der Aktivitätsgrad bleibt bei der Betrachtung aussen vor.

    Fast jeder, der gut und schnell abnimmt ändert sein Verhalten und macht Sport. Wenn der Muskelanteil zunimmt, steigt der Grundumsatz und was das ganz tolle ist, da einem Bewegung leichter fällt, bewegt man sich generell mehr. Man verbraucht also in etwa genau so viel und viele gar mehr, als zu der Zeit als man dick und inaktiv war.

    Die grosse und grundsätzliche Verhaltensänderung ist (für mich) weder die eingeschränkte Nahrungszufuhr noch die Bewegung, sondern das Wahrnehmen der Balance, das Wiegen und Tracken. Und das eben auch weiterzuführen in Perioden, in denen man einen niedrigen Aktivitätsgrad hat. Es ist mir klar geworden, dass ich mit dem Tracken von Nahrung, Bewegung und Gewicht es selbst in der Hand habe. Vor ein paar Jahren habe ich ja schon 20kg abgenommen weil ich keinen Zucker und damit weniger gegessen habe. Dadurch habe ich gemerkt, dass es grundsätzlich für mich möglich ist auch viel abzunehmen. Gut die Hälfte davon habe ich gehalten, ich habe also das erste Mal in meinem Leben NICHT wieder mehr zugenommen, als ich abgenommen habe. Das war für mich schon mal eine gute Erkenntnis, dass es möglich ist. Als meine Rheumatologin vor einem guten Jahr meinte, Cortison wäre angebracht aber sie würde zögern wegen des Gewichts, bin ich mit ihr übereingekommen, dass wir es versuchen und falls ich zunehmen sollte, ich ein Ernährungsprotokoll führen würde. Damit war für mich klar, dass ich meine Nahrungsaufnahme im Blick haben werde. Bis auf ein paar Schwankungen wg. Wasser ist das gut gegangen aber ich habe in der Zeit nicht abgenommen, denn das Zeug macht Hunger.

    Mit Jahreswechsel habe ich beschlossen, dass ich weiter abnehmen will. Das Fettlogikbuch hatte ich schon seit einem halben Jahr auf meinem Kindle und fand es am Anfang blöd, weil ich es nur überflogen habe. In der zweiten Januarwoche habe ich es mir noch mal vorgenommen und bin seit dem bei dem Thema ganz ganz anders unterwegs, wie ich hier vor einiger Zeit ja schon in dem ersten Thread zu Buch schrieb. Es hat mir Unabhängigkeit und Selbstwirksamkeit in Bezug auf meinen Körper gegeben. Ich weiss ich kann auch in der Abnehmphase kalorienreiche Dinge essen und mit Freunden feiern, ich muss halt "nur" die Gesamtbilanz im Blick behalten.

    Ich habe mir einen Fitnesstracker fürs Handgelenk zugelegt und ich muss sagen, einerseits motiviert mich das Ding, aktiv zu sein weil ich immer sehe, wie ich auf der "Habenseite" etwas draufbekomme. Aber noch mehr motiviert mich der Erfolg, dass ich mittlerweile viel beweglicher geworden bin. Früher stand der Gewichtsverlust für sich allein, jetzt das Gesamtpaket, ein aktiveres Lebensgefühl. Die Rheumadiagnose (letzendlich mehr ein Verdacht) vor einem guten Jahr hat auch einen guten Teil dazu beigetragen, dass ich bewusster mit meinem Körper umgehe.

    Natürlich habe ich auch manchmal Bedenken und Zweifel. Was passiert, wenn ich aus irgendeinem Grund alles wieder aus den Augen verliere? Tja, dann würde ich eventuell wieder zunehmen. Kann passieren. Kann aber auch gutgehen. Die Aussicht auf ein beweglicheres Leben wiegt aber schwerer als die Zweifel. Und einen Versuch ist es allemal wert. Vor dem Buch habe ich mich meinem Körper und Stoffwechsel ausgeliefert gefühlt. Dieser ganzen Mythen, man müsse langsam abnehmen und dürfe keinesfalls unter dem Grundumsatz essen, der Stoffwechsel würde einschlafen, man dürfe keine Mahlzeiten auslassen, man würde mehr wieder zunehmen als man abgenommen hat - alles kompletter Blödsinn. Und wie ich im ersten Thread zu dem Buch geschrieben habe, auch ich habe einiger meiner Ansichten, die ich in den letzten Jahren doch vehement vertreten habe, revidiert. 7000kcal Defizit sind 1kg Gewichtsverlust. Das ist es und nicht mehr oder weniger.
    Geändert von Medha (26.03.17 um 10:27:44 Uhr)
    “There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)

  9. #9
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    @tommasina

    Die Situation ist im Buch klar erklärt. Wenn Sport wegfällt, fällt logischerweise auch das Kalorienlevel, bei dem man im Gewicht bleibt und der Kalorienbedarf muss angepasst werden. Sport zählt hier lediglich als Negativposten in der Kalorienbilanz. Stimmen sollte sie erst mal ohnehin ohne Sport.
    Sport gestattet halt nur andere Mengen von Kalorien und es geht schneller, aber der Posten ist variabel.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    @tommasina

    Die Situation ist im Buch klar erklärt. Wenn Sport wegfällt, fällt logischerweise auch das Kalorienlevel, bei dem man im Gewicht bleibt und der Kalorienbedarf muss angepasst werden. Sport zählt hier lediglich als Negativposten in der Kalorienbilanz. Stimmen sollte sie erst mal ohnehin ohne Sport.
    Sport gestattet halt nur andere Mengen von Kalorien und es geht schneller, aber der Posten ist variabel.
    Das ist mir klar.
    Ich wollte nur aufzeigen, dass man sich bewusst sein muss, dass jede Veränderung im 'Programm' wodurch auch immer, Anpassungen erfordert, damit der Erfolg nicht zunichte gemacht wird.
    Und man sich dessen oft, gerade wenn man stark übergewichtig ist und voller Elan eine derart gravierende Umstellung startet, nicht bewusst ist.
    Also anfangs, wenn man startet.

    Dass es immer Umstände gibt, bei denen dieses 'logischerweise Kalorienzufuhr anpassen' schwer ist.
    Es ist also ein lebenslanges Projekt, wessen sich viele nicht bewusst sind und dann scheitern (wenn man das so nennen will, ich möchte es eigentlich nicht so nennen...)

    Ich finds toll für alle, die das schaffen, Chapeau!

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