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Thema: Fettlogik überwinden - Kaloriensparprogramm

  1. #31
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Iridia, du hast mal wieder sehr fundiert und ausführlich geantwortet. Vielen Dank. Natürlich gibt es viele Gründe, mit dem Abnehmen anzufangen und wenn man einen halbwegs intakten Stoffwechsel hat, sollte das mit ausreichend Disziplin auch
    funktionieren. Mit einem aus dem Ruder laufenden Stoffwechsel ist das ja eh nochmal eine ganz andere Nummer.

    Optik wäre mir nicht so wichtig, ich hab mich an die abwertenden Blick der Mitmenschen längst gewöhnt. Entlastung für meine
    Gelenke oder andere gesundheitliche Vorteile wären für mich der Grund, es vielleicht doch nochmal zu versuchen. Aber nur
    wenn die Sache mit JoJo wirklich stimmt. Sonst kann ich es ja auch gleich lassen.

    Meine Frage ist daher eher, was kommt danach? Es ist doch völlig irre, sich Wochen, Monate oder noch länger zu kasteien,
    wenn am Ende doch der JoJo wieder zuschlägt und alles oder sogar noch mehr an Körperfett wieder zurückkommt.
    Dieses Auf und Ab ist der Gesundheit noch abträglicher als das eigentliche Übergewicht.
    Vielleicht solltest du wirklich mal das Buch lesen.

    Alles, was du fragst, wird da detailliert beantwortet. Das kann ich in paar Postings nicht leisten. Das Thema "was mache ich, wenn mein Stoffwechsel am Boden liegt" ist geradezu das Thema des Buches. Für mich der uninteressanteste Teil, aber dich beschäftigt die Frage zentral, für extrem viele andere ist es ebenso.

    Es stimmt offenbar tatsächlich nicht, dass auf und ab der Gesundheit abträglicher ist als bleibendes Übergewicht, jede Entlastung ist ein Fortschritt und heilt bereits in der Zeit wieder etwas. Sich kasteien empfinde ich das zu einen gar nicht, man kann ja lagsam abnehmen und zweitens: man kasteit sich natürlich ohnehin mit Übergewicht, ist das nur gewohnt, schwieriger wird es dann noch, wenn Schmerzen dazu kommen, oder?

    Die Sache mit dem Stoffwechsel müsste vor allem dich interessieren, denn es ist eher deine Ausgangslage als meine, die sie am Anfang hatte, zumindest von den Stoffwechselvoraussetzungen her. Schilddrüse, Hashimoto, sowas.
    Du kannst das ja am Ende immer noch für Quatsch halten, aber das mal am Stück zu lesen war in der Tat sehr erhellend.

    Mir gefällt außerdem, Fragen direkt bei ihr im Blog zu stellen. Das Buch ist aber extrem motivierend und die derzeitige Fastenzeit vor Frühlingsbeginn ist geradezu perfekt. Nie funktioniert der Einstieg besser als jetzt.

    Interessant finde ich, aber überhaupt mal genau die Kalorien zu essen, die man berechnet hat und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viel genug ist, wenn man nur so bleiben will.

    Ich glaub, ich hab das erste Mal im Leben wirklich alles notiert und mir mengenweise ausgerechnet anzeigen lassen. Was ich nicht gedacht hätte: mir macht es Spaß, okay, es ist neu aber es weckt auch wieder die Aufmerksamkeit. Ich sehe das als Reise zu neuen Möglichkeiten, ein Abenteuer.
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

  2. #32
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    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.

    Dessen muss man sich bewusst sein.
    Viel Erfolg, wenn du es anpacken willst!

  3. #33
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.
    Das stimmt so nicht. Du wirst ein Leben lang auf Essen achten müssen, wie du isst, verändert sich aber laufend.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.
    Du brauchst halt dein überschüssiges Fett nicht mehr zuerst mit Essen zu versorgen. Ist es nicht da, brauchst du es auch nicht mehr, weder körperlich noch mental.

    Dafür werden dich irgendwann die Muskeln raus zum Spielen rufen und dann hier Bedarf haben. Dann musst du wieder mehr essen. Fett und Muskeln sind verschiedene Gewebe und wollen andere Sachen zum Erhalt.
    Die Autorin schreibt, sie selbst isst heute gar nicht viel weniger als früher. Sie hat dabei aber einen anderen Körper dabei und lebt damit auch anders.

    Dazu kommt: wenn man nicht mehr so platt ist, bewegt man sich mehr, fängt mit Sport an. Das ist was, was im Übergewicht undenkbar, weil Horror ist, aber: der Körper und der Geist verändern sich mit dem Wegfall von Fett, nicht zwangsläufig mit dem Wegfall von Gewicht übrigens.

    Macht man keinen Sport, isst man halt weniger - macht man mehr, isst man mehr.

    Ansonsten trägt der Körper jeden Tag sportlich ständig sein Gewicht, beim Gehen, Treppensteigen, aufstehen usw. später macht man das nur noch zeitweise mit Fremdgewicht. Das soll vermutlich die Zumutung beim Sport sein.

    Wahr ist andererseits: wer ein Leben lang weiter über seinem Energiebedarf lebt, wird sich ein Leben lang dann halt mit Unbeweglichkeiten, Schmerzen und schlechten Laborwerten beschäftigen müssen, mit steigender Tendenz. Man gewöhnt sich spielend an beides, auch an steigende Insulinwerte, Diabetes, spätestens beim Spritzen wird man dazu gezwungen, sich mit dem Essen zu beschäftigen. Diabetes 2, Volksseuche Nr. 1, lässt sich zumindest in der Anfangszeit sehr gut durch Gewichtsverlust wieder zum Verschwinden bringen. Übergewicht ist dabei der größte Risikofaktor. Seine Gelenke täglich mit Gewicht zu belasten ist eine auch ein Thema. Entlastet euch von diesem Scheiß.

    Als ich mit No Carb begann, fing eine der segensreichsten Zeiten in meinem Leben an. Der Anfang war sehr eingeschränkt und ungewohnt und es mag sein, dass es "genau meins" war oder ist, aber ich hab mich das erste Mal wirklich selbst bestimmt gefühlt, rundherum. Mein Gewicht mit der üblichen Winterschwankung hab ich völlig ohne Sport und mit weitreichend gemischtem Essen in diesem Winter in der Zeit behalten, allerdings sind die Körperfettwerte höher gegangen. Bei No Carb hab ich nie auf Kalorien geachtet, mit Kohlenhydraten ist das aber interessanterweise ganz anders.

    Schwankung nach oben - wird jetzt wieder ausgeglichen mit der Schwankung nach unten, ich baue jetzt sozusagen wieder Überstunden ab um in die Balance zwischen geben und Nehmen zu kommen. Es ist kein Problem, mal zuviel zu haben, ein Problem wird es erst, wenn man neues Zuviel da auch nicht drauf haut, statt das mit dem anderen Ende des Pendels abzubauen.

    Ideal ist natürlich, das innerhalb von Tagen auszugleichen und das mache ich auch fast immer. Aber selbst langfristige Zeiten wie Krankheiten, psychisch problematische Zeiten usw. sind eine Schwankung nach oben, die man wieder ausbalancieren kann.

    So weit, so banal.

    Die wirklich neue Erkenntnis des Buches ist aber: selbst wenn du damit wieder aufhörst, wirst du dir damit später nicht automatisch mehr Übergewicht verschaffen, sondern hast dir real etwas Atempause und Erleichterung für deinen Körper verschafft. Jeder Versuch ist gut und vielleicht kommst du zu deiner Überraschung mit dem System am leichtesten klar, wie es mir mit No Carb ging. Kein "muss" sondern "endlich leicht händelbar". Dazu gibt es Verbesserungen, die sich dir erst zeigen, wenn du an einem bestimmten Punkt bist.

    Ich hab gestern noch mal etwas über die Gründe des Abnehmens in dem Blog gelesen. Was ich sehr berührend fand, war auch der Fall der Frau, die merkte, sich von ihrem Mann zu entfernen, der schlank war.
    Sie meinte, ihre Lebenswelten würden langsam auseinander driften. Was er läuft usw. kann sie nicht mithalten, er nimmt zwar Rücksicht aus sie, sie merkt aber, wie sie ihn unter seinen Möglichkeiten leben lässt und die immer weiter beschränkt. An solche Sachen hab ich noch nie gedacht.
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  4. #34
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Vivian, hast du gelesen, was Boedi geschrieben hat?
    Du wirst ein Leben lang so essen müssen, nicht nur, bis du dein Wunschgewicht erreicht hast.

    Durch die Abnahme wirst du kontinuierlich weniger Kalorien brauchen und um dein Gewicht dann zu halten darfst du nicht mehr darüber gehen.
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    Ja, hab ich gelesen. Aber das ist nicht machbar. Mein letzter Kalorienzähl-Abnehm-Versuch lag bei 800 Kcal pro Tag. Mit mehr ging nichts runter, Hashi-Stoffwechsel halt. Das kann man eine Zeit lang durchhalten, aber keinesfalls für immer.
    Und es bedeutet eben ja genau das was es schon immer bedeutet hat, daß bei sehr niedriger Kalorienzahl während des Abnehmens der JoJo erbarmungslos ist.

    Ich danke euch für die Antworten und Gedanken zu meinen Fragen. Ich glaub, ich bin dann hier wieder raus.

  5. #35
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    @boedi

    Das hast du wirklich so gemeint, dass sich jemand auch noch dauerhaft von 800 kcal. ernähren soll?

    Ich hab das Buch ganz anders gelesen.
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  6. #36
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    So hätt ich das auch nicht gelesen. Ich hätte das so verstanden, dass man am Ziel seinen Bedarf errechnet und dann eben diesen isst, je nachdem, was das halt sei. Wenn ich mit 800kcal jetzt 10kg abnehme und mit 61kg meinen Grundumsatz berechne, kommen 1400 zerquetschte kcal raus. Die kann ich dann essen, ohne zuzunehmen. Plus minus etwas Unschärfe und natürlich der Bewegung, die dann in den Leistungsumsatz einfließt. Was ich nicht kann, ist das Gleiche wie vorher zu essen und meinen, das ginge schon. Man muss sich also ein Leben lang damit herumschlagen und ggf die Menge nachstellen, aber nicht in einem derartigen Ausmaß, dass ich nie wieder mehr als mein Abnehm-Pensum essen darf.

  7. #37
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    Nach Iridias Thread hier habe ich das Buch jetzt doch auch mal lesen müssen und mich hat insbesondere der Part über die gesundheitlichen Auswirkungen des Übergewichts bzw. auch von "Skinny Fat" angesprochen. Mein Körperfettanteil ist momentan auch viel zu hoch, nachdem ich ewig keinen Sport mehr gemacht habe und für mich auf jeden Fall nochmal ein Wachrüttler das jetzt endlich wieder mit der entsprechenden Priorität anzugehen und auch meinen Freund zu motivieren, der mit seinem Bauchfett besonders gefährdet ist. Ich bin da aus Selbstbetrugsgründen in der letzten Zeit auch nach der Optik bzw. dem BMI gegangen, nach dem Motto: Ist ja eigentlich alles okay. Aber meine Fettmesswaage zeigt mir einen bedenklichen Wert bei den Fettprozenten und ich merke ja auch, dass ich mich nicht wirklich wohlfühle.

    Was ich auch sehr interessant fand, war die Info ganz zum Schluss, dass man ja verschiedene Ernährungsformen kombinieren könnte. Dann wird es nicht einseitig. Das habe ich in der letzten Zeit sowieso schon instinktiv gemacht, werde es aber noch konsequenter umsetzen. Also nach ein paar Tagen LowCarb z. B. mal ein paar Tage auf basische Ernährung setzen und dabei nur die Kalorien im Blick halten. Das finde ich sehr angenehm, da ich z. B. gerne Kartoffeln, Hülsenfrüchte, etc. essen und mir das bei Lowcarb dann doch stark fehlt. Ich werde in der nächsten Zeit auch mal pingeliger die Kalorien im Auge haben und das Eiweiß. Ein zu großes Defizit möchte ich aber gar nicht fahren, das halte ich momentan jobseitig nicht durch. Dann lieber per Sport den Umsatz erhöhen.

    Unter dem Strich fand ich das Buch sehr interessant. An den einschlafenden Stoffwechsel habe ich auch immer geglaubt, analog zur Pulsfrequenz, die mit einem gewissen Ausdauertraining sinkt. Aber im Grunde glaube ich schon, dass sie recht hat, dass die meisten schlicht und ergreifend nicht richtig zählen. Weder den Verbrauch, noch die Kalorien. Und dann klappt es halt nicht.

    Bin gespannt wie Iridias Experiment weiter läuft
    It's easy to be morose and hard to be happy.

  8. #38
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    Sorry wenn ich jetzt hier so reingrätsche, ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, lediglich ein wenig den Blog nach dem Beitrag hier von Iridia gelesen: was ist denn da jetzt für Euch das bahnbrechend Neue oder einfachere dran?

    Viele (da gibt es doch auch genug Threads hier), machen doch genau das, Abnehmen durch ein Kaloriendefizit, sei es durch Sport oder durch eingesparte Kalorien.
    Und ich glaube da ist auch allen klar, dass man nur abnimmt, wenn man mehr verbraucht als zu sich nimmt und das man zunimmt wenn es andersrum ist.
    Und ich glaube auch, dass das allen Übergewichtigen klar ist und dass vielen auch bewusst ist, dass jeden Tag ein Schnitzel/Pommes und die Cola nichts mit gesunder Ernährung zu tun haben.

    Und es ist auch klar, dass man dann dafür realistische Messwerte, sei es beim essen die Kalorien oder der Grundumsatz ist. Und ich meine auch gelesen zu haben, dass übergewichtige meist ihren Kalorienbedarf höher schätzen als er ist und dafür die Kalorien des Essens niedriger.

    Und ich glaube auch, wer Abnehmen will (so es denn gsundheitlich möglich ist) kann dies, wenn er es wirklich will. Also bereit ist, auf liebgewonnene Angewohnheiten zu verzichten, sein Leben dauerhaft zu ändern.
    Ich sehe es ja an mir: ich war vorletztes Jahr voll motiviert, No Carb war für mich super, ich konnte essen, musste nichts tracken (das nervt mich persönlich nämlich und passt auch oft nicht richtig in meinen Alltag dauernd was ins Handy zu tippen und es nur Abends zu tun, dann "vergisst" man die Hälfte)...und doch habe ich nach meiner OP dann wieder alles sein gelassen, meinte mich mit all den Leckereien belohnen zu müssen und finde bis heute den Einstieg nicht mehr so richtig, eben weil mir gerade die Motivation fehlt, der Wunsch "wirklich" nochmal etwas abzunehmen. Und genauso bin ich überzeugt, wenn sich mein "Schalter" im Hirn wieder umlegt, dann wird es wieder. Ich habe eben momentan "andere Baustellen" die mir wichtiger sind. Was nicht heißt, dass ich momentan nicht darauf achte, was ich esse, aber es ist eben kalorisch zu viel zum Abnahmen (mein Gewicht stagniert und bleibt auch von den Fettprozenten stabil) und für No Carb oder Low Carb auch zuviele KH.

    Aber ich bin gespannt, ob mich das Buch doch noch überraschen kann.
    Geändert von sternchen001 (24.03.17 um 14:32:51 Uhr)

  9. #39
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    Zitat Zitat von Iridia Beitrag anzeigen
    @boedi

    Das hast du wirklich so gemeint, dass sich jemand auch noch dauerhaft von 800 kcal. ernähren soll?
    Woher kommt das denn? Nein, natürlich nicht.

    Ich versuche zu erklären, was mit dauerhaft meine: Jemand ist dick, das kommt daher, dass er meist über lange Zeit zuviel Energie zugeführt hat. Beispiel: Der Gesamtumsatz dieses Dicken liegt bei 3.000 Kalorien, weil man ja ne Menge rumschleppt. Abnehmen geht prima schon mit 2.000 Kalorien Tageszufuhr, weil du dann im Defizit bist. Dann wirst du aber immer leichter, dein Gesamtumsatz fällt irgendwann deutlich. Ich hatte als Dicke an Tagen mit großen Wanderungen einen GU von 4.000 Kalorien - da konnte ich essen, worauf ich Lust hatte, habe trotzdem abgenommen. Heute mit über 50kg weniger und viel mehr Kondition mache ich die gleiche Wanderung, habe aber dennoch nur einen GU von 2.800 Kalorien und kann nicht mehr essen was ich will und dabei spielend noch ein (großes) Defizit haben.

    Will sagen: Wenn ein Dicker eine Diät als Phase sieht, in der er Kalorien einspart um abzunehmen, mit dem Ziel, irgendwann wieder genauso essen zu wollen wie vor der Abnahme (Menge und Energiedichte), dann wird das nicht funktioneren. Das nennt man dann landläufig den "kaputten Stoffwechsel" oder den Jojo. Es hat aber nichts damit zu tun, dass man sich irgendwas "kaputtdiätet" hat. Man muss sein Ernährungsverhalten ändern. Ich muss heute gucken, dass ich eben für meine 2.000 Kalorien, die ich an einem sportfreien Bürotag verbrenne, das optimale raushole. Das geht nicht mit 2 Tafeln Schokolade und mittags Pizza. Alles einzeln geht - aber wenn ich wieder esse wie früher, werde ich das wieder zunehmen. Ich werde also - da intuitiv essen bei den meisten Dicken und Ex-Dicken nur schwer funktioniert und man letztlich meistens zunimmt - weiterhin darauf achten müssen, was und wieviel ich esse. Das heißt nicht, dass das 800 Kalorien am Tag sind. Wir gehen ins Restaurant, ich geh mal zu Mäckes, ich überbacke auch mal was mit Käse. Aber so, dass es ins Wochenbudget passt. Ich kann nicht essen wie ich will und trotzdem schlank bleiben. Weil irgendwas lief bei mir ja vorher schon schief, sonst wäre ich nicht so dick geworden. Deshalb werde ich beim Kalorien tracken noch eine ganze Weile bleiben, ich hoffe dass sich irgendwann ein natürliches Gefühl dazu einstellt und man das ohne alles zu erfassen hinbekommt.

    Sternchen, ich finde das Buch deshalb so gut, weil die ganzen Ausreden (auch hier im BB immer wieder gelesen) wegfallen. Als Dicker limitieren sich viele gerne selbst, was ja alles nicht möglich ist (ich habe immer gedacht, ich bin genetisch so veranlagt, ist halt so und nur mit unmenschlicher Mühe und Verzicht zu ändern, das ist eben mein Setpoint ...). Das Buch macht Mut, es macht Hoffnung und es räumt damit auf, dass alles einfach so sein muss. Es gibt dir die Freiheit wieder, einfach selbst zu entscheiden, ob du dick oder dünn sein willst. Und nicht weil du es nicht ändern kannst.

  10. #40
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    Zitat Zitat von WoodElf Beitrag anzeigen
    So hätt ich das auch nicht gelesen. Ich hätte das so verstanden, dass man am Ziel seinen Bedarf errechnet und dann eben diesen isst, je nachdem, was das halt sei. Wenn ich mit 800kcal jetzt 10kg abnehme und mit 61kg meinen Grundumsatz berechne, kommen 1400 zerquetschte kcal raus. Die kann ich dann essen, ohne zuzunehmen. Plus minus etwas Unschärfe und natürlich der Bewegung, die dann in den Leistungsumsatz einfließt. Was ich nicht kann, ist das Gleiche wie vorher zu essen und meinen, das ginge schon. Man muss sich also ein Leben lang damit herumschlagen und ggf die Menge nachstellen, aber nicht in einem derartigen Ausmaß, dass ich nie wieder mehr als mein Abnehm-Pensum essen darf.
    Soweit richtig, bis die Voraussetzung, den Muskelerhalt als 1 oder 2 Gramm Eiweiß je nach Sport dabei zu essen. Das ist der Grund, warum die Muskeln auch bei teilweise wenig Kalorien, fass man so ehrgeizig ist, nicht abgebaut werden.

    Eiweiß ist andererseits was, was satt macht. Andererseits ist das echt nicht so einfach. Nur nach kcal wäre viel leichter. Man berechnet seinen Bedarf im Moment. Ich hab meine Datenbank mit meiner Waage verbunden, die macht das jetzt automatisch, sonst gibt man halte fallende Kilos und steigendes Alter ein oder berechnet auf dem Zettel immer mal neu.

    Das Neue ist erst mal dieser Eiweißerhalt, obwohl Ulrich Strunz das schon ewig erzählt, aber auch, dass man kalorisch sogar einiges unter den Grundumsatz gehen kann und das die Stoffwechselausreden a la "lahmer, kaputter, schilddrüsenhormonschwieriger Stoffwechsel" Quatsch ist und in wirklichen Tests kaum eine Rolle gespielt hat. Zunahme hatte andere Gründe. Die Autorin hat selbst Hashimoto und ist von 150 kg auf 65 runter, allerdings extrem schnell, wie ich finde.

    @Sternchen

    Für mich ist es genauso einfach wie No Carb, was ich sogar noch einfacher finde. Aber der Vorteil ist, man kann sich raussuchen, worauf man nach dem Eiweiß noch Lust hast, bei mir kamen zuckerreiche Obst- und Gemüsesorten immer etwas kurz, auch hab ich den Eiweißbedarf wegen Sättigung nicht so geschafft. Hier ist das nicht so, auch spontane Eisgelage sind drin, gleicht man halt wieder aus, bei No Carb war man da gleich raus aus der Ketose und der Zuckerstoffwechsel krallte sich die Hirnversorgung, bis man nach rund einem Tag wieder drin war. Hier verhindern eigentlich die wenigeren Kalorien überhaupt einen stabilen Zuckerstoffwechsel, was gut ist fürs Abnehmen und den Insulinspiegel generell. Es sei denn, du haust deinen möglichen Bedarf alle in Baisereiern rein.

    Ich finde übrigens gut, dass sie im Buch keine Essenspläne rein schreibt. So sucht sich jeder seinen eigenen Plan.
    Außerdem ist es wie beim Sport. Ein Wechsel der Sportart fordert den Organismus neu.

    Sie meint im Buch: man würde fast immer unterschätzen, wie viele kcal was wirklich hat. Letztlich macht man mal einen Realitätscheck, wieviel sollte ich essen, um so zu bleiben und wieviel mag ich einsparen, um abzunehmen? Besonders den ersten Wert sollte man wirklich kennen. Bei No Carb muss ich durchschnittlich im minimalen Kaloriendefizit gelebt haben - und dabei mörderisch Fett abgenommen. Ich war mit BPC und Rahmquark schon bei mindestens 1000 kcal. Dann hab ich abends aber noch ölige Antipasti, Oliven, fetten Käse, Nüsse, Avocado usw. gegessen. Mein jetziger Kalorienbedarf, klein und leicht: 1432 kcal.
    Die These, man kann nur im Kaloriendefizit abnehmen, bezweifele ich - allerdings, kaum sind wirklich mehr KH dabei, fällt der Bedarf bei mir spürbar auch. Ich hab damals auch nur geschätzt. Blieb mein Gewicht über einige Zeit konstant, war das mein Kalorienbedarf, etwa 2000 kcal. Abgenommen hab ich bis maximal runter auf 1600 - 1800 kcal. War ich noch weiter drunter, blieb zwar das Gewicht, aber die Körperfettwerte stiegen > Muskelabbau, weil ich das Eiweiß vergaß, unterkalorisch für damals war das aber ganz wichtig, das Fett erhält die Muskeln, wenn man dann aber Kalorien spart, baut man die ab.
    Ernährt man sich in der Eiweißsättigung, ist tatsächlich ein Jojo-Effekt kaum möglich, im Gegensatz zur planlosen Kalorienreduktion. Sie meint ja, es gäbe gar keinen Jojo- Effekt. Bei ihrem Programm zumindest glaub ich das sofort. Generell - da bin ich nicht so sicher. Aber ich lass mich gern überzeugen.

    Generell finde ich toll, mal alles zu vergessen, was man weiß und mal einen neuen Test ohne Vorurteile zu machen, die ich in den ersten Tagen übrigens auch hatte. Die Grundaussagen sprechen auch nicht gegen meine Ansichten. Muskeln erhalten, Fett abnehmen, das hat mit No Carb allen Unkenrufen und gegen alle Wahrscheinlichkeit zum Trotz - auch ohne Sport bewahrheitet, mit ging es natürlich viel schneller, aber es funktionierte eben auch einfach so. Warum sollte das hier nicht genauso klappen?
    "Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem."
    Jack Sparrow

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